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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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eher dafür gesorgt, dass sie ihr Gesicht nicht verliert und zu Maßnahmen gezwungen worden wäre, die sie später bereut hätte“, erklärte Darian in Ruhe, sah mich an und wechselte abrupt das Thema: „Wie wäre es mit einem Kaffee, Schatz? Eileen hat vor ihrer Abreise heute Morgen noch das Frühstück bereitet und extra für dich eine Kanne aufgesetzt.“
    Ich musterte ihn überrascht. „Sie ist weg? Wohin?“
    „Nach den gestrigen Vorkommnissen zog meine Gattin eine rasche Abreise vor, Mrs. Knight. Sie ist für einige Wochen zu ihrer Schwester nach Cornwall gereist.“ Jason hatte sich uns wieder angeschlossen und warf mir einen betrübten Blick zu. „Verzeihen Sie bitte ihre übereilte Abfahrt, aber meine Frau ist für Aufregungen solcher Art nicht geschaffen.“
    Obwohl ich bestürzt war, konnte ich Eileens Reaktion durchaus verstehen. Mir wäre es unter anderen Umständen ebenso ergangen. Auch ich hätte das Haus vorübergehend verlassen. So nickte ich ihm mitfühlend zu. „Selbstverständlich, Jason. Bitte lassen Sie mich wissen, ob und wann sie dort unversehrt eingetroffen ist.“
    „Gewiss, Mrs. Knight. Wenn Sie erlauben, werde ich nun den Gartenschlauch
    „Hat sich erübrigt, Jason“, rief Dad ihm zu und wies zur Tür. „Sie haben es inzwischen geklärt. Oh! Wo befindet sich noch gleich der Verbandkasten? Da braucht jemand wenigstens ein Pflaster.“ Auflachend rieb Steven sich die Hände. „Dann überlege ich mir mal, welchen Gefallen ich bei unserem Zotteltier einfordern kann.“

Kapitel fünfzehn
    E rst wenn jemand fort ist, bemerkt man, wie sehr einem dieser Mensch tatsächlich fehlt. Von daher fühlte es sich ungewohnt an, ohne Eileens beständige Anwesenheit in der Küche zu sitzen. Selbst der Kaffee schmeckte anders als sonst. Irgendwie schal, sogar mit viel Milch. Erstaunt stellte ich fest, dass ich ihr herrisches Wesen vermisste, ihre bisweilen übertrieben umsorgend mütterliche Art, die mich manchmal an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte.
    Lustlos nagte ich an meinem Toast herum. Wie es wohl Jason erging? Immerhin war sie seine Frau, und obwohl sie schon oft weit und lange voneinander getrennt gewesen waren, barg diese Situation doch etwas Neues in sich, etwas Beklemmendes. Ich ließ die Toastbrotscheibe zurück auf den Teller fallen. Der Hunger war mir irgendwie vergangen, und an Kaffee hatte ich ebenfalls kein Interesse mehr.
    Ich war bereits aufgestanden, als mir Eileens Fehlen noch deutlicher vor Augen trat. Wir durften ab jetzt unser Geschirr selbst in die Spülmaschine stellen und den Tisch abräumen. Ade Bequemlichkeit. Es mag verrückt anmuten, aber einen Moment lang musste ich tatsächlich intensiv darüber nachdenken, was an täglicher Hausarbeit anfiel, die bislang mit einer absoluten Selbstverständlichkeit Eileen überantwortet worden war.
    Notgedrungen räumte ich auf, fegte sogar die Küche durch und putzte die Spüle. Dann begab ich mich in mein Schlafzimmer, schaffte dort Ordnung und stand schon vor der nächsten Herausforderung. Wo, zum Henker, befanden sich die Handtücher? Mai ganz davon abgesehen, dass ich nicht die geringste Ahnung hatte, wo Eileen die Bettwäsche und sonstige, dem Haushalt zugehörigen Dinge verstaut hatte. Folglich begab ich mich auf die Suche. Eine sehr kurze Suche, denn das Haus besaß jede Menge Wandschränke, in die Eileen die jeweilige Wäsche für die jeweiligen Räume nach Farben und Größen sortiert aufbewahrte. Diese durchstrukturierte Ordnung offenbarte mir somit Eileens Geheimnis, wie sie binnen kürzester Zeit Ordnung schaffen und frische Wäsche bereitlegen konnte. Ich war überaus beeindruckt.
    Als hätte mich der Tatendrang jetzt mit voller Macht erwischt, wechselte ich die Handtücher sämtlicher genutzter Zimmer und stand Minuten später vor einer nächsten, schier unlösbaren Aufgabe. Diese
    Waschmaschine. Dieses Vorkriegsmodell, das lauernd im Keller stand und nur darauf zu warten schien, mich bei dem geringsten Betätigen des Schalters anspringen zu können. Weil ich dem Biest nicht über den Weg traute, entschied ich mich zu einer radikalen Lösung. Einem kurzen Telefonat.
    Unterdessen waren wie tags zuvor ein paar Männer aus London eingetroffen, die unter Jasons Anweisungen den Dachboden weiter ausräumten. Daher fiel es nicht weiter ins Gewicht, dass am Mittag ein weiterer LKW aus London eintraf.
    Ich befand mich gerade im Zweikampf mit einem lärmenden Bodenstaubsauger, auf dessen Gehäuse meine Tochter saß,

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