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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Achseln. »Ich habe nicht viel gesehen. Nur, dass dieser Typ Darian bedrohte, dann wurde es hell, und es riss ab. Fragt mich bitte nicht, was das gewesen ist.«
    »Spielt es eine Rolle?«, schaltete Ernestine sich neuerlich ein. »Hauptsache ist doch, dass er wieder da ist.«
    »Apropos«, nahm Darian den Faden auf und wandte sich an Alistair. »Wie hat Maja es aufgefasst?«
    Auf die spontane Kaffeedusche hätte ich dankend verzichten können.
    »Oh je, entschuldige bitte, Faye«, stotterte mein Bruder, nachdem er sich mit seinem Ärmel den Mund abgewischt hatte. Er griff nach einem Handtuch und reichte es mir. Geziert tupfte ich mein Gesicht ab, während er gezwungen lächelte. »Maja. Na ja, sie wird wohl noch eine Weile brauchen, ehe sie es versteht. Falls sie es jemals versteht. Sie ist durch und durch Ärztin, sie glaubt nur, was sie sehen und messen kann. Wissenschaftliche Erklärungen. Alles außerhalb dieses Bereichs ist für sie unglaublich. Zumindest hat sie es so ähnlich dargestellt. Gleichzeitig bat sie mich um ein Handbuch über Vampire.«
    »Hast du ihr eins gegeben?«
    »Nein, Dad. Ich habe sie eingeladen, in meiner Bibliothek zu recherchieren. Sie hat erst gelacht und meinte dann, sie wolle es sich überlegen.«
    »Also hat sie dir nicht geglaubt.«
    »Sieht fast danach aus, Schwester. Trotzdem rief sie vorhin an und fragte nach, ob Darian noch lebt. Möglicherweise glaubt sie ja an eine Fata Morgana.« Plötzlich piepte es in seiner Hosentasche, und er zog sein Handy hervor. »McNamara ... Ja, ich bin gleich da.« Er klappte es zu und steckte es zurück. »Ich muss los. Crash in Soho. Bis später.«
    Nachdem er gegangen war, entschuldigte auch ich mich und verließ die Küche. Beim Hinausgehen hörte ich noch, wie Ernestine sich darüber freute, dass meine Hämatome verschwunden waren. Und wie Dad sich gleichzeitig danach erkundigte, ob Darian ihm die Hand flicken konnte, was dieser allerdings verneinte. Ich war bereits im Treppenhaus, als Darian hinter mir auftauchte.
    Seine Hand berührte meine Schulter, er hielt mich auf. »Was hast du gesehen, Faye?«
    »Ich habe dir bereits gesagt, was -«
    »Lüg mich niemals an. Was hast du noch gesehen?«
    Ich seufzte, nahm seine Hand und legte sie mir an die Schläfe. »Also gut, sieh selbst.«
    Sekunden später wich er bestürzt vor mir zurück, drehte sich um und eilte die Stufen hinauf. Dann hörte ich die Tür zum Dach zufallen. Ich ließ ihn gehen.

- Kapitel Dreißig -
    N achdem ich mein Gesicht von den Spuren des Milchkaffees befreit und das zweite Mal an diesem Tag ein frisches Oberteil angezogen hatte, befüllte ich die Waschmaschine im Zwischengang zur Werkstatt. Der Raum war gefliest, diente gleichzeitig als Waschraum für Alistairs Angestellte und ließ sich vom Treppenhaus her erreichen. Hier befanden sich ein Trockner und zwei Waschmaschinen, wobei eine für die Haushaltswäsche, die andere ausschließlich für die Arbeitskleidung gedacht war. Ich vermutete inzwischen allerdings, dass die Maschine für die Arbeitskleidung die Sachen nicht mehr vom Öl befreite, sondern es als dünnen Schmierfilm nur gleichmäßiger über den Stoff verteilte. Herausgefunden hatten wir das, weil Ernestine und ich für einen Mammutwaschtag fälschlicherweise beide Maschinen benutzt hatten und die Jeans aus der einen Maschine anschließend leicht schmierig anmuteten. Hausfrauenglück mal anders.
    Als die Maschine arbeitete, begab ich mich zurück in Alistairs Büro und machte mich an die Recherche. Das Bild aus Darians Gedankenwelt ließ mich einfach nicht mehr los. Doch bevor ich überhaupt etwas nachlesen konnte, musste ich erst einmal Ordnung schaffen. Die Gefahr, dass ich durch bloßes Umblättern einen Wirbelsturm auslösen und unter diversen Büchern und losen Blättern begraben werden würde, war einfach zu groß. Ganz zu schweigen davon, dass Alistairs bautechnisch ausgeklügeltes Bücherkonstrukt der Schwerkraft nachgeben und zusammenstürzen würde.
    Während sich die erste Staubwolke durch die offene Tür in den Flur wälzte und mein ersticktes Husten dem eines sterbenden Walrosses ähnelte, kam Ernestine in den Raum geeilt.
    »Grundgütiger!«, rief sie aus und hielt sich den Arm vor die Nase. »Was ist denn hier passiert?«
    Ich hatte mich inzwischen zum Fenster durchgeschlagen und riss es auf. Gierig sog ich die frische Luft in meine verstaubten Atemwege, hustete noch einmal und drehte mich dann um. Doch bevor ich etwas sagen konnte, begann Ernestine

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