Blut Schatten
meines Mittelpunktes erreichte, sie kostete, umspielte. Meine Finger hatten sich in seinem nassen Haar vergraben, ich erlaubte kein Entkommen, noch gestattete er es mir. Immer intensiver rollten die Wellen über mich hinweg. Ich suchte Halt, fand ihn an der Wand. Stemmte mich ab, bog mich durch, ihm entgegen, seinen Lippen, seinen Händen, seiner Leidenschaft, die mich überwältigte. Woge um Woge, erst sanft, dann verzehrend, raste durch mich hindurch, raubte mir den Atem, die Sinne. Ich krallte mich an ihm fest, flüsterte seinen Namen.
Plötzlich lagen seine Lippen auf meinem Mund. Sein Griff um mein Bein war bestimmend, seine Forderung nach Einlass drängend. Ihr nachkommend schlang ich meine Beine um seine Hüften, nahm ihn tief in mir auf, kostete seine raumgreifende, gierig pulsierende Hitze in vollen Zügen aus. Körper an Körper, Haut an Haut, verschmolzen ineinander.
Intensiv und leidenschaftlich kam ich ihm entgegen, fühlte seine verhaltene Kraft, sein Bemühen, nichts zu übereilen. Doch siegte die Flamme über die Glut, entzündete sich schlagartig und stob über uns hinweg, bis nichts mehr blieb als ermattete Asche, verbrannter Boden und eine Versunkenheit, die nach süßem Honig schmeckte.
Sehr behutsam glitt Darian aus mir, in seinen graublauen Augen eine besorgte Frage. Mein Lächeln wischte die Gedanken fort und bat um eine Wiederholung. Nach einer entsprechenden Pause.
Seife fand in gegenseitiger Übereinstimmung ihren Weg über unsere Körper. Sanfte, massierende Berührungen schürten die Glut erneut. Nur kurz von weißen, weichen Handtüchern gedämmt, brach sie sich Bahn, als unsere Leiber sich in wilder Leidenschaft ein zweites Mal vereinten. Pure Ekstase ließ alles um uns herum verschwinden, in Nichtigkeit vergehen und nur das bestehen, was am Ende einer Kernschmelze übrig blieb.
Sanft strichen seine Finger über meinen Rücken. Seine Lippen küssten meinen Nacken. Ich seufzte wohlig. Ermattet. Gesättigt.
Darian legte seinen Arm um meine Taille und zog mich an sich. Ich spürte seinen Atem in meinem Haar. Seine Brust an meinem Rücken hob und senkte sich, seine Hand schob sich langsam über meinen Bauch, blieb auf der Wölbung liegen. Ich fühlte ihn lächeln.
Mein Magen knurrte und erinnerte mich daran, dass etwas Wichtiges ausstand. Auch Darian hatte es vernommen. Ein zärtlicher Kuss auf die Schulter, dann war er aus dem Bett.
»Auswärts oder Zimmerservice?« Er langte nach seiner Hose, als ich mich genüsslich räkelnd zu ihm umdrehte. »Zimmerservice. Ich bin zu faul, mich anzuziehen.«
»Wonach steht dir der Sinn, Liebes?«
»Nach etwas Handfestem.« Mein Lächeln wurde eine Spur lasziver, und ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen. Darian lachte schallend, beugte sich vor und küsste mich ausgiebig. Dann löste er sich wieder von mir und zwinkerte mir zu. »Später mehr, versprochen. Jetzt ordere ich erst einmal etwas für deinen Magen.«
»Vergiss deinen dabei nicht, Schatz.«
»Du denkst dabei an den Kellner?« Er wich dem Kissen geschickt aus, griff nach dem Telefon, wählte und bestellte: »Ein Rumpsteak, medium, einen Caesar Salad und Folienkartoffeln.« Den Hörer zuhaltend, sah er mich fragend an. Meine Lippen formten lautlos das Wort Eis? Seine Augenbraue zuckte, dann nickte er. »Meine Frau wünscht ein Eis als Dessert. Bitte? ... Nein, stellen Sie einfach etwas zusammen. Von allem ein wenig.«
Nachdem Darian aufgelegt hatte, schlüpfte er wieder zu mir unter die Decke, zog mich an sich und hielt mich sanft im Arm.
»Was ist auf dem Dach passiert, Darian?«, fragte ich leise, hob den Kopf und blickte ihn an. Mein Finger schnellte in die Höhe, und mein Blick wurde streng: »Versuch es erst gar nicht mit der Ausrede, dass ich das nicht wissen will. Ich will.«
Sein Lachen erschütterte nicht nur seinen Brustkorb. Er strich mir eine fuchsrote Strähne aus dem Gesicht. »Betrachte es als eine handfeste Diskussion mit schlagkräftigen Argumenten.«
»Aber warum?«
Ein besänftigender Kuss streifte meine Lippen. »Misstrauen lässt sich nur durch ausreichend Zeit besiegen, Faye, manchmal sogar nie. Wenn sich zwei Männer im Kampf begegnen, lernen sie einander am besten kennen, denn Fairness ist das oberste Gebot.«
Ich stützte mich auf seiner Brust ab und betrachtete ihn genauer. »War es denn fair?«
Wieder lachte er leise. »Ich kann dir versprechen, dass sowohl dein Bruder als auch ich einen verdammt guten Riecher dafür haben.«
Beruhigter legte
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