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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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er's.
    Er fing mit Dr. Fred und der diebischen Liebhaberin an. Er ergänzte mit Farlan Brown, Gretchen/Celia und Joan. Er ergänzte mit dem Horror-Haus. Er ergänzte mit all seinen vergeblichen Polizeinachfragen. Er ergänzte mit Celias dominikanischen Wurzeln und Haiti. Er ergänzte mit der Tätowierung der toten Frau und der Tätowierung des Voodoo-Knilchs im Fotobuch.
    Mesplede zog Crutchs Taschenatlas heraus. Die Seite mit der Karibik war aufgeschlagen. »Unsere Absichten stimmen überein.« Er verband die DOM und Kuba mit einer Geraden.
    (Los Angeles, 25.10.68)
    Black Cat Cab hatte schwarze Samtwände und jede Menge Schwarze Geschichte zu bieten. Vom Schwarzen Jesus bis zum Schwarzen LBJ. Mit Schablonen aufgetragene, abblätternde Symbole. Die Klimaanlage war vierundzwanzig Stunden in Betrieb und versaute die Motive. Der Chef wog zwei Doppelzentner. Und hatte angeordnet, das Büro auf Tropfsteinhöhlen-Klima abzukühlen.
    Cordell »Junior« Jefferson: Unternehmer, zahlungsunfähiger Teamster-Schuldner.
    »Die Jungs fordern ihren Schuldschein ein, Mr. Jefferson«, sagte Wayne. »Was für Sie auch seine guten Seiten hat.«
    Jefferson rutschte in seinem Stuhl hin und her. Der dreifache Normbreite aufwies. Das Zimmer war 10 Grad kalt. Jefferson schwitzte.
    »Nur weil ich knapp zwei Monate im Rückstand bin, muss ich mir das von Ihnen bieten lassen?«
    Wayne erschauerte. »Sie sind drei Jahre im Rückstand, Sir. Drei Jahre, und dennoch habe ich nicht nur schlechte Nachrichten für Sie.«
    Jefferson löffelte Eiskrem aus einem 7-Liter-Fass. Einige Panther-Anhänger gingen durch die Baracke und warfen Wayne böse Blicke zu. Ein großgewachsener Weißer folgte ihnen. Er sah nach Bulle aus. Er trug einen grauen Anzug und einen karierten Schlips.
    Jefferson fuchtelte mit dem Löffel rum. »Was nützen mir Ihre motherfuckin' guten Nachrichten, wenn Sie mir den mother-fuckin' Teppich unterm Hintern wegziehen?«
    Wayne öffnete den Aktenordner und warf zehn Riesen in Jeffer-sons Schoß. Jefferson streichelte die Noten, beroch sie und rieb sein Gesicht daran.
    Er zerriss das Gummiband, das sie zusammenhielt. Er drückte sie zur fettesten Geldrolle der Welt zusammen.
    »Sie bleiben nomineller Eigentümer. Wir bringen einen Weißen namens Milt Chargin rein, um Ihnen beim Betrieb zu helfen, und Sie helfen ein paar Bullenfreunden von mir mit Informationen aus und waschen ein paar Gelder, wofür Sie sieben Prozent vom Umsatz kriegen.«
    »Angenommen, ich sage nein?«
    »Dafür sind Sie zu klug, Sir.«
    Jefferson aß Eiskrem und blätterte die Geldrolle auf. Wayne sah sich die Wandbilder an. Er erkannte nur den Schwarzen FDR. Ein Mann mit Dreifach-Afro kam rein. Er warf Wayne einen verächtlichen Blick zu und ging zum Schaltbrett. Wayne holte einen Schnappschuss von Reginald Hazzard heraus und zeigte ihn Fats. Fats schüttelte verneinend den Kopf.
    Der Afro-Träger stellte ein neues Fass Eiskrem vor Fats ab. »Big Boy Cab«, sagte Fats, »drängt mich aus dem Geschäft. Wenn mein Geschäft unser Geschäft ist, könnten Sie mir da Schützenhilfe leisten.« Wayne lächelte.
    Mary Beth schlief. Die Decken waren über ihren Rücken gezogen. Ein Bein war zu sehen.
    Wayne betrachtete sie. Sie schlief immer vor ihm ein. Sie küsste ihn und grub sich alleine ein und gab ihm etwas zu sehen.
    Er zog einen Stuhl ans Bett und berührte ihr Knie. Er wartete. Er mochte es, wenn sie ihren Kopf auf dem Kissen umdrehte.
    Das Telefon im Labor klingelte. Wayne stand auf und rannte rüber. Er hob den Hörer nach dem zweiten Klingeln ab.
    »Ja?«
    »Ich bin's, Dwight.«
    »Ja, und das um Mitternacht.«
    »Ich habe eine chemische Frage.«
    »Bitte.«
    »Kann man redigiertes Papier so behandeln, dass die getippten Worte darunter sichtbar werden?«
    Wayne lehnte sich an ein Regal. Es steckte voller Heroin-Komponenten.
    »Vielleicht. Wenn du mir ein bisschen C-4-Sprengstoff beschaffst, will ich's versuchen.«
    ( Los Angeles, 26.10.68)
    Schwarzenstadt - 85th, Ecke Central. Wo sich die stolzen Afrikaner sammeln. Ein Nachtklub, ein Frisier-Salon, eine Moschee. Spaziergänger um 02:14 früh. Darunter: Jomo Kenyatta Clarkson.
    Männlich, Neger, neununddreißig. MMLF-Stammmitglied. Black- Cat-Cab-Dispatcher. »Propaganda Minister«. Hass-Literatur-Autor. Der Vergewaltigung und des Raubüberfalls verdächtig.
    Jomo swingt mit drei weiteren Negern. Sie schlürfen Pfirsich-Likör und rauchen Kool-Zigaretten. Sie haben sich soeben bei Sis-ter Simba das Haar richten

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