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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Tisch. Er wand sich auf dem festgebolzten Stuhl.
    Scotty öffnete die Tür. Dwight folgte ihm. Sie zogen Stühle heran und setzten sich bedrohlich vor Jomo hin. Der mit Handschellen fest an seinen Stuhl gefesselt war.
    »Ich will mit meinem Rechtsanwalt sprechen. Besorgt mir einen der jüdischen Kraushaar-Anwälte, die für die Panther arbeiten. «
    »Mr. Holly ist ein Anwalt«, sagte Scotty. »Er wird dich auf deine Rechte hinweisen.«
    »Du hast das Recht zu gestehen und Körperstrafen zu vermeiden. Du hast das Recht, Sergeant Bennett genau das zu sagen, was er wissen will. Dabei erwarte ich prompte Antworten auf meine Fragen. Wenn du kooperierst, spendieren wir dir eine Schachtel Zigaretten und einen Schokoriegel. Wenn du dich widersetzt, prügeln wir dich besinnungslos und stecken dich in den Schwulen-knast.«
    »Das ist ein übler Scheiß-Bluff! Ich kenne das Gesetz! Seit 1962 gilt Miranda-Escobedol«
    »Miranda-Escobedo gilt hier nicht«, sagte Scotty. »Du stehst vor einem Scheingericht und bist die arme Sau.«
    Jomo spuckte auf den Tisch. Scotty zog ein Stück Gummischlauch aus dem Gürtel. Es war fünfundzwanzig Zentimeter lang und am Griff-Ende mit Tennisband umwickelt.
    »In den vergangenen sieben Monaten sind vierzehn Schnapsläden in Southside Los Angeles überfallen worden. Du entsprichst der allgemeinen Täterbeschreibung. Heute hat mich ein Polizeiinformant angerufen. Er hat dich wegen der Verbrechen angezeigt, und ich habe ihn als glaubhaft eingestuft. Ich würde dir raten zu gestehen. Wenn du einen Rechtsbeistand brauchst, kannst du dich an deinen Anwalt wenden.« »Gestehe«, sagte Dwight.
    »Marsh Bowen hat mich verpfiffen«, sagte Jomo. »Zuerst haut er mich zusammen, dann verpfeift er mich. Seht ihr die Stiche auf meinem Kopf? Das hat mir der Motherfucker, das Ex-Schwein, angetan. Denkt ihr, ich lasse mir das bieten, wenn ich hier rauskomme?«
    Scotty bog das Schlauchstück. »Soll mir recht sein, Junge. Marsh hat sich auch bei mir einiges geleistet, und ich würde liebend gerne sehen, dass man ihm das heimzahlt.«
    Jomo wand sich. Die Handschellenkette rasselte. Die Schellen saßen eng. Seine Handgelenke bluteten.
    »Marsh hat mich verpfiffen, richtig?«
    »Das trifft zu«, sagte Scotty.
    »Dann lasst mich hier raus. Lasst mich wegen den paar Zweihundertelfern laufen, und ich sorge dafür, dass uns beiden Gerechtigkeit widerfährt.«
    » Zuerst gestehst du «, sagte Dwight. » Wir besorgen dir einen Tag Freigang, damit du deinen Scheiß in Ordnung bringen kannst. Ich habe einen jüdischen Anwalt-Kumpel. Der plädiert dich raus. Du kriegst höchstens ein Jahr im Luxus-Knast.«
    Jomo spuckte auf den Tisch. »Fick deine Mutter. Du bist eine Fa-scho-Schabe und ein Lakai des Schweinesystems. Deine Mami hat meinen großen schwarzen Schwanz gelutscht.«
    Scotty zwinkerte Dwight zu. Scotty ging um den Tisch herum und stellte sich hinter Jomo auf. Scotty streichelte Jomos Afro mit dem Schlauchstück.
    » Gesteh, Junge. Es ist absolut in deinem Interesse.«
    »Fick dich«, sagte Jomo.
    Scotty schwang das Schlauchstück. Jomo schrie. Perfekter Nierentreffer.
    »Gestehe«, sagte Dwight. Jomo spuckte auf den Tisch. Scotty schwang das Schlauchstück. Jomo schrie lauter. Perfekter Nierentreffer.
    »Gestehe«, sagte Dwight. Jomo schnappte nach Luft. Scotty legte ein Stück Papier auf den Tisch. Dwight überflog es. Eine Auflistung der vierzehn Zweihundertelfer.
    »Wirf einen Blick auf die Liste und nick mit dem Kopf«, sagte Scotty. »Wir betrachten das als Geständnis.«
    Jomo spuckte auf den Tisch. »Fick dich«, sagte Jomo.
    Scotty schwang das Schlauchstück. Jomo schrie. Perfekter Nierentreffer.
    »Er hat die Liste angesehen«, sagte Dwight. »Als sein Anwalt würde ich das als Geständnis bezeichnen.«
    Scotty verbeugte sich. »Einverstanden. Das schreibe ich später auf, und Mr. Clarkson kann es unterschreiben, sobald er einen Stift halten kann.«
    Jomo lief Galle aus dem Mund. Vermischt mit Blut. Sein Kopf schwankte. Die Handschellen schnitten tief ins Fleisch. Seine Augen taten eigenartige Dinge.
    »Ich könnte mir eine gute Tat vorstellen«, sagte Scotty.
    »Nur zu«, sagte Dwight.
    Scotty spielte mit dem Schlauchstück. »Wir könnten dafür sorgen, dass uns das BHPD einen seiner alten Fälle zur Bearbeitung überlässt. Wir könnten dafür sorgen, dass Sie die konspirative Wohnung und die Waffen aufarbeiten können.«
    Dwight dachte an Joan. »Vergessen Sie die konspirative Wohnung. Das könnte

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