Blut soll fließen
Raum und zogen die Tür zu.
Wayne saß im Wartezimmer. Die Beutelschelle rieb ihm das Handgelenk wund. Alle zehn Sekunden klingelte das Telefon. Die Wände schienen näher zusammenzurücken. Er dachte an Haiti und Mary Beth.
Das Telefon klingelte weiter. Eine Stunde verging. Der Arzt kam raus. Sein Kittel war blutig. Er trug Latexhandschuhe. »Ich habe das Auge des Jungen gerettet.« »Das freut mich.« »Sie sind?«
»Ich heiße Wayne Tedrow.«
»Ich nehme an, dass Sie im El Embajador wohnen.« »Richtig.«
»Ich möchte Ihnen danken. Sie haben eine mutige Tat vollbracht.«
Er ging zu den Bauplätzen in Santo Domingo. Sie waren offensichtlich geschönt.
Zwei weitere Stockwerke waren hochgezogen. Das ging zu schnell. Die Arbeiter grüßten Jefe Tedrow. Offensichtlich gestellt. Sie wirkten wie Schauspieler in einem Heimatfilm. Keine Peitschen oder Waffen in Sicht. Die Beinschellen waren schnell woanders verstaut worden.
Die Limousine fuhr ihn nach Norden. Die ländliche Baustelle war ebenso. An der Baustelle in Jarabacoa gab es ein Lunch-Buf-fet. Die wohlgenährten und munteren Arbeiter speisten gemeinsam mit ihren Vorgesetzten. Wayne kletterte auf einen Baum und sah sich in der Gegend um. Vierzig Meter weiter: La-Banda-Är-sche und die echten Arbeiter in Ketten.
Auf der Fahrt zur Tiger-Truppen-Bucht döste er ein. Die getönten Scheiben hielten das Elend draußen. Er wachte auf und sah Mistkerlchen vor dem Lager stehen. Der junge Rote-Socken-Jäger sah recht bedrückt aus.
Der Fahrer fuhr langsamer. Wayne klopfte an die Trennscheibe und forderte ihn zum Halten an. Mistkerlchen blickte auf. »Du fliegst mit mir nach L.A.«, sagte Wayne. »Du sollst für Dwight und mich Marsh Bowens Wohnung verwanzen.«
Mistkerlchen nickte. Halb eifrig, halb benommen. Wayne klopfte an die Trennscheibe. Die Limousine fuhr in eine Lichtung. Mesplede und die Kubaner waren da. Die Kubaner waren nicht zu unterscheiden. Er verwechselte ständig die Namen. Ein Wurf von vier bösartigen Raubtierwelpen.
Sie sahen die Limousine und winkten. Wayne stieg aus und ging auf sie zu. Sie waren damit beschäftigt, etwas an eine zwischen zwei Bäumen befestigte Leine zu hängen. Wayne witterte Verwesungsgeruch.
Mesplede kam auf ihn zu. Wayne schob ihn beiseite. Da: fünf Skalps, mit Tiger-Klauen-Brandzeichen versehen.
Die Kubaner posierten - Füße breit, höhnisches Grinsen, Patronengurt und Pistolengürtel. Mesplede stand in der Nähe. Er trug sein Skalpiermesser an einem dünnen Lederriemen.
»Keine Einfälle mehr«, sagte Wayne. »Kein politischer Scheiß, solange ihr für mich arbeitet. Noch ein Verstoß und muerto.«
Die Kubaner wechselten die Stellung: höhnisches Grinsen, Daumen in die Gürtelschleifen, Füße gaaaaanz breit. Mesplede kratzte sich mit dem Messer am Hals.
Wayne nahm die Skalps von der Wäscheleine. Wayne ging von einem Söldner zum anderen. Wayne schob ihnen die Skalps ins Gesicht.
»Viva Fidel, ihr elendes Scheiß-Gesocks.«
Das Telefon in der Suite klingelte um Mitternacht. Es schreckte ihn auf. Er war bei Licht eingeschlafen. Santo Domingo lag verschwommen vor dem Fenster. Er musste sofort an den Jungen mit dem verletzten Auge denken. »Hallo?«
»Hab ich dich geweckt?« »Ja und nein.«
»Ich wollte dich fragen, was du so machst, aber ich weiß nicht, ob ich's wirklich wissen will.« Wayne rieb sich die Augen. »Ich habe einen Hinweis auf die Frau, die für deinen Sohn Kaution gestellt hat, um ihn aus dem Gefängnis zu holen.«
»Süßer, ich hab nicht über Reginald gesprochen.«
Wayne sah seine Aktentasche an. »Weiß ich. Ich hab's gesagt, weil sich das auf dich und mich bezieht und nicht darauf, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene.«
»Oder auf die Leute, für die du arbeitest.«
Wayne seufzte. »Mädchen, tu mir das nicht an. Nicht am Telefon.«
Mary Beth seufzte. »Persönlich wird's schlimmer.« »Dann sollten wir uns verdammt noch mal zivilisiert aufführen und es ganz bleiben lassen.« »Wir sollten uns eine gute Nacht wünschen.« »Ja, ich denke, das sollten wir.«
Die Leitung klickte und war getrennt. Wayne sah zum Fenster hinaus. Es waren keine Neonlichter zu sehen. Der Liliputaner hatte Sam G. mitgeteilt, dass er mucho Neonreklamen wünsche. Sam hatte gesagt, sie würden ihm welche besorgen.
Die Türklingel schrillte. Wayne erhob sich und machte auf. Celia Reyes. Er war ihr während des Parteitags in Miami begegnet. Sie war Sams Begleiterin gewesen.
Sie sagte: »Hallo, Mr.
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