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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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das beste schurkische Salz- und Pfefferteam der Polizeigeschichte. Sie haben Jahre darangesetzt und den Regenbogen immer noch nicht zu fassen bekommen.
    Frustration bedeutete Rückschlag. Scotty fickte seine Frau und Freundinnen fleißiger und lebte fürs Abpassen von Raubüberfällen. Er erledigte zwei Kanaken vor einer Boyle Heights Bodega im Mai. Marsh war glücklich - wenigstens waren sie nicht schwarz. Eine Woche später zog er einen 86er bei zwei Neonazis ab. Sie hatten einen Supermarkt in Vermont beraubt, der einem Schwarzen gehörte. Er hatte dem einen Proleten den Arm weggeschossen. Er hatte ein schwarzes Kleinkind in Sicherheit gezogen. Marsh fand das groooooßartig. Marsh hatte beim zentralen Schwarzenver-band NAACP was zu melden. Vielleicht spendierten sie ihm eine Medaille.
    Marsh ließ auf seine Weise Dampf ab. Sein eigenes Ding durchziehen? Aber klar doch. Marsh tauchte in acht Monaten dreimal ab. Er sagte, er würde mit dem Auto rumfahren, um einen klaren Kopf zu kriegen. Wohl irgendwelcher Schwuchtel-Scheiß. Schwuchtel-Vergnügungen, Schwuchtel-Ficks, Schwuchtel-Ex-kursionen.
    Frustrationen. Du willst was Guuuuuutes zum Ficken kriegen? Das kannst du getrost Pastor Bennett und Spanner Crutchfield überlassen.
    Frustration. Wer ist die Frau?
    Er hat die ganze Schwarzenstadt abgegrast. Er hat nichts Substantielles ermittelt. Die Beschreibungen lösen Reaktionen aus. Einige Knilche wirkten ein bisschen erschrocken. Ein Typ sagte, sie könne was mit schwarzen Militanten zu tun haben. Er befragte seine Panther- und US-Verbindungsleute und bekam null Resultate. Die BTA- und MMLF-Knilche steckten alle im Knast. Die konnte er sich nicht vornehmen. Seine Besuche würden bemerkt werden. Es würde zu Gerüchten kommen.
    Der ganze Fall handelte von ihr. Alles drehte sich um die Frau mit dem graumelierten Haar.
    DOKUMENTENEINSCHUB : 18.11.71. Auszug aus dem privaten Tagebuch von Karen Sifakis.
    Los Angeles, 18. November 1971
    Media ist nun acht Monate her. Meine Genossen und ich blieben unbehelligt; alle haben geschwiegen; die illegale Überwachung politischer Organisationen, Bürgerrechtsgruppen und aufmüpfiger Einzelpersonen wurde in Nachrichten, zornigen Leitartikeln sowie im Fernsehen und im Radio bekanntgemacht. Die Enthüllung kam und ging. Die amerikanische Bevölkerung hat vom Konzept des COINTELPRO erfahren und größtenteils beschlossen, es zu ignorieren. Die drakonischeren verdeckten Ermittlungsoperationen des FBI wurden in keiner öffentlich gemachten Akte bloßgestellt. Was Dwight und Joan zu freuen scheint. Ich bin durchaus in der Lage, Dwights unausgesprochene Gedanken zu lesen, Er freut sich, dass der Sonderkrieg des FBI gegen die Bürgerrechtsbewegung und schwarz-militante Gruppen nicht vorzeitig mit der COINTELPRO -Klatsche abgedeckt wurde.
    Ich will nicht wissen, was Joan und Dwight planen; ich vermute, dass ich öffentlich informiert werde, und habe allmählich das Empfinden, dass ein grandioses Ereignis bevorsteht. Media war ein Ablenkungsmanöver und/oder abgekartetes Spiel. Der größere Zusammenhang meiner einen Deckungssalve für Dwight und Joan wird sich im Laufe der Zeit herausstellen. Ich will nichts davon wissen. Sie wissen Bescheid und verschweigen mir ihre Pläne. Ich habe gebetet und mir geschworen, sie weiterhin zu lieben, unabhängig von allem Schrecken und dem Chaos, die sie verursachen mögen.
    Wir treffen uns niemals zu dritt. Joan ist wieder Teil meines Lebens geworden; wir treffen uns zwei- oder dreimal die Woche zum Kaffee oder Lunch, stets hier oder in Silver Lake oder in Echo Park. Wir sprechen ständig über Politik. Nixon, Vietnam, Gewerkschaftsprobleme und der Niedergang der schwarz-militanten Bewegung können uns stundenlang beschäftigen. Joan wirkt abgezehrt und spricht in nervösen, jedoch voll zusammenhängenden Schimpfwortkaskaden, zwischen denen einsichtige politische Monologe eingebettet sind. Die schönen und markanten grauen Strähnen in ihrem Haar werden weiß und durchziehen das restliche Schwarz. Ich fürchte, sie wird paranoid - sie sagt, sie habe immer wieder die Empfindung, beschattet zu werden -, und sie spricht oft von ihrer Liebhaberin und Genossin Celia, die sich nun für sie unerreichbar in Haiti oder der Dominikanischen Republik aufhält. Celia hat Joan einmal gesagt, sie solle sie im Falle ihres Verschwindens nicht zu finden versuchen. Wie oft hat nicht Joan das zu Liebhabern oder Liebhaber/Genossen gesagt? Jetzt ist Joan die Zurückgebliebene,

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