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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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im Pistolenhalfter bauschte den Stoff auf. Die Musik war ohrenbetäubend.
    Er sah Crutch. Er warf einen Schalter am Pult um und stoppte die Arie mittendrin. Er zog blitzschnell die Luger aus dem Halfter und führte ein Pistolero-S /7fr 'c& vor.
    »Du hast braune Augen. Bist du ein Jude?«
    »Sie haben doch auch braune Augen.«
    »Ja, aber ich weiß, dass ich kein Jude bin.«
    Crutch rieb sich die Ohren - die Musik dröhnte nach. »Du hast Blut an den Hosen«, bemerkte Dr. Fred.
    »Ist in Ihrem Auftrag dahin gekommen, Sir.«
    »Du willst mir unbedingt was sagen. Weißt du, was ich denke? Ich denke, du riechst Geld.«
    Der Luftschutzbunker stank: nach Moder, Mehltau, und - mit Sicherheit - nach Geld.
    »Gretchen, Arnie Moffett und Farlan Brown. Sagen Sie mir, was Sie mir noch nicht gesagt haben.«
    »Wie komm ich dazu, Schmendrick ? Weißt du, was Schmen-drick bedeutet? Exakt dasselbe wie Schletniel.«
    »Ich versuche Ihnen zu helfen, Sir. Ich bin nur -«
    »- ein jugendlicher Abenteurer, der Clyde Duber in die Fänge geraten ist. Und jetzt in die meinen. Clyde zahlt dir sechs Dollar die Stunde, während ich eine ganze Million mit dir teilen will.«
    Ein Eichhörnchen saß auf den Stufen. Dr. Fred zielte mit der Luger und zog den Abzug durch. Der Überschallknall ließ den Luftschutzbunker erbeben. Das Eichhörnchen verdampfte. Dr. Fred fing die ausgeworfene Patronenhülse im Flug auf.
    »Ich wusste, dass Gretchen mich reinlegte, aber ich dachte nicht, dass sie mich bestehlen würde. Eine Fotze ist eine Fotze, aber ein Ganef ist ein Ganef.«
    Crutch rieb sich die Ohren. »Da steckt mehr dahinter.«
    »Warum sagst du das? Du bist ein Schmendrick. Du bist ein Phil Irwin ohne Schnaps im Maul.«
    »Verscheißern Sie keinen Verscheißer, Sir. Ich bringe ein paar Namen zusammen, die alle in eine Richtung weisen.«
    »Dracula«, sagte Dr. Fred. Crutch verzog das Gesicht zu einem Häh ? Der Überschallknall dröhnte noch in seinen Ohren.
    Dr. Fred steckte die Waffe zurück ins Halfter. »Schön, ich habe wegen Gretchen Verdacht geschöpft. Schön, ich habe ihre Handtasche durchsucht und Arnie Moffetts Telefonnummer gefunden. Schön, ich habe bei Arnie angerufen. Schön, Arnie war umgänglich. Schön, ich habe Arnie für ein paar Auskünfte über Grete bezahlt. Schön, er hat mir gesagt, dass Grete versucht, mit einem Howard-Hughes-Macfcer namens Farlan Brown ins Geschäft zu kommen.«
    »Schön?«, sagte Crutch. Seine Ohren beruhigten sich.
    »Schön, ich wollte Zugang zu Hughes kriegen. Wir haben die gleiche Sensibilität, was Rassen angeht, und ich habe einen Säuberungsplan, den er finanzieren kann. Ich hatte einen Rivalen namens Wayne Tedrow Senior. Wir hatten das Hassgeschäft unter uns aufgeteilt. Senior ist vor kurzem gestorben, und sein dämlicher
    Sohn Wayne Junior wird möglicherweise Draculas neuer Assistent. Ich will Seniors Hasstraktat-Abonnenten-Listen in die Finger kriegen und mit Dracula ins Geschärt kommen, und ich glaube, dass der mormonische Frauenheld Farlan Brown der Schlüssel zu alldem ist. Ich bin eine zu umstrittene Figur, als dass ich mich Hughes nähern könnte, aber ein Hungerleider wie du könnte auf unschuldig machen. Life Magazine bietet eine Million für einen Schnappschuss von Hughes, und ein opportunistisches Bürsch-chen wie du könnte sich in seine Nähe stehlen.«
    Treffer, Schwanken, Wanken und Blut auf den Hosen - Crutch sagte: »Jawohl, Sir.«
    ( Las Vegas, 20.06.68)
    Eine andere Hotelsuite. Ein anderes elendes Zimmer-Service-Essen.
    Mr. Hoover hatte ihn angewiesen, in Vegas zu bleiben. Mr. Hoover war durch den Mord an Wayne Senior irritiert. Er wollte Wayne Junior ruhiggestellt und unter Beobachtung haben. Daher der sinnlose Zwischenhalt. Daher die Tage beim LVPD. Daher der schlaffe Salat und das knorpelige Steak.
    Dwight schob den Teller weg. Essen strengte ihn an. Essen machte ihn träger und stumpfte die wache Schärfe ab, die ihm Nikotin und Kaffee verschafften. Das Stardust gehörte Gangstern aus Chicago. Angeblich bekämpfte das FBI das Organisierte Verbrechen. Und buchte seine Mitarbeiter-Suite im Stardust. Mit der Mafia hatte Mr. Hoover wenig im Sinn. Die war Bobby K.s fixe Idee und Untergang gewesen. Mr. Hoover hasste Rote Socken, Tintentaucher und linke Nörgler. Möglicherweise liebte Mr. Hoover schlaffen Salat und knorpelige Steaks.
    Das Scheiß-Stardust. Viertausend Glücksspielautomaten und mit Plüsch ausgeschlagene Suiten. Die Gangster aus Chicago wollten den Kasten

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