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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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unbedingt Howard Hughes andrehen. Graf Dra-cula war scharf drauf, ihn zu kriegen. Die Gangster würden dem Grafen das Fell über beide Ohren ziehen.
    Und das unter Wayne Tedrow Juniors Aufsicht. Wayne fickt seine sterbende Stiefmama. Mit der er Wayne Senior umgebracht hat. Dwight und Senior kannten sich seit eeeeewigen Zeiten. Dwight hatte Junior als extreeeeemen jungen Wilden gemocht. Und versuchte ihm jetzt zu einem Freifahrschein für vorsätzlichen Mord zu verhelfen.
    Kacke am Dampfen.
    Draußen herrschten 45 Grad. Die Ventilatorenschlitze sprühten Eis. Dwight fühlte sich einmal mehr in einem Hotel gefangen und schritt in der Suite auf und ab.
    Scheiße allerorten. Buddy Fritsch war zu nervös. Dem Sonderagent für Vegas zufolge wimmelte die Wüstenstadt von Junior-hat-Senior-umgebracht-Gerüchten. Mr. Hoover hatte seinen Instinkt verloren. Mr. Hoover hatte seinen Instinkt bis zu einem gewissen Grade behalten. Sirhan Sirhan tobte und schäumte in L. A. Jimmy Ray tobte und schäumte und kämpfte gegen die Überstellung an. Die Grapevine-Tavern-Geschichte sickerte durch. Er hatte heute früh ein Telex vom ATF, der Alkohol-, Tabak-, Sprengstoff- und Schusswaffen-Kontrollbehörde, gelesen. Das Mr. Hoover aufgeregt weitergeleitet hatte. Das ATF überlegte, das Grapevine unter Beobachtung zu stellen. Die Prolo-Stammgäste pflegten Rauschgift und Schusswaffen zu schmuggeln. Behördenkrieg im Finstern. Die Grapevine-Wanze war zum Eigentor geworden und hatte Verschwörungsphantasien ausgelöst. Verschwörungsphantasien konnte man so gut wie immer vergessen. Diesmal vielleicht nicht. Vielleicht musste man eingreifen. Was man nicht konnte, wenn das ATF auf der Lauer lag.
    Einiges kam zusammen. Jimmy Rays wilde Sprüche. Die wilden Sprüche im Grapevine. Ernstzunehmende wilde Sprüche - Jimmy Rays Bruder besaß Anteile an der Spelunke.
    Kacke am Dampfen.
    Er war mit den Nerven am Ende. Er schlief schlecht. Um 03:00 kam Memphis hoch. Autogeräusche, die nach Schüssen klangen. Kleine Bettunebenheiten, die wie Hiebe wirkten.
    Dwight ging zum Schlafzimmerfenster. In Hotelsuiten sehnte er sich nach Karen. In Hotelsuiten empfand er das dringende Verlangen nach einem echten Schlafzimmer. Er war mehrmals in Karens Haus eingebrochen. Nur um in ihrer Abwesenheit dort stehen zu dürfen. Nur um ganz sicher zu sein, dass sie keinen anderen Liebhaber hatte. Nur um dort die ersehnte Ruhe und die erhofften Beweise zu finden. Sie war einmal heimlich in seine Washingtoner Wohnung eingedrungen. Er hatte Einbruchspuren entdeckt, Fingerabdrücke genommen und zwei Karen-Sifakis-Spuren erhalten. Sie hatte seine Utensilien für die anonymen Schecks gefunden. Sie hatte sein Tagebuch durchgelesen. Zwei Tage zuvor hatte er »weil-ich-sie-scheiß-verdammt-noch-mal-liebe« eingetragen.
    Sie hatten sich indirekt über die Einbrüche ausgetauscht. Er hatte ihr Tagebuch gelesen. Wahrscheinlich hatte sie die Seiten versteckt, die sie ihm vorenthalten wollte. Sie nervte ihn wegen der Schecks. Vielleicht würde er ihr mal alles erzählen.
    Dwight goss sich den einzigen Abenddrink früh ein. Die Dämmerung kam und ging. Der dunkle Himmel pulsierte und kämpfte gegen all das Neon von Vegas an.
    Januar '57. Vereiste Straßen auf dem Merritt Parkway. Er arbeitete im Büro von New York City. Er fuhr einen FBI-Wagen und war betrunken. Er fuhr zu einem Weekend mit einer Freundin nach Cape Cod. Er pflügte eine Leitplanke um und prallte auf einen entgegenkommenden Wagen. Er tötete die beiden Teenager-Töchter von Mr. und Mrs. George Diskant.
    Er trug leichtere Verletzungen davon. Mr. Hoover hatte sämtliche Untersuchungen der Connecticut State Police auf Eis gelegt. Dwight ließ sich in ein Sanatorium bei New Canaan einweisen. Wo er zwischen Weinkrämpfen und langen Phasen der Wertlosigkeit hin- und herpendelte. Er blieb einen Monat und vier Tage in Silver Hill. Er bekam sich wieder in den Griff und kehrte zur Arbeit zurück. Bis Karen hielt er sich von Frauen fern.
    Dwight trank seinen Drink langsam, in kleinen Schlucken. Die Himmels-Show ging ihm auf die Nerven. Er holte sich die Akte über die militanten Schwarzen raus.
    Die zweite Lektüre bestätigte den ersten Eindruck. Panther und US - beide zu bekannt und zu infiltriert. Die Black Tribe Alliance und die Mau-Mau Liberation Front - obskur, mit großem Ermittlungspotential.
    Karen konnte ihm einen Informanten finden. Er oder sie konnte weiß oder schwarz sein. Er oder sie konnte beide Gruppen politisch

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