Blut soll fließen
aushorchen. Der eigentliche V-Mann musste ein männlicher Neger sein. Der alle Straftaten mit politischer Begründung verpfeifen konnte.
Vielleicht ein Bulle. Vielleicht ein Ex-Bulle. Vielleicht ein Bulle oder Ex-Bulle mit problematischer Vergangenheit. Einmal mehr die Überlegung: Hasstraktat-Abonnenten überprüfen.
Wayne Junior hatte Zugang zu Wayne Seniors Listen. Wayne Junior hatte sich angeblich aus dem Hassgeschäft zurückgezogen. Dr. Fred Hiltz war ein FBI-Infor mant. Der eng mit dem L. A.-Pri vatdetektiv Clyde Duber zusammenarbeitete. Der eng mit dem FBI-Sonderagenten in L. A. zusammenarbeitete.
Draußen im Flur schrillte eine Klingel. Dwight fuhr fast aus der Haut .
(L as Vegas, 20.06.68 )
Der Graf spülte die Pillen mit einem roten Drink herunter. Der aussah wie Fruchtsaft mit Blut. Er trug einen OP-Kittel und Kleenex-Schachtel-Schuhe. Sein Haar war lang. Die Nägel zu Klauen gewachsen. Er trug eine wollene Strickmütze und einen Croupier-Augenschirm.
Wayne schaute Hughes in die Augen. Was nicht leichtfiel. Farlan Brown schaute Hughes in die Augen. Er hatte mehr Übung. Er moderierte das Vorstellungsgespräch.
Das Penthouse des Desert Inn. Chez Dracula. Ein Krankenzimmer, dessen Wände von riesigen Fernsehgeräten beherrscht war. Drei Schirme mit Nachrichtengeplapper. Hingemetzelte Legenden. Angeklagte Mörder. Nixon gegen Humphrey, von Meinungsumfragen unterbrochen.
Der Ton lief im Hintergrund. Wayne blendete ihn aus. Sein Stuhl stand neben Dracs Bett. Er konnte hoch konzentriertes Desinfektionsmittel riechen.
»Mr. Tedrow weiß, dass Sie Fragen haben«, sagte Brown.
Drac zog sich eine Chirurgenmaske über. Durch die seine Stimme dumpf klang.
»Sir, glauben Sie, dass ein einsamer Schütze Präsident John F. Kennedy erschossen hat?«
»Ja, Sir. Das tue ich.«
»Glauben Sie, dass ein einsamer Schütze Robert F. Kennedy erschossen hat?« »Ja, Sir. Das tue ich.«
»Glauben Sie, dass ein einsamer Schütze Reverend Martin Luther King erschossen hat?« »Ja, Sir. Das tue ich.«
Dracula seufzte. »Ein Realist, Farlan. Ein solider Mormone ohne Flausen im Kopf.«
Brown faltete die Hände wie im Gebet. »Sie haben weise gewählt, Sir. Wayne hat genau die richtigen Fähigkeiten und kennt genau die richtigen Leute.«
Drac hustete. Die Maske beulte sich. Schleim lief ihm übers Kinn.
»Sie kennen unsere italienischen Freunde. Ist das wahr?« »In der Tat, Sir. Ich kenne Mr. Marcello und Mr. Giancana recht gut.«
»Sie haben mir ein paar wunderbare Hotelkasinos verkauft, und ich beabsichtige, weitere zu erwerben.«
»Sie werden sie Ihnen gerne verkaufen, Sir. Sie sind glücklich, dass Sie nach Las Vegas kommen.«
»Las Vegas ist eine Brutstätte von Neger-Bakterien. Neger haben einen hohen Leukozyten-Anteil. Man sollte ihnen nie die Hand reichen. Sie geben Eiterpartikel durch die Fingerspitzen ab.«
Wayne verzog keine Miene. Sekunden verstrichen. Brown lächelte und mischte sich ein.
»Wayne zieht Ihrer Spende für Mr. Nixon gleich, Sir.«
Drac nickte. »Für den aalglatten Dick. Ich habe seinem Bruder anno '56 ein bisschen Geld geliehen. Was zuletzt auf Dick zurückfiel. Vielleicht hat Jack Kennedy deswegen die Wahl gewonnen.«
»Ich werde den Umschlag am Parteitag übergeben«, sagte Wayne. »Mr. Marcello will sichergehen, dass Nixon nominiert ist.«
Brown lächelte. »Ich bin Delegierter. Miami im August, oh Gott.«
»Die Neger werden revoltieren und einer Massensedierung bedürfen. Wobei sich Tierbetäubungsmittel als zweckvoll erweisen dürften. Mr. Tedrow könnte die Herstellung überwachen und die Dosierung an einigen in Haft befindlichen Neger-Vagabunden überprüfen.«
Wayne verzog keine Miene. Sekunden verstrichen. Brown lächelte und mischte sich ein.
»Wayne hat sich bereit erklärt, den Parteitag in unserem Auftrag zu beobachten. Dem ist doch so, Wayne?«
»Allerdings. Ich werde mich dort gerne umsehen und alles in meinen Kräften Stehende zur Wahrung unserer Interessen unternehmen.«
Drac nippte an seinem roten Trunk. »Chicago macht mir Sorgen. Gruppen Jugendlicher rotten sich zusammen, um in großem Stil Unruhen zu stiften, die die Demokraten diskreditieren werden. Wären Sie bereit, ihnen mit einigen gezielten Hinweisen zur Hand zu gehen?«
»Mit Vergnügen, Sir.«
»Hubert Humphrey hat ein Teig-Gesicht mit Schweineschnauze. Ich vermute, dass sein Leukozyten-Wert besonders hoch ist. Er ist dazu bestimmt, Präsidentschaftswahlen zu verlieren und an Leukämie zu
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