Blut Und Knochen: Thriller
stieß. Er stank nach Kotze und Angst und Blut. »Er ist ... « Mister Neu spuckte aus. »Ahh ... Das ist ein richtiges Labyrinth da draußen ... unterirdisch ... in die Erde ... Ich habe sie gefunden. Ich habe Hazel gefunden ... « Er schluchzte jetzt, und sie hatte zunehmend Mühe, ihn zu verstehen. »Er hat ein Schlachthaus mit ... mit Teilen von ... Sie war meine Frau ... « Klang! Etwas schlug gegen die Gitterstäbe. »SIE WAR MEINE FRAU!« Dann wehte Mister Neus säuerlicher Atem Heather ins Gesicht. »Er wird uns umbringen. Ich habe es gesehen - da hängen Leichenteile an Haken an der Decke. Ich lasse mich nicht zum Opfer machen. Niemals!« Er flüsterte jetzt, als würde das für das Dunkel irgendeinen Unterschied machen. »Wenn er zurückkommt, stelle ich mich tot, und ... und dann fangen Sie an zu schreien, und er geht hin, um nachzusehen, und ich ... ich knalle ihm den Kopf gegen das Gitter. Immer wieder, so lange, bis das Schwein tot ist. Sie fassen ihn an den Händen! Sie fassen ihn an den Händen und ziehen, damit er nicht entkommen kann!« »Ich weiß nicht-«
»Sie müssen es tun! Sie müssen es tun, sonst sterben wir beide in diesem Dreckloch!Wollen Sie das vielleicht?« Duncan stand hinter ihm und starrte auf die geschlossene Tür. » Vielleicht hat er ja recht? Wenn du es nicht tust, bist du am Ende tot, so wie ich.« »Aber ich kann nicht.« »Doch, Sie können!« Heather schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht.« »Wir müssen zusammenarbeiten, Heather. Wir müssen, sonst sterben wir hier drin.« Mister Neu atmete tief durch. »Er kommt rein, Sie schreien, ich stürze mich auf ihn. In ein paar Minuten ist alles vorbei, und dann sind wir frei. Okay? Wir sind frei ... « »Also«, meinte Steel, während sie zusah, wie die Kriminaltechniker ihre Ausrüstung wieder in ihrem verdreckten Transporter verstauten, »das war ja wohl die pure Zeit-und Geldverschwendung.« Draußen war es kalt und dunkel, und nur eine dünnes Scheibchen Mond lugte zwischen den Wolken hervor, während sie das Haus abschlossen und sich anschickten, nach Hause zu fahren. Der Leiter des SpusiTeams schälte sich aus seinemT atort-Overall. »Da ist nix mehr zu holen - alles zu Tode gebleicht, der halbe Teppichboden ist weg, und was noch an Mikrospuren da ist, ist so kontaminiert, dass es nicht mehr lustig ist.« Steel drehte sich um und stupste Logan an. »Na, Poirot, wie gedenken Sie das unserem Assistant Chief zu erklären?« »Aber es ist ein Nachahmungstäter - es kann gar nicht anders sein.« »Bla, bla, bla.« Aus der Haustür drang ein lautes Piepgeräusch, unmittelbar gefolgt vom Heulen der Alarmsirene und dem Kopf eines uniformierten Constable. »Das funktioniert irgendwie nicht!« Logan verdrehte die Augen. »Haben Sie den Alarmcode eingegeben?« »Klar hab ich den Alarmcode eingegeben: 1993.« »Fünf. Eins, neun, neun, fünf.« Der Constable verschwand wieder im Haus, und sie hörten ihn noch murmeln: »Wie soll ein Mensch auch diese Sauklaue lesen können ... « Logan wandte sich wieder an den Leiter der Spurensicherung. »Gibt es noch irgendetwas, was wir nicht abgesucht haben?« »Haus, Garten, Garage, Autos - wir haben alles abgeklappert.« »Na, kommen Sie, Laz«, meinte Steel, »geben Sie's auf, hm?« Er zog noch einmal den letzten Durchsuchungsbericht aus der Tasche und blätterte vor bis zu dem fotokopierten Lageplan am Ende, den er im Licht der Scheinwerfer des Transit studierte. Sie hatten sich jeden Quadratzentimeter des Grundstücks zweimal vorgenommen und trotzdem nicht das Geringste gefunden. Logan blickte sich ein letztes Mal um: Haus,Vorgarten, schicke Autos, Straße, Wiese, noch eine Wiese, Garage und dann wieder das Haus. Die Fenster der nächsten Nachbarn waren nur als schwacher gelber Schimmer zwischen den Bäumen zu erkennen. Abgelegener konnte man kaum wohnen. »Ob sie wohl an die Hauptwasserleitung angeschlossen sind?« Steel zuckte mit den Achseln. »Wahrscheinlich.« »Was ist mit dem Abwasser?« Er klammerte sich jetzt an jeden Strohhalm. »Wie zum Teufel soll ... « Sie verstummte und starrte ihn an.
»Oh, Sie machen doch Witze ... Sagen Sie mir, dass das ein Witz sein soll.« »Es müsste unterhalb des Hauses sein, aber nahe genug an der Straße, damit der Saugwagen zum Leeren heranfahren kann.« Er begann im Garten umherzugehen, dicht gefolgt von Steel. »Wenn Sie glauben, dass ich in meinen guten Arbeitsklamotten in der Scheiße von anderen Leuten rumwühle, haben Sie sich aber
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