Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
ist ja schon gut ... « Sein Tatort-Schutzanzug schimmerte weiß im grellen Licht, als er die Spitze des Stemmeisens zwischen den Deckel und die Einfassung schob und hebelte. Es knirschte laut, als die Betonplatte sich löste, und - »Ah, pfui Teufel!« Er ließ das Stemmeisen fallen, wich ein paar Schritte zurück und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. »Mein Gott, Frank.« 
    Steel nahm die Kippe aus dem Mund. »Nun seien Sie doch nicht so ein Weich ... du Scheiße, nee!« Rasch steckte sie sich die Zigarette wieder zwischen die Lippen und sog hektisch, um sich in eine kleine schützende Rauchwolke einzuhüllen. Ein widerlicher Fäulnisgestank, wie von hundert verdreckten Pubtoiletten, legte sich über die kleine Straße. Logan hielt sich die Hand vor den Mund und wich gegen den Wind zurück bis zur anderen Straßenseite. Frank näherte sich mit zögernden Schritten dem Betondeckel, stieß ihn mit der Spitze seines blauen Plastik-Überschuhs an und schob, bis die Öffnung gänzlich freilag. Logan hatte erwartet, dass der Gestank nachlassen würde, wenn die Luke offen wäre, dass er sich irgendwie an der frischen Luft verflüchtigen würde - aber es wurde nur noch schlimmer. Frank spähte in das stinkende Höllenloch. »Da geh ich nicht runter.« Steel kam vorsichtig näher. »Na, dann stochern Sie wenigstens mit einem Stock drin rum oder so.« »Vielleicht ist da ja auch gar nichts ... « »Das werden wir nie rausfinden, wenn wir hier nur dumm rumstehen und in die Gegend glotzen, oder?« »Sie reißen sich ja auch nicht gerade drum.« »Worauf Sie einen lassen können. Ist schließlich nicht mein Job, Sonnyboy.« Der Mann murmelte halblaut irgendetwas sehr Unflätiges, dann griff er nach einer Gesichtsmaske mit Rundum-Spritzschutz und nach einem Paar dicker schwarzer Gummihandschuhe. Jemand reichte ihm eine lange Stange mit einem Haken am Ende, und Frank begann in der Klärgrube der Leiths zu fischen. Das Gefluche war übel, aber noch übler war der Gestank, als er mit der Stange in der ekelhaften Brühe herumrührte. Und dann erstarrte er. »Hab was gefunden ... « Steel wirkte wenig beeindruckt, als das Fundstück langsam aus der stinkenden Tiefe auftauchte. »Einen Zehner darauf, dass es wieder nur ein gammliges Schaf ist. Die schmeißen sie rein, damit die Bakterien in Gang kommen, wenn ... ach du Scheiße.« Es war ein nackter menschlicher Unterarm, komplett mit Hand, ganz mit bräunlich-grauem Schlamm überzogen.

31
    »Es handelt sich um eine weibliche Leiche, Mitte dreißig, circa 95 Kilo schwer.« Dr. Isobel MacAlister umkreiste langsam den Seziertisch, die Stimme erhoben, um das Heulen des Abluftventilators zu übertönen. »Wissen Sie was«, meinte DI Steel und zupfte am Schritt ihres weißen Tatort-Overalls herum, »ich hab's allmählich satt, ständig in diesen Dingern rumzulaufen. Frag mich, bei wem die Idioten da Maß genommen haben - Quasimodo vielleicht? Dauernd rutscht mir das Teil in die -«
Isobel funkelte sie an. »Können wir bitte ausnahmsweise einmal Ruhe haben!« Dann wandte sie sich wieder der äußeren Besichtigung zu. Valerie Leith war auf dem glänzenden Edelstahltisch ausgelegt wie eine kaputte Barbiepuppe: Unterarme, Oberarme, Kopf, Rumpf, Oberschenkel, Unterschenkel, alles einzeln. Und alles immer noch von einer dünnen graubraunen Schicht stinkenden Schmodders überzogen. »Können Sie sich nicht ein bisschen beeilen und die verdammten Teile abwaschen?«
» Wenn Sie schon darauf bestehen, mich am Abend hierher zu schleifen, damit ich Ihnen eine Leiche obduziere, dann könnten Sie wenigstens den Anstand besitzen, mich nicht bei der Arbeit zu unterbrechen. «
Steel blies die Backen auf, rückte ihre Atemschutzmaske zurecht und zerrte wieder am Schritt ihres Overalls. Ganze zwei Minuten hielt sie es aus, ehe sie sich wieder zu Logan herüberbeugte und flüsterte: »Das ist ein richtiger Fluch bei Ihnen, wissen Sie das?Wenn irgendjemand anders eine Leiche findet, ist sie normalerweise noch einigermaßen frisch. Aber bei Ihnen sind sie grundsätzlich halb verfault oder in Scheiße mariniert.«
»Ist ja nicht meine Schuld - es war nur so eine Ahnung, okay?« »Wohl eher ein klassischer Glückstreffer. «
»Aus dem rechten Oberschenkel wurde eine beträchtliche Menge Muskelgewebe herausgeschnitten. Die Wundränder sind nach längerer Liegezeit in Abwasser zersetzt-«
»Ich sagte doch, bei dem Leith-Tatort ist irgendetwas merkwürdig.«
Steel sah ihn scheel an. »Und was

Weitere Kostenlose Bücher