Blut Und Knochen: Thriller
geschnitten!« Im Vorgarten war weit und breit nichts von einer Klärgrube zu sehen. »Okay, die Straße führt nach rechts den Berg hinunter. Wir müssen einfach nachsehen, ob wir dort eine finden können.« »Ich warne Sie, Sergeant, wenn ich wegen Ihnen Scheiße aufs Kostüm kriege -« Aber er war schon zum Gartentor hinaus und marschierte im Dunkeln die Straße hinunter, um die Wiese, die sich an das Haus anschloss, mit der Taschenlampe zu erkunden. Matsch, Gras, Matsch, Schafe ... Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Grünstreifen am Straßenrand: noch mehr Matsch, ein paar tote Brennnesseln, Brombeersträucher, ein überfahrenes Kaninchen, noch mehr Matsch. Und ein rechteckiges Etwas, das zwischen den Grasbüscheln hervorlugte. Logan ging in die Knie und klopfte mit den Fingerknöcheln darauf. Massiv. Er leuchtete mit der Taschenlampe an den Kanten der Platte entlang. Sie war mit Gras und Unkraut überwuchert und eingebettet in eine dicke Schlammschicht. Steel stand neben ihm und starrte auf den Deckel der Klärgrube hinunter. »Da sehen Sie's - das Ding ist seit Ewigkeiten nicht mehr von der Stelle bewegt worden. Müssen wir also doch nicht in der Scheiße rumwühlen. So was aber auch - echt schade.« Sie tröstete sich mit einer letzten Zigarette. »Wird allmählich Zeit, dass wir dieses Katastrophenkapitel abschließen und uns ins Pub trollen.« »Ja, Sie haben wohl recht.« Er stand auf und ließ den Strahl der Taschenlampe noch ein letztes Mal über den Deckel gleiten. Da schimmerte etwas Weißes, ganz schwach ... Logan bückte sich und besah es sich aus der Nähe:
Es war ein Kratzer in der Seite des Betondeckels, hellbeige im gelben Schein der Lampe. Es war die einzige Stelle, die nicht von Schlamm bedeckt war. »Na los, kommen Sie, ich bin schon halb verdurstet.« Er packte eine Handvoll Gras und zog - und eine ganze Sode löste sich von dem Deckel, wie ein grünes Punk-Toupet. »Jemand hat es abgerissen und wieder draufgelegt, damit es nicht auffällt. Sehen Sie.« Steel sah. »Na ja, vielleicht haben sie die Grube vor kurzem leeren lassen und ... « Sie stand da und rauchte hektisch. »Ach, verdammter Mist - wir werden das blöde Ding durchsuchen müssen, stimmt's?« »Korrekt.« Mister Neus Stimme war ein mühsames Flüstern in der Dunkelheit: »Das ist er! Sind Sie bereit?« Heather drückte sich ängstlich an die Wand. »Mir geht es nicht gut ... « Ein Rasseln und Klacken an der Tür des Gefängnisses. »Es ist unsere einzige Chance!« Und dann verstummte Mister Neu, als ein Lichtstrahl über den rostigen Boden huschte. Er lag auf der Seite, die Arme und Beine schlaff ausgestreckt, als ob er immer noch bewusstlos wäre. Als ob er gar nicht gefährlich wäre. Der Fleischer trat ein, in der Hand einen Eimer mit Putzwasser. Der Tannenduft des Desinfektionsmittels legte sich über den bitteren Gestank von Mister Neus Erbrochenem. Ein Schritt, zwei Schritte, drei Schritte ... Sie sah nach Mister Neu, der lautlos die Lippen bewegte: »Jetzt. Schreien Sie jetzt!« Heather stöhnte, hielt sich den Bauch. Mister Neu starrte sie an, formte tonlos das Wort: »Bitte!« Sie schrie. Wasser und Schaum schwappten aus dem Eimer des Fleischers, als er zu ihr hinlief. Mister Neu sprang auf und warf sich mit gefletschten Zähnen auf ihn - sie konnte seine Zahnlücken und sein blutiges Zahnfleisch sehen, sein mit Blutergüssen bedecktes Gesicht. Er rammte mit voller Wucht den Rücken des Fleischers, und sie fielen beide gegen das Gitter. Die ganze Zelle erzitterte, als Fleisch und Knochen auf Metall trafen. Der Eimer fiel auf den rostigen Boden, kippte um und lief aus. Mister Neu wich taumelnd ein paar Schritte zurück und startete die nächste Attacke. Rummms! Der Fleischer wankte. Mister Neu packte ihn hinten an seiner Mrs.-Thatcher-Gummimaske und knallte den Kopf des Fleischers gegen die Eisenstäbe. »Fassen Sie seine Hände! Fassen Sie das Schwein an den Händen!« Duncan war direkt hinter ihr.
»Tu es nicht, Heather.« »Ich -« »FASSEN SIE SEINE HÄNDE!« »Er kann Ihn nicht besiegen. Niemand kann Ihn besiegen.« Mister Neu ließ den Kopf des Fleisches wieder gegen das Gitter krachen. »FASSEN SIE ENDLICH SEINE HÄNDE!« Der Fleischer blickte auf, und seine leeren Augen hefteten sich auf Heather. Er war das Dunkel, und er wusste Bescheid. Es war einTest. »Nein.« »HEATHER: FASSEN SIE ENDLICH SEINE VERDAMMTEN HÄNDE!« »Ich kann nicht ... « »Misch dich nicht ein.« Der Fleischer drehte sich um und
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