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Blut und Kupfer

Blut und Kupfer

Titel: Blut und Kupfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Wilken
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wolltet?« Er machte einen Schritt auf sie zu und musterte sie eindringlich. »Der Mönch trug den Namen Ambrosius.«
    Wenn sie das zugab, musste sie erklären, warum sie nach dem Mönch gefragt hatte, und das würde diesen schnüffelnden Höfling zu ihrem Oheim führen. »Das muss ein Missverständnis sein. Ich wollte zum Abt Jacobus. Wer hat Euch denn solche Merkwürdigkeiten erzählt?«
    Zeiner kniff die Augen zusammen und zog die leckende Nase hoch. »Bruder Martin, der Pförtner, war sich seiner Sache so sicher.«
    »Ich habe mit Bruder Thomas und mit dem Abt gesprochen. Abt Jacobus ist ein herzensguter Mensch. Ich schätze ihn sehr«, fügte sie hinzu.
    »Tatsächlich? Den Patres sind die Kapuziner ein Dorn im Auge, jedenfalls hat mir das mein lieber Freund Hauchegger gesagt.«
    Sie zuckte zusammen. »Ihr seid mit dem Pater Hauchegger befreundet, der auf Gut Kraiberg meine Schwägerin …?«
    »Derselbe, aber ja, hatte ich das nicht erwähnt bei unserem ersten Gespräch?«
    »Nein, das beliebtet Ihr zu vergessen.« Verunsichert blickte Marie zur Tür, doch auf dem Gang war niemand zu sehen, obwohl sie eine der Schwestern in Hörweite vermutete.
    »Also, der verstorbene Mönch ist Euch unbekannt?«, forschte Zeiner nach.
    Marie nickte.
    »An jenem Tag war noch ein Besucher im Kloster. Ihr wisst nicht zufällig, wer das war? Ich meine, vielleicht ist Euch jemand aufgefallen?«
    Etwas zu schnell entfuhr ihr: »Nein! Ich habe dort keinen weiteren Gast gesehen. Nur meine Dienerin und ich waren zu der Zeit dort. Soweit ich weiß.«
    »Ja, nun gut. Ich werde Euren Oheim übrigens in den nächsten Tagen aufsuchen.« Er klopfte auf den Tisch mit der Marienstatue. »Die Tafel! Der Herzog hat mich schon mehrfach danach gefragt.«
    Maries Puls beschleunigte sich. »Bitte, bedrängt meinen Oheim nicht. Er ist schwerkrank!«
    Zeiner hob abwehrend die Hände. »Ich weiß, Ihr habt es mir geschildert, doch ich stehe im Dienst des Herzogs, und die Erfüllung seiner Wünsche sollte auch seinen Landeskindern ein Bedürfnis sein, schließlich lebt er nur zum Wohle seines Volkes.«
    Darauf sagte Marie nichts, sondern nestelte an ihrem Ärmelaufschlag.
    »Ist Euch der Name Valentin Drausch geläufig?«
    »Drausch? Nein, wer soll das sein?«
    »Ein Edelsteinschneider. Ich dachte, Euer Oheim wäre mit Drausch bekannt gewesen. Er hat ihn nie erwähnt?«
    »Über seine Vergangenheit spricht mein Oheim kaum. Lebt Herr Drausch in München?«
    »Der arme Mann verfiel dem Wahnsinn und starb vor sieben Jahren in Straßburg«, sagte der Geheimrat.
    »Warum ist er dann noch von Interesse für Euch?«
    »Ich mache mir immer gern ein vollständiges Bild von Kunsthandwerkern, an denen der Herzog Gefallen findet. Remigius von Kraiberg galt als überaus begabt, genau wie Drausch. Und ebenso wie Drausch kehrte Euer Oheim seinem durchlauchtigsten Auftraggeber plötzlich den Rücken. Drausch hat hervorragende Arbeiten für den herzoglichen Vater, Wilhelm V., ausgeführt. Allerdings war Drausch ständig in finanziellen Schwierigkeiten, und es kam zu Differenzen und einer Diebstahlaffäre. Sehr unschön.«
    Ungehalten erwiderte Marie: »Mein Oheim ist kein Dieb, falls Ihr das andeuten …«
    »Keineswegs. Gemach, werte Dame! Bitte vergebt meine berufliche Neugier.« Er räusperte sich. »Wäret Ihr hier abkömmlich, hätte ich Euch einen Platz in meiner Kutsche anbieten können.«
    Sie hob den Kopf. »Aber Ihr wisst sehr gut, dass meine Anwesenheit hier von der Herzogin gewünscht wird, nicht wahr?«
    Zeiner verneigte sich. »Ihr solltet nicht gar so übel von mir denken, Frau von Langenau.«
    Sie trat zur Seite, als er an ihr vorbei zur Tür ging.
    »Ich hätte Euch vorladen lassen können, denkt einmal daran.«
    »Gott zum Gruße«, sagte Marie und dachte, dass er sie durchaus vorgeladen hätte, wenn sie nicht hier im Kloster untergebracht gewesen wäre und unter dem Schutz der Herzogin stünde.
    Kaum war Zeiner durch die Tür, als auch schon die Dienerin erschien und den Besucher hinausbegleitete. Beunruhigt machte sich Marie auf den Weg zum Garten. In der großen Halle, von der aus man in die Küche und die verschiedenen Klostertrakte gelangte, stieß sie auf die Oberin, die in ein Gespräch mit Schwester Iris vertieft war und sie zu sich winkte, nachdem sie Marie entdeckt hatte.
    »Schwester Iris hat mir von Eurem Wunsch berichtet, den Kranken zu helfen. Das ist sehr lobenswert. Danke, meine Liebe«, sagte sie zu Iris, die Marie zunickte, die

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