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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Lyga
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aus dem Norden des Bundesstaats geliefert worden, zusammen mit der Anweisung, sie jederzeit geladen und eingeschaltet zu haben. Der Norden des Bundesstaats hätte für den Killer genauso gut der Mond sein können.
    New York war sein Zuhause.
    New York war sicher.
    New York war sein Jagdrevier.
    Eins der Telefone läutete. Das dritte von links. Der Killer ließ es noch zweimal läuten, dann griff er danach.
    » Hallo? « Der Killer fragte sich müßig, welche Stimme es diesmal sein würde.
    » Elf « , kam die Antwort. Die neue Stimme wieder. Es war jetzt schon seit einer Weile die neue Stimme.
    Der Killer fragte sich nicht, was aus der alten Stimme geworden war.
    » Elf « , wiederholte die Stimme ruhig. » Sechs und fünf. Elf. «
    Der Blick des Killers huschte zu dem Teil des Tischs hinter den Telefonen. Seine Lippen bewegten sich lautlos … Acht … neun … zehn … und …
    » Elf « , sagte er ins Telefon. » Elf. «
    Die Stimme am anderen Ende war bereits nicht mehr da. Der Killer nahm den Akku aus dem Handy. Dann legte er das Gerät auf den Boden und schlug es mit einem Hammer in Stücke.
    » Elf « , sagte er wieder. Gut, so würde es sein.

10
    Billy hielt ein Handy in einer Hand und zwei Würfel in der anderen. Er steckte die Würfel in die Manteltasche, gefolgt vom Akku des Handys.
    Er sah sich um. Um drei Uhr morgens Anfang Januar war der Union Square Park in Lower Manhattan kein Ort, an dem man sich gern aufhielt. Drüben im Halbdunkel vollführten trotzdem ein paar Junkies ihren nervösen Tanz, während sie auf ihren Kontakt warteten, den sie flehentlich herbeisehnten.
    Billy waren die Junkies egal. Er achtete darauf, nicht im Lichtkegel einer Straßenlaterne zu sein, ließ das Handy fallen und zertrat es mit einem Fuß. Dann bückte er sich, hob die Teile auf und entsorgte sie in ein halbes Dutzend verschiedene Abfalleimer auf dem Weg zum U-Bahn-Eingang.
    Elf, dachte er. Elf …

11
    Howie fand, er braucht eine Panzerung, wenn er sich mit Jazz’ verrückter Großmutter herumschlagen musste. Er hatte gesehen, wie sie auf Jazz eindrosch und -boxte und von Teddybären bis zu Bratpfannen mit allem Möglichen nach ihm warf. Sie war überraschend kräftig für eine Frau, die aussah, als wäre sie kurz davor, den Löffel abzugeben. Vielleicht eine Art Todes-Adrenalin. Wie auch immer, Howie hatte nicht die Absicht, sich seinen Bluterkörper von ihr grün und blau schlagen zu lassen.
    Da es Januar war, konnte er problemlos langärmlige Sachen tragen – Flanell. Hübsch dick für viel Schutz. Für alle Fälle schnallte er ein paar Handgelenkschoner darunter. Sie waren eigentlich für Leute gedacht, die viel auf einer Tastatur schrieben, aber da sie mit Stahlleisten verstärkt waren, würden sie ihm gute Dienste leisten, falls er sein Gesicht plötzlich schützen musste. Er trug außerdem Handschuhe und versprach sich, sie auch im Haus anzubehalten. Und schwere Denim-Jeans, das Zeug, das sich wirklich wie eine Rüstung anfühlte. Howie schätzte, dass er in seiner massiven Levi’s jederzeit an einem Kreuzzug teilnehmen könnte. Er stöberte im Haus herum, bis er Dads alte Jagdmütze fand, inklusive Ohrenschützer. Oh, yeah. Er würde aussehen wie ein Volltrottel, aber das war ihm egal – sein Schädel wäre geschützt.
    » Nicht zu fassen, welche Scheiße ich für diesen Typen durchmache … « , murmelte Howie für sich, als er vor dem Haus der Dents parkte. Er hatte kurz am Telefon mit Jazz’ Tante Samantha gesprochen, bevor er losgefahren war. Sie hatte wenig über ihren Flug oder die Mietwagenfahrt nach Lobo’s Nod erzählt, eigentlich hatte sie trotz Howies aufmunterndem Geplapper überhaupt kaum etwas gesagt. Schweigsamkeit war in der Familie verbreitet. Bis auf Billy. Howie erinnerte sich, wie sie als Kinder bei Jazz zu Hause herumhingen. Billy hörte nie auf zu reden. Howies Mom verwendete den Ausdruck » reden wie ein Buch « , wenn jemand unaufhörlich sprach. Billy Dent war in diesem Sinn eine ganze Bibliothek. Der Mann war nie still.
    Howie stapfte die Eingangstreppe hinauf und klopfte zur Warnung an die Haustür, ehe er sich mit dem Schlüssel, den ihm Jazz gegeben hatte, selbst einließ. Innerlich stellte er sich auf die Verrücktheit ein, die Gramma Dent verkörperte.
    Stattdessen fand er die alte Dame und Samantha im Schneidersitz auf dem Wohnzimmerboden vor, wo sie » Backe, backe Kuchen « spielten.
    Jazz’ Großmutter johlte vor Vergnügen.
    » Noch mal! « , kreischte sie. » Noch

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