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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Lyga
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« , sagte er, als der Anrufer zu Ende gesprochen hatte, dann entfernte er den Akku aus dem Handy. Auf dem Weg zurück zum Fernseher machte er in der Küche Halt und warf den Akku in den Abfall. Dann zerbrach er rasch das billige Plastikgehäuse und warf beide Hälften des kaputten Handys in die Müllpresse.
    » Wer war das? « , fragte seine Frau.
    Er ignorierte die Frage.
    Sie bemerkte es kaum, so gefesselt war sie von ihrer Show.
    Der Killer schaute in den Fernseher. Die Zahnhygienikerin aus Spokane sah zu ihm heraus …

20
    Obwohl sie es gern getan hätte, brachte Connie nicht zur Sprache, was in der Nacht im Hotel zwischen ihnen geschehen war. Sie sagte weder im Wagen zum Flughafen etwas davon noch im Flughafen selbst, nachdem sie durch die Sicherheitskontrollen gegangen waren und auf ihren Flug warteten. Das NYPD – das Jazz so schnell wie möglich aus seinem Zuständigkeitsbereich haben wollte – hatte arrangiert, dass sein Ticket auf Connies Flug umgebucht wurde, deshalb waren sie seit Connies Rückkehr ins Hotel immer in Eile gewesen.
    Sie bemühte sich, so zu tun, als sei nichts passiert, als habe sich nichts verändert. Sie fing an, Jazz von ihrer Minitour zu den Tatorten zu erzählen, aber er war sichtlich unkonzentriert. Ständig unterbrach er sie und sprach über Long, Hughes oder diesen Captain Montgomery, der ihn aus New York hinausgeworfen hatte, und schließlich wurde ihr klar, dass er einfach Dampf ablassen musste. Also hörte sie ihm zu, als er von seinem Zusammentreffen mit dem NYPD erzählte. Und mit Special Agent Morales vom FBI .
    » Glaubst du, sie hat das ernst gemeint, dass sie dir helfen will, deinen Dad zu töten? « , fragte sie leise. Sie waren am Gate, wo viel Gedränge herrschte, und sie wollte nicht, dass jemand mithörte.
    Jazz zuckte mit den Achseln. Er trug im Flughafen eine Sonnenbrille und hatte sich eine Mütze der Mets gekauft, die er tief in die Stirn zog. Erkannt zu werden, wäre kurz gesagt beschissen gewesen. » Ich weiß es nicht. «
    » Würdest du … « Sie unterbrach sich. Es war weder die Zeit noch der Ort für ein solches Gespräch. Das Maß an Hass in ihrem Herzen für Billy Dent überraschte sie jedoch. Sie empfand eine unmittelbare und starke Verwandtschaft zu Special Agent Morales, die sie nicht einmal kannte. Eine Frau, die Billy Dent so unbedingt tot sehen wollte, dass sie dafür ihre Karriere aufs Spiel setzte – denn wenn Jazz ihr Angebot einem Vorgesetzten meldete, würde sie sicherlich aus dem FBI fliegen –, konnte Connie sicherlich lieben lernen. Conscience Hall war von ihren Eltern passend getauft worden, aber selbst ihr Gewissen hatte Grenzen. Der Mann, der die Kindheit des Jungen ruiniert hatte, den sie liebte, besetzte eindeutig einen Punkt jenseits dieser Grenze.
    Deshalb überraschte es sie nicht, dass sie Billy Dent lieber tot sehen wollte. Was sie überraschte, war, wie glücklich die Vorstellung sie machte, was für ein Gefühl der Befreiung es war, auch wenn sie wusste, wenn Jazz seinen Vater tötete, würde ihn das an einen dunkleren Ort führen, als selbst er sich vorstellen konnte.
    Doch wenn Jazz es nicht selbst tat … Wenn diese Special Agent Morales diejenige war, die es tat …
    Nun, das wäre nicht so schlecht, oder? Die Welt wäre Billy Dent los. Wichtiger noch, Jazz wäre ihn los, ohne die Last, die er ohnehin bereits zu schultern hatte, noch zu vergrößern.
    Vielleicht ist diese Dame vom FBI ein Geschenk Gottes, hätte sie am liebsten zu Jazz gesagt.
    Sie begnügte sich damit, seine Hand zu drücken. Nach einem Moment erwiderte er den Druck.
    Jazz redete nicht auf dem Flug, sondern starrte nur schlecht gelaunt aus dem Fenster, als wären Antworten oder Lösungen in die gebauschten Wolken geschrieben. Connie ihrerseits starrte ihn missmutig an und wünschte, er würde den Kopf drehen und sie ansehen.
    Sie wollte verzweifelt gern darüber reden, was in der Nacht im Hotelzimmer passiert war. Sie wusste noch immer nicht, wer unfairer zu wem gewesen war, aber eins war sicher – solange sie nicht den Mund aufbekamen und redeten, würde sie es auch nicht herausfinden.
    War es anmaßend gewesen, die Kondome nach New York mitzunehmen? Wahrscheinlich. Das konnte sie einräumen. Aber sie konnte die Erinnerung an das schwindelerregende Hochgefühl im Drugstore nicht abschütteln, als sie sie gekauft hatte. Es gibt sicher Kondome in New York, hatte sie gedacht. Warum sie also hier kaufen, wo dich jemand sehen könnte, der dich kennt? Dann

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