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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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Hochkönig keineswegs so betrunken war, wie er sich den Anschein gab.
    » Geduld, meine Liebe«, sagte Mael Sechnaill mit öliger Stimme. » Ich muss noch eine weitere königliche Pflicht erledigen, dann können wir zwei uns den weiteren Friedensbemühungen widmen.«
    Gormfleath hatte den Anstand, leicht zu erröten, aber gleichzeitig wand sie sich auf so raffinierte Weise in ihrem engen Kleid, dass ihr Ausschnitt noch aufreizender wirkte. Mael Sechnaill räusperte sich und starrte.
    » Belohnung«, sagte er, und obwohl er zu Krähenbein sprach, war es ihm nicht möglich, seine Augen von Gormfleaths Auslagen abzuwenden. » Angemessen … Für deinen Beitrag zum Sieg … Sag mir deine … Was willst du haben?«
    » So viele Männer, wie bereit sind, mir zu folgen«, sagte Krähenbein, » anstatt den Iren als Thrall zu dienen.«
    Mael Sechnaills Blick wanderte von Gormfleath zu Krähenbein, dann lehnte er sich zurück und lachte schallend.
    » Kein Gold? Kein Silber?«
    Krähenbein spürte die Versuchung, aber jetzt hatte er Oberwasser und wusste, was seine Pflicht war. Er hatte die dahinschlurfenden Gefangenen gesehen und wusste, was sie waren – gedungene Kämpfer, die nicht für den alten Irenschuh sterben wollten. Und sie würden nach einem Weg suchen, um ihrer verzweifelten Lage zu entkommen.
    Mael Sechnaill wusste das ebenfalls, er stand auf und streckte Gormfleath seine Hand hin.
    » So viele, wie dir folgen werden«, sagte er zu Krähenbein, » unter der Bedingung, dass ihr aus Irland und aus Dyfflin verschwindet. Wie du das machst, ist deine Sache, aber wenn ihr in einer Woche immer noch hier seid, werde ich es mir anders überlegen. Ich werde nicht länger dulden, dass ihr wie ein Haufen Wilder durch Irland zieht, mit euren Schwertern herumfuchtelt und die Menschen in Angst und Schrecken versetzt.«
    Damit ging er und zog Gormfleath an der Hand mit, er blieb nur einmal kurz stehen, um eine schnarchende Gestalt elegant mit der Stiefelspitze aus dem Weg zu schieben. Krähenbein beobachtete, wie die Brüder ihrer Stiefmutter mit den Augen folgten, die sich vom Hochkönig von Irland zur Hure machen ließ.
    » Du hättest Gold verlangen sollen«, sagte Sitric schließlich und sah Krähenbein missbilligend an. » Die besten Männer Dyfflins sind auf dem Berg von Tara umgekommen – aber unter den Neidingen, die sich ergeben haben, wird es dir nicht an Willigen fehlen. Die waren ihren Lohn sowieso nicht wert.«
    » Und du wirst sie auch wieder verlieren«, fuhr er nach einem kurzen Moment des Schweigens fort und tat einen tiefen Zug aus seinem Becher. Irgendwo fing man an zu singen, laut und falsch, aber voll Begeisterung, jedoch war es nicht nur das, was Sitric veranlasste, seinen Becher aus Speckstein so fest auf den Tisch zu knallen, dass der Schaum spritzte.
    » Verfluchte Iren«, murmelte er. » Es wird Zeit, dass wir gehen, Bruder – zu allem Überfluss singen sie jetzt auch noch.«
    » Ihr habt nur auf mich gewartet«, sagte Krähenbein, » also kommen wir doch am besten zur Sache.«
    Eisenknie hob den Kopf, und seine himmelblauen Augen trafen auf Krähenbein, der ihn anstarrte.
    » Ich werde die Mannschaft, die ich mir zusammenstelle, nicht verlieren«, sagte Krähenbein, » denn ich werde in einer Woche Dyfflin und Irland verlassen haben.«
    » Ach, willst du ihnen vielleicht Flügel wachsen lassen?«, höhnte Sitric. » Ich habe deine Geschichten gehört, Junge, das dürfte interessant werden.«
    Krähenbein wandte seine Augen nicht von Eisenknie ab.
    » Mit Schiffen«, sagte er, » nicht mit Flügeln. Du wirst mir Schiffe geben, und der Hochkönig gibt mir die Leute.«
    Sitric machte ein finsteres Gesicht und wartete darauf, dass sein Bruder antworten würde. Als keine Antwort kam, wurde er unruhig.
    » Vier«, sagte Eisenknie schließlich. Sein Mund war so trocken, dass er seinen Becher auf einen Zug leer trank. » Alles gute Langschiffe. Dafür wirst du leicht Mannschaften bilden können mit den Söldnern, die nicht Sklaven der Iren werden wollen.«
    Sitric zuckte unwillkürlich zusammen. Einen Moment starrte er seinen Buder an, dann explodierte er.
    » Bist du völlig wahnsinnig geworden?«, rief er aus. » Diese Ratte hat unseren Bruder getötet. Und sein Heer hätte uns um ein Haar Dyfflin genommen. Schiffe … vier Stück …«
    » Und du weißt, was ich dafür verlange. Bist du dazu bereit?«, fragte Eisenknie, der sich an Krähenbein wandte und seinen aufgebrachten Bruder völlig ignorierte. »

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