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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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Gefahr zu bringen.
    » Das nächste Mal«, sagte er bitter, » nehmen wir die gesamte Mannschaft mit, das ist sicher.«
    Gudrod antwortete mit einem Knurren, das wie missmutiges Gelächter klang. Dann deutete er mit dem Kinn zu Od, der geronnenes Blut von seiner Klinge kratzte und ab und zu einen Finger in den Mund steckte. Er sah hoch und lachte Gudrod und Erling hinter seiner schwarzen Haarmähne an.
    » Wir haben ja deinen kleinen heidnischen Teufel«, sagte Gudrod, dann löste er einen Beutel vom Gürtel und grinste. Erling seufzte.
    » Herr«, sagte er, » wir sollten weiterziehen. Jetzt ist keine Zeit für Hneftafl.«
    » Für Tafl ist immer Zeit«, erwiderte Gudrod, faltete das Tuch auseinander und verteilte die Spielsteine darauf. » Und außerdem dauert es nie lange, denn du bist ein schlechter Spieler.«
    Erling seufzte, dann wandte er sich an Od.
    » Mach das nicht«, sagte er, » du wirst krank werden.«
    Od strahlte wie ein Sommertag, seine Lippen waren rot vom Blut.
    » Ich werde nie krank«, sagte er.

Kapitel 3
    An der friesischen Küste, etwas später
    Krähenbeins Mannschaft
    Krähenbein lag auf dem Deich und spähte durch das hohe Gras und die Wiesenblumen. Bienen summten, und neben ihm lag Kaetilmund, kaute an einem Halm und sah über die sauberen Felder hinüber zu dem Hügel mit den Häusern.
    Eine Warft nannte man das, einen Hügel, den man im Polder aufgeschüttet hatte, für den Fall, dass der Deich, auf dem Krähenbein lag, als Schutz gegen das Hochwasser nicht ausreichen sollte. Die Felder würden zwar überflutet werden, aber die Friesen sorgten mit diesen selbst errichteten Inseln dafür, dass ihre Häuser trocken blieben.
    » Was macht der denn dort?«, fragte Kaetilmund, und Krähenbein musste ausnahmsweise zugeben, dass er ebenfalls keine Ahnung hatte. Vor einem der Häuser schwang ein Thrall eine Axt, mit der er anscheinend ein Stück von einem leicht gebogenen Ast abhacken wollte, um ihn auf der neben ihm stehenden Drehbank zu bearbeiten. Ein alter Mann sah ihm unbeteiligt zu, vielleicht nur, um sicherzugehen, dass der Thrall die Axt nicht für etwas anderes als zum Holzhacken benutzte, obwohl er dabei nicht sehr erfolgreich war.
    Er hackte einmal, zweimal – dann flog der Kopf von der Axt, worauf der Mann sie zurückholte, wieder aufsteckte und sich abermals über den dicken Ast beugte. Ein Schlag, zwei, drei – und der Kopf flog weg. Er holte ihn wieder. Der alte Mann schüttelte ärgerlich den Kopf und spuckte aus.
    Krähenbein und Kaetilmund sahen sich weiter um. Sie waren hierhergekommen, um herauszufinden, ob dies das Heimatdorf der Leute in dem Schlangenboot war, und wenn ja, wie viele Männer es noch gab.
    Als sie die » Schnell Gleitende«, provisorisch mit einem Stück Hanfseil repariert und hier ans Ufer gebracht hatten, war auch unter Hoskulds Mannschaft die Raublust erwacht, was die Eingeschworenen sehr amüsierte. Selbst die, die noch nie Gelegenheit zu einem Raubzug gehabt hatten, hatten auf die ferne Küste gestarrt und die Hände geballt, als ob sie unsichtbare Schwertgriffe und Äxte umklammerten. Wellen und Wasser kümmerte sie nicht mehr, sie sahen nur noch Beute und Ruhm, und Gjallandi schlug ihnen auf die Schulter, faselte von Gold und Geschmeide und erzählte von alten und neuen Heldentaten.
    Krähenbein und Kaetilmund waren vorausgegangen, und bis jetzt hatten sie keine kampffähigen Männer in dem Friesendorf ausmachen können. Nur diesen schwachsinnigen Thrall, über den Kaetilmund so lachen musste, und den weißhaarigen Friesen, der ihm zusah. Und jetzt erst fiel Krähenbein der käfigartige Verschlag auf.
    Eine merkwürdige Sache. Krähenbein neigte den Kopf zur Seite. In dem Verschlag befand sich ein Mann. Es war schwer, in dem dunklen Innern etwas zu erkennen. Und doch war es eindeutig ein Mann, und ab und zu hielt der Thrall in seiner Beschäftigung inne und spähte hinein, als prüfe er etwas, um sich dann wieder seiner Arbeit zuzuwenden.
    » Bei Odins Arsch, Mann, mach doch den Axtkopf erst mal richtig fest«, murmelte Kaetilmund, als könne der Thrall ihn hören. Dieser probierte jetzt eine andere Methode, indem er viele kleine, schnelle Hiebe ausführte, da sich der Axtkopf bei großen Schlägen immer wieder löste. Dabei aber rutschte der Ast immer weiter zur Seite, und nachdem er ihm ein paar Schritte weit gefolgt war, setzte der Thrall den Fuß darauf und hackte weiter, sodass Kaetilmund die Luft anhielt und den Schwachkopf bereits mit dem

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