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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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Frauen eher selten. Und auch der Transport von Ahlsens’ Leiche zum Versteck, bei allem Respekt, für zwei Damen reiferen Alters halte ich das für nicht durchführbar.« Walter grinste und stellte sich die Winter-Schwestern vor.
Judith nickte und suchte nach Verdächtigen. »Viel Auswahl haben wir da aber nicht. Botho Ahlsens? Hat ein Alibi. Berger, der Gärtner? Müssen wir prüfen. Johannes Meiring? Schauen Sie mich nicht so empört an, nur der Vollständigkeit halber.«
Walter kam wieder auf seine Nummer eins. »Vorerst bleibt nur Karl Busch! Und mit dem müssen wir morgen früh sowieso als Erstem reden.«
     
     
    ~ 58 ~
     
    Wieder in Gardelegen angekommen, versammelte sich die gesamte Ermittlungsgruppe im Besprechungsraum, denn Dr. Gredes vollgekramtes Arbeitszimmer war dafür viel zu klein. Neben Dr. Renz hatten sich auch Techniker aus Thomas Ritters Team die Zeit für diese späte Besprechungsrunde genommen. Jeder wollte über die Ergebnisse der letzten Stunden berichten oder aus erster Hand informiert werden.
Judith Brunner fing an. Sie gab das Wesentliche von Johannes Meirings aufschlussreichen Mitteilungen über den Überfall bei Lindenbreite wieder. Das Gespräch mit den Winter-Schwestern schilderte sie ausführlich. Dabei wurde ihr nochmals deutlich, was für tragische Schicksale sie hier in Kurzform beschrieb. »Und alle schwiegen bis vor Kurzem. Dann entschloss sich Heitmann aus einem Grund, den wir noch nicht kennen, Paul Ahlsens anzuvertrauen, wen er da im Wald begraben hatte und warum. Und Paul Ahlsens begann, Nachforschungen anzustellen und wurde ermordet. Und hier«, schloss sie, »müssen wir ansetzen.« Walters Idee hatte sie nicht erwähnt, das sollte er selbst tun und die Lorbeeren dafür ernten.
Erst einmal blieb es ruhig und alle überdachten die neuen Informationen.
»Damit ist die Sache mit den Fotografien aufgeklärt«, meinte Ritter.
Dr. Grede nickte. »Das denke ich auch. Heitmann nahm sie an sich, nachdem er Winter begraben hatte. Warum er sich aber einige im Rahmen aufs Fensterbrett stellte? Mir leuchtet nicht ein, warum er sich täglich daran erinnern wollte, seinen erstochenen Freund, der zwei junge Frauen überfallen hatte, begraben zu haben.«
»Vielleicht hing er so an ihm«, warf jemand von Ritters Leuten ein.
»Oder er sah es als eine Art Strafe oder was weiß ich an, jeden Tag die Fotos sehen zu müssen«, bemerkte ein anderer.
Ehe man sich jetzt den wildesten Spekulationen hingab, meldete sich Walter Dreyer zu Wort: »Wir sollten auch Folgendes bedenken«, begann er, seine Gedanken von einer weiteren Person am Tatort zu entwickeln. Er hatte die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden im Raum. »Und wir sollten davon ausgehen, dass es sich um einen Experten handelt, also um jemanden, der mit einem Messer als Waffe außerordentlich gut umgehen kann. Es reichte jedes Mal ein Stich, und der war offenbar immer an die richtige Stelle gesetzt«, schloss Walter seine Darstellung und blickte zu Dr. Renz hinüber, der bestätigend nickte.
»Das ist gut, wirklich eine gute Idee, Dreyer«, wiederholte Dr. Grede anerkennend fast Judiths Worte.
Walter und Judith lächelten sich an, als sie sie hörten.
»Damit sind allerdings alle unsere bisherigen Verdächtigen vom Tisch. Oder?«
Niemand widersprach Ritter.
»Bleibt vorerst Busch!« Dr. Grede klang nicht unzufrieden.
»Ja!«, Walter Dreyer fasste noch einmal zusammen, »Er hat das passende Alter, war am Tatort, trägt schwarze Wollmäntel und ist korpulent.«
Und Lisa Lenz fiel ein: »Denkt an die Meldedaten. Die passen auch zu den Ereignissen.«
»Richtig, doch dürfte das kaum reichen. Bis jetzt haben wir nur Indizien, keinen einzigen schlüssigen Beweis!«, machte Dr. Grede deutlich.
»Die gefundenen Faserspuren passen zu denen der Bahnuniformen.« Lisa war umfassend informiert. »Von Buschs eigener Uniform konnte aber noch keine Probe genommen werden.«
»Das muss dann morgen früh passieren«, bemerkte Thomas Ritter.
Walter meldete sich wieder: »Wenn wir auf die kleinstmögliche Tatbeteiligung des Unbekannten gehen und lediglich annehmen, es war noch jemand anwesend am Tatort bei Lindenbreite, den müssten die Winter-Schwestern aber wenigstens gesehen haben, oder?« Niemand widersprach, und er fuhr fort: »Als wir sie fragten, ob sie einen Karl Busch kennen, haben beide verneint. Allerdings auf eine wenig überzeugende Art.«
Judith nickte bestätigend, schränkte aber zugleich ein: »Wir haben sie ja nicht

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