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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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Enthusiasmus Lisas stimmte sie schnell um. »Na los, ich bin gespannt!«
»Als ich heute am Empfang ankam und wie immer noch nichts los war, dachte ich, rufst auch noch mal wegen unseres Bahners in Berlin an. Sie wissen schon, bei der Wehrmachtsstelle.«
Tolles Mädchen dachte Judith. »Ja, weiter!«
»Zum Glück gab es auch dort ein paar Frauen, die zu so früher Stunde schon an ihren Schreibtischen saßen und was auch immer zu erledigen hatten. Und tatsächlich, ich hatte Glück und konnte mich nach Karl Busch erkundigen.«
Judith wurde etwas ungeduldig. Außerdem hatte sie sich noch nicht angezogen und fröstelte im kalten Flur. »Und?«
»Meine Gesprächspartnerin meinte, dass es einige Minuten dauern würde, sie müsse zunächst ins Magazin und suchen. Und außerdem hätte sie gern eine Telefonnummer, wo sie sich wegen der Ermittlungen rückversichern könne. Das sei bei derartigen Recherchen absolute Vorschrift. Der Rückruf kam schon nach zehn Minuten. Also, Karl Buschs hatten sie einige in ihren Unterlagen. Aber keiner von denen lebt noch, bis auf einen. Der allerdings war ein Brandenburger.«
»Oh, Lisa, danke. Ich denke zwar nicht, dass mir das großartig hilft, aber können Sie mir sagen, wo genau er da gewohnt hat?«
»Wie? Gewohnt?«, jetzt war Lisa Lenz verwirrt.
»Na, in Brandenburg.«
»Oh nein, entschuldigen Sie bitte. Dieser Karl Busch wohnte nicht in Brandenburg. Er war bei einer Sondereinheit der Wehrmacht, in den letzten Kriegsjahren sogar als Ausbilder.«
Judith wurde hellhörig. »So?«
»Die Berliner Kollegin sagte noch: Division Brandenburg. Das sei ein spezielles Kommando gewesen.«
»Und wie speziell?«
»Oh, ich bin keine Expertin dafür. Doch warten Sie, ich habe mir hier alles notiert: Es unterstand einem Canaris, einem Geheimdienstmann!«, begann Lisa Lenz vorzulesen.
»Aha, sehr interessant, können Sie mir noch mehr mitteilen?« Judith notierte Buschs Geburtsdatum und sprach laut mit: »1942 Sonderverband Brandenburg, 1943 Division Brandenburg, 1944 Panzergrenadier-Division Brandenburg. Danke, Lisa, das ist wirklich wichtig. Und fordern Sie doch bitte noch eine schriftliche Bestätigung der Angaben für die Unterlagen an, ja?« Irgendwie beflügelte dieser unerwartete Erfolg am Morgen ihr Tun. Judith griff zum Telefonbuch, fand, was sie suchte, und rief den Bibliothekar unter dessen privater Nummer an. »Guten Morgen, Herr Kreuzer. Hier spricht Judith Brunner von der Polizei. Sie waren neulich so freundlich, meinem Kollegen, Walter Dreyer, eine Auskunft zu geben. Entschuldigen Sie bitte die frühe Störung, doch ich brauche dringend Ihre Hilfe.«
Nach einigen Sekunden Stille murmelte Kreuzer: »Ich bin noch gar nicht richtig wach, Frau Brunner. Nichts Kompliziertes bitte.«
»Sie müssen etwas für mich heraussuchen.«
»Na?«
»Ich brauche Informationen über eine ›Division Brandenburg‹ der Wehrmacht, zumindest so viele, dass ich mich um 10 Uhr zu diesem Thema unterhalten kann.«
Zunächst blieb es ruhig, doch die ungewöhnliche, frühmorgendliche Bitte hatte den Bibliothekar wohl neugierig gemacht. »Ich bringe Ihnen alle Bücher, die ich finden kann, vorbei. In einer Stunde, reicht Ihnen das?«
»Eher bin ich sowieso nicht in Gardelegen.« Sie blickte auf den Küchentisch mit dem unbenutzten Kaffeepott. Und Walter, der sie hoffentlich bald abholen kam, war auch noch nicht erschienen. »In einer Stunde reicht. Vielen Dank. Bis nachher dann.«
Sie frühstückte und war kaum mit der Morgentoilette fertig, als Walter klopfte. Rasch zog sie die Jeans an und streifte den Pullover über.
»Sie sehen heute Morgen sehr ungeduldig aus«, begrüßte er sie lächelnd. Ihr Haar glänzte verführerisch.
»Ich habe auch schon tolle Neuigkeiten erfahren. Kommen Sie, ich muss mich nur rasch fertig machen. Ein kleiner Schluck Kaffee ist auch noch da.« Sie reichte ihm einen Becher, ehe er ablehnen konnte.
»Nun erzählen Sie schon.« Walter wurde neugierig, was bei Judith so viel Eifer ausgelöst haben könnte.
»Also: Busch war Ausbilder bei einer Spezialeinheit im Krieg. Das passt doch!«
»Wie haben Sie das denn schon erfahren?« Walter war wirklich überrascht.
»Ein Anruf von Lisa Lenz. Sie ist wirklich erstaunlich.«
Walter bestätigte: »Allerdings.« Doch wollte er wissen: »Und was für eine Spezialeinheit?«
»Eine ›Division Brandenburg‹, viel mehr kann ich Moment nicht sagen. Kommen Sie, ich habe in dreißig Minuten eine Verabredung mit dem

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