Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
Vom Netzwerk:
allgemein nach einer weiteren Person oder einem Zeugen befragt.«
»Sie haben euch aber auch nicht von einer erzählt, obwohl, wie wir jetzt wissen, die Differenz der Schilderungen den Schluss schon nahelegt. Das ist interessant.« Ritter war erregt.
»Immer vorausgesetzt, es war tatsächlich noch jemand dort.«, betonte Dr. Grede.
»Ja, richtig, aber wenn dem so war, warum haben sie es nicht erwähnt? Doch nur, wenn derjenige sich auch schuldig gemacht hatte, sonst hätte man einen prima Zeugen.« Ritter konnte sich immer mehr für Walters Theorie erwärmen.
Dr. Grede nickte Judith Brunner zu. »Sie werden morgen nach der Vernehmung von Busch beide Schwestern erneut zum Tathergang befragen.«
»Unbedingt«, bestätigte sie kurz.
Dann sah Grede auf seine Armbanduhr. »Und nun müssen wir uns noch gut überlegen, was wir morgen mit Busch machen. Wie fangen wir es an? Befragen wir ihn während seines Dienstes auf dem Bahnhof, oder laden wir ihn vor?«
»Wir haben bisher niemanden vorgeladen, alle vor Ort befragt. Vielleicht ist es sogar besser, so weiterzumachen. Wir wiegen ihn damit zunächst in Sicherheit. Falls es Schwierigkeiten gibt, können wir ihn immer noch herbringen«, schlug Judith Brunner vor.
»Er ist ein alter, dicker Mann, der wird uns schon nicht weglaufen«, versuchte einer von Ritters Leuten zu beruhigen.
»Täusch dich da mal nicht. Er ist zwar korpulent, doch nicht fett, sogar ziemlich kräftig. Und wir haben einen schwerwiegenden Verdacht«, gab Ritter gleich zurück.
Dr. Grede sah Walter Dreyer und Judith Brunner direkt an. »Sie achten morgen bitte darauf, ja? Immerhin lautet unsere Hypothese, dass er drei Menschen kaltblütig ermordet hat. Wenn irgendetwas merkwürdig wird, fackeln Sie nicht lange. Bringen Sie ihn her.«
Alle waren Feuer und Flamme. Grede teilte seine Leute weiter ein: »Lisa erkundigt sich morgen nach dem Kaufpreis für das Haus von Emily und Anne Winter. Geh drüben auf dem Amtsgericht fragen, dort müssen die Notarurkunden doch liegen. Und du versuchst, Angehörige von Emil Winter zu finden, fängst dort an, wo seine Eltern hingezogen sind, hier, hast du die Unterlagen. Ritter, Sie und Ihre Leute machen weiter. Morgen hat die Faserprobe von Buschs Uniform oberste Priorität. Ihnen, Dr. Renz, danke ich nochmals für Ihre Unterstützung.«
»Gern geschehen, doch hoffe ich wirklich nicht auf weitere Fälle dieser Art.«
Die Runde löste sich auf.
Judith war froh, endlich nach Hause und ins Bett zu kommen.
Walter war als Kavalier natürlich bereit, zu fahren.
Kaum hatten sie Gardelegen verlassen, schlief Judith, ohne es zu merken, im Wagen ein.

Anne Winter wusste, dass sie einen Fehler machte. Doch schien ihr nun der Zeitpunkt gekommen, die Schuld, die sie auf sich geladen hatte, abzutragen. Auch wenn das eigentlich nicht möglich war. Emily würde damit zurechtkommen oder zurechtkommen müssen. Emily war schon immer die Stärkere gewesen und was sollte ihnen nach all den Jahren noch passieren? Es konnte nun ruhig ein Ende kommen. Die ganze Wahrheit würde außer ihnen ohnehin niemand mehr erfahren. Nicht einmal ihren wirklichen Namen. Also band sie sich ein warmes Kopftuch um, zog den schwarzen Wollmantel über und ging los, ohne ihrer Schwester Bescheid zu sagen. Sie hatte auch Irmgard Rehse nicht angekündigt, dass sie sie zu so später Stunde noch aufsuchen würde.
Emily Winter stand missgestimmt hinter dem Vorhang. Sie sah ihrer Schwester nach, ahnend, was kommen würde, und fasste einen einschneidenden Entschluss.

Donnerstag
     
     
    ~ 59 ~
     
    Judith wurde früh wach. In Erwartung des neuen Tages hatte sie nur unruhig geschlafen. Es war noch nicht einmal richtig hell. Eingedenk der Tatsache, dass sie sowieso nur über das bevorstehende Gespräch mit Busch grübelte, konnte sie ebenso gut gleich aufstehen und sich vorbereiten. Sie musste nur leise sein, damit Laura nicht erwachte. Sie hatten sich gestern Abend gar nicht mehr gesprochen, sodass sie nicht wusste, wie Lauras Pläne für den Tag aussahen.
Judith setzte gerade Kaffeewasser auf. In dem Moment klingelte das Telefon. Sie beeilte sich, damit sie vor dem nächsten Klingeln den Hörer in die Hand bekam. »Hallo?«, flüsterte sie in die Muschel.
»Ah gut, dass Sie schon wach sind.« Eine äußerst muntere Lisa Lenz war dran.
Schläft die junge Frau denn nie?, dachte Judith.
»Ich habe da was für Sie!«
Judith wollte sich erst wegen der frühen Anrufzeit beschweren, doch der hörbare

Weitere Kostenlose Bücher