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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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Technik.«
»Oh! Entschuldigen Sie, ich wollte nicht drängen. Ich denke zwar nicht, dass wir unter Zeitdruck stehen, was aber nicht heißen soll, dass wir uns Zeit lassen können. Also sagen Sie mir bitte einfach, was geht, und was nicht. Und dann überlegen wir zusammen, ja?«
Damit konnte der Laborchef leben. »Ich rufe Sie umgehend an, wenn wir mit unseren anderen Tests weiter sind.« Er goss ihr Wasser nach. »Die Techniker haben mit dem Staubsauger im Auto jeden Millimeter abgesucht, wir finden sicher noch mehr.«
Judith Brunner fand den Mann ausgesprochen angenehm; Dr. Grede war unkompliziert, bezog sich auf die Sache, und hatte kein Problem damit, ihre Arbeit zu unterstützen. »Was ist mit Fingerabdrücken?«
»Wenige, und wir sind mit dem Abgleich auch noch nicht fertig. Der Wagen war gut gepflegt und innen und außen auf Hochglanz poliert. Am Lenkrad und am Kofferraum sind nur die vom Opfer, innen hinten ein paar andere. Wir müssen noch abklären, ob wir sie schon zuordnen können. Ich schicke heute noch jemanden nach Waldau, der uns Vergleichsabdrücke von allen Leuten auf dem Gut holt.«
»Haben Ihre Leute außerhalb des Wagens noch brauchbare Spuren gefunden?«
Horst Grede schüttelte den Kopf. »Nein, gar nichts; weder im Bahnhofsgebäude noch auf dem Bahnsteig oder in den Anlagen des Bahnhofsvorplatzes. Ich denke, Sie können sicher davon ausgehen, dass der Fundort, ich meine das Auto, auch der Tatort ist.«
»Laurenz Heitmann wurde erstochen. Und wenn Sie keine Waffe gefunden haben, hat der Mörder sie wohl wieder mitgenommen.«
Dr. Grede nickte.
Nun spekulierte Judith Brunner weiter: »Ich gehe bis jetzt davon aus, dass der Mörder neben Heitmann gesessen haben muss, als er zustieß. Genaueres erhoffe ich mir vom Gerichtsmediziner, Dr. Renz, im Kreiskrankenhaus. Der erwartet mich schon.«
»Sie kennen Dr. Renz?«, fragte Dr. Grede erstaunt.
»Ja, von früher. Ich wusste, dass er jetzt hier arbeitet, und gestern hat er sich gleich bereit erklärt, mir zu helfen.«
»Hoffen wir, dass wir ihn nicht allzu oft beschäftigen müssen. Grüßen Sie ihn bitte von mir.« Dr. Grede stand auf, um ihr die Tür zu öffnen.
»Mach ich, gerne. Ich fürchte, ich habe noch mehr Arbeit für Sie. Gestern Abend wurde nämlich die Zeugin, die Heitmann aufgefunden hat, in Waldau überfallen. Es ging zum Glück glimpflich ab. Wir brauchen aber die Spurensicherung auch dort. Abgesperrt ist alles bereits.« An der Tür blieb Judith Brunner kurz stehen und fragte: »Wie finde ich denn den Kollegen, der Ihren erkrankten Chef vertritt? Ich möchte mich ihm wenigstens persönlich vorstellen, wenn ich schon seine Leute für meine Ermittlungen einspanne.«
Dr. Grede sah sie amüsiert an. »Das geht schon in Ordnung. Ich bin derjenige, der hier momentan die Verantwortung trägt, und ich finde, wir hatten einen guten Start!«
»Oh«, Judith Brunner musste ihm zustimmen und lächelte zurück, »dann muss ich Sie aber nochmals belästigen. Ich wollte mir noch die Befragungsprotokolle der Tatortzeugen ansehen.«
»Hier«, er griff zielsicher eine Mappe von seinem Schreibtisch, »nehmen Sie die ruhig mit. Ich hab schon einen Blick reingeworfen.«
»Und, ist was dabei herausgekommen?« Judith Brunner hatte kaum Hoffnung, sonst hätte Dr. Grede ihr sicher schon etwas gesagt.
»Ich stecke nicht so drin wie Sie, habe aber den Eindruck, keiner hat etwas gesehen oder gehört. Wie immer, wenn man so sagen darf. Die zwei am Frachtschalter geben sich gegenseitig ein Alibi, die Wirtin hat sogar mehrere Zeugen, der Busfahrer hatte keine Wartezeit und fuhr gleich wieder los«, fasste Dr. Grede zusammen.
»Könnten Sie jemanden beauftragen, der Heitmanns Finanzen überprüft?« Judith Brunner entnahm ihrer Tasche einen Ordner und setzte fort: »Hier sind die Unterlagen aus seiner Wohnung, nichts Auffälliges, doch möglicherweise kann die Sparkasse uns noch etwas mitteilen.«
»Ja, dafür hätte ich jemanden«, kam prompt die Antwort.
»Danke. Wir hören voneinander.« Und trotz der eher mageren Ergebnisse ihres Vorstellungsbesuches ging Judith Brunner beschwingt davon.
     
     
    ~ 15 ~
     
    Im Kreiskrankenhaus wurde Judith Brunner von einer Schwester in den Keller begleitet, der recht tief liegen musste, denn sie gingen über drei Treppenabsätze hinunter. Die Stufen waren neu belegt und auch die Wände wirkten frisch renoviert. Sogar Rahmen mit Postern von Blumenarrangements hatte man aufgehängt. Diese Bemühungen halfen

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