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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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Lächeln wies sie hinter sich auf Regale und Tische mit allen möglichen Geräten. »Ich bin nicht nur für den Empfang zuständig, sondern auch für die Poststelle, die Ablage und die Telefonvermittlung, wissen Sie. Wenn Sie also mal irgendeine Information brauchen, was im Hause gerade so los ist, oder wenn Sie jemanden suchen, fragen Sie mich ruhig.« Sie gab Judith Brunner nach einem raschen Blick auf den Dienstausweis das Dokument wieder. »Alle müssen an mir vorbei, egal ob rein oder raus; in den Keller oder unters Dach. Bisher konnte ich noch jedem helfen, Frau Hauptkommissarin Brunner.«
»Danke, werde ich mir merken, Frau ...?«
»Oh, ich bin Lisa Lenz.« Sie errötete leicht, als sie das Versäumnis, sich nicht vorgestellt zu haben, bemerkte.
»Danke für Ihre Angebot, Frau Lenz, und wie finde ich nun die Technik?«
»Die Männer sitzen überall verteilt, aber Sie gehen am besten hier hinter, bis fast zum Ende vom Gang, in unsere Fahrzeughalle. Da steht der Wagen vom Ermordeten. Die Kollegen sind seit gestern dran und waren vor einer Stunde fertig damit«, berichtete Lisa Lenz stolz.
Judith Brunner registrierte, dass sie die internen Berichte nicht nur ablegte, sondern offensichtlich auch gründlich las.

In der Kriminaltechnik war in der Tat rund um die Uhr gearbeitet worden; bei so einem Fall konnten die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten wenigstens mal unter Beweis stellen.
Der Kollege in der Halle zeigte Judith Brunner Heitmanns Auto. Er begegnete ihr nicht unfreundlich, doch ziemlich kurz angebunden: »Hier, Blut, nur auf seinem Sitz. Ein bisschen noch auf der Fußmatte. Sonst nichts!«
Judith Brunner konnte es nicht recht glauben, deshalb vergewisserte sie sich noch einmal: »Nichts an der Tür? Hat er nicht versucht, raus zu kommen?«
»Nichts an der Tür!«
»Und sonst noch etwas? War der Tank voll? Das Auto in Ordnung? Sie wissen schon.«
»Tank war halb voll. Hätte er locker zurück geschafft. Mit dem Auto immer. Tipp topp, alles bestens gepflegt.«
»Faserspuren?« Judith Brunner redete nun auch im Telegrammstil.
»Ja. Fasern. Sackleinen, altes Sackleinen. Und schwarze Wollfasern. Und andere. Ist alles im Labor. Fragen Sie besser dort.«
»Wen denn? Ich bin zum ersten Mal bei Ihnen.«
»Laborchef ist Dr. Grede, der macht das alles dann auch zu Ende. Einfach eine Etage nach oben, ins letzte Zimmer rechts im Gang.«
»Danke. Und sonst ist Ihnen außer diesen Spuren noch was anderes am Wagen aufgefallen?«, wollte Judith Brunner sichergehen, auch alle Informationen erhalten zu haben.
Der Techniker überlegte. »Na ja, der Beifahrersitz war zurückgeschoben, ganz weit, bis zum Anschlag, als hätte dort ein besonders großer oder extrem beleibter Mensch gesessen, oder als hätte man mit dem Luxuswagen was transportieren wollen.«
»Gut, danke. Ich melde mich, falls ich noch eine Frage habe, ja?«, verabschiedete sich Judith Brunner.

Eine Etage höher wurde ihr vom anderen Ende des Flurs schon zugewunken. Ein Mann kam ihr freundlich entgegen. »Hauptkommissarin Brunner, nicht wahr? Sie sehen, hier funktioniert der Flurfunk hervorragend. Ich habe gerade Wasser aufgesetzt. Möchten Sie auch einen Tee?« Neben dem Arbeitszimmer bemerkte Judith das Schild »Dr. Horst Grede, Abteilungsleiter II«. Sein Zimmer war äußerst nüchtern mit Möbeln verschiedener Zeitepochen der Bürokratie eingerichtet und sah keine Möglichkeit vor, Besucher komfortabel zu empfangen. Dr. Grede bedeutete ihr, auf dem Stuhl neben seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Überall stapelten sich Akten; Fotos, Plastetüten, Röhrchen mit Aufklebern zeugten von der hauptsächlichen Beschäftigung des Büroinhabers während seines Arbeitsalltags: begutachten, lesen und schreiben. Vielleicht noch telefonieren.
»Nein, danke schön. Ein Glas Wasser wäre mir lieber, wenn das möglich ist«, ging Judith Brunner auf das Angebot ein.
»Kein Problem!« Dr. Grede öffnete eine Flasche Mineralwasser und reichte ihr ein gefülltes Glas.
Als er auf seinem Stuhl Platz genommen hatte, kam Judith Brunner gleich zur Sache: »Herr Dr. Grede, was können Sie mir bereits zum Mordfall Heitmann sagen?«
Der Mann suchte eine leere Stelle auf seinem Schreibtisch, um das Teeglas abstellen zu können. Der Beutel färbte das Wasser in interessanten Wolken dunkelbraun. Grede griff zu einigen Formularen. »Scheint nicht kompliziert zu sein. Na ja, nur eine Blutgruppe: AB. Nichts Außergewöhnliches. Also wahrscheinlich nur vom Opfer.«
»Der

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