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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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»Abgesehen davon, hat er, seit du das letzte Mal hier warst, keine Probleme hinzubekommen.«
»Und seine Frau?«, erkundigte sich Laura.
»Sie ist mal wieder in der Klinik. Dort ist sie doch öfter. Das ist für Martin nichts Neues und vergiss bitte nicht, er ist Arzt! Mit den Kindern kommt er zurecht, Laura. Also, du musst dich nicht um ihn sorgen.«
Das klang irgendwie vorwurfsvoll und Laura glaubte, sich rechtfertigen zu müssen: »Ich hatte heute Morgen das Gefühl, dass da noch etwas mehr war. Na, vielleicht bin ich auch nur etwas überempfindlich wegen meines Kopfes«, lächelte sie entschuldigend. Sie wollte Astrid nicht verärgern, was auch immer der Grund für deren Stimmungsumschwung war.
»Tut mir leid Laura, ich durfte dich nicht anfahren. Ich bin nur mit den Nerven zu Fuß.« Einen Moment schien es, als wollten Astrid die Tränen kommen. »Laurenz ermordet, du überfallen und ...«, sie schluckte.
»Ja?«, fragte Laura leise nach.
Doch ihre Freundin wechselte mit einem gequälten Lächeln das Thema.
     
     
    ~ 19 ~
     
    Bei ihrer Rückkunft in Waldau begegnete Judith Brunner niemandem. Das Haus war leer. Besorgt sah sie sich in Lauras Zimmer um; wo war sie? Es wird doch nichts passiert sein? Sie musste bei Walter Dreyer oder den Ahlsens anrufen.
Beim Telefon fand sie dann eine Nachricht: » Hallo Frau Brunner, Astrid fährt mich zum Röntgen. Bitte das Abendessen bei Frau Rehse nicht vergessen. Bringen Sie Walter Dreyer mit. L. P. « Na gut, es schien ihr besser zu gehen, wenn sie schon wieder mit dem Auto gefahren werden konnte.
In Ruhe stellte Judith sich nun einen Imbiss zusammen, um sich zu einem entspannten, wenn auch etwas verspätetem Mittagsmahl hinzusetzen. Die Stille war unglaublich wohltuend. Und zu ihrer eigenen Überraschung stellte sie fest, dass es ihr hier irgendwie gefiel. Dieses kleine Bauernhaus mit den winzigen Zimmern, die Leute, die sie bisher kennengelernt hatte, das Essen, und, auch das musste sie zugeben, dass sie auf einen realen Mordfall gestoßen war, bei dem sie wieder die Ermittlungen leiten konnte. Es war ihre Arbeit und sie machte sie gern. Aus ihrer Sicht hätte es wirklich schlimmer kommen können.
Als das Telefon läutete, schreckte Judith hoch. Hatte sie in Gardelegen etwas vergessen? Meldete sich Laura Perch? Doch es war Walter Dreyer, der wissen wollte, ob sie da war und ob es etwas Neues gäbe. Sie verabredeten sich in Lauras Küche und kaum hatte Judith den Kaffee gebrüht, auf die Art, wie sie dachte, dass ihr Kollege ihn mochte, war der auch schon da.
»Mm, gute Idee. Danke.« Er freute sich über die Aufmerksamkeit. »Wollen wir uns auf die Bank nach draußen setzen. Noch ist es wunderschön sonnig.«
Judith folgte dem Vorschlag gern. Sie holte die Unterlagen aus ihrer Tasche, klemmte sich alles unter die Achsel und nahm die beiden Becher.
Als sie vor die Tür traten, hatte die Herbstsonne eine Atmosphäre gezaubert, die nicht zu der Arbeitsbesprechung passen wollte. Judith Brunner atmete tief die frische Luft ein und setzte sich. »Wer fängt an?«
»Sie zuerst, immerhin waren Sie in der Kreisstadt.«
Judith war sich nicht sicher, ob er sie auf den Arm nahm oder sich wirklich etwas von ihren Besuchen dort versprach. »Ich habe ein paar Befragungsprotokolle mit, die Sie sich schon mal ansehen können.«
Walter Dreyer nahm einen großen Schluck Kaffee und begann die Papiere zu überfliegen. Nach kurzer Zeit fragte er Judith Brunner: »Die Spurensicherer sagen, der Beifahrersitz war ganz nach hinten geschoben?«
»Ja.« Judith Brunner nickte.
»Und Heitmann wurde im Auto sitzend erstochen?«
»Hm.« Mit Sicherheit bestätigen wollte sie dies noch nicht.
»Das Auto stand auf einem Stellplatz mit dem Heck zur Mauer, sichtgeschützt durch eine Hecke, stimmt’s? Den Wagen hatte er also in Richtung auf den Vorplatz geparkt, sodass Heitmann alles hatte einsehen können.«
»Ja, genau«, bestätigte Judith Brunner aus eigener Erinnerung.
»Nehmen wir mal an, Heitmann sitzt im Auto und wartet auf den Zug. Dann sieht er jemanden auf sich zu kommen. Er öffnet nicht die Tür, um auszusteigen, sondern bleibt sitzen.«
»Vielleicht wurde ihm bedeutet, im Wagen zu bleiben, mit einer Handbewegung oder so«, stellte Judith Brunner sich vor.
»Na, und wenn er die Fahrertür öffnete, sodass sie sich genau zwischen ihm und dem Täter befand, hätte sie wie ein Schutzschild gewirkt. Da konnte niemand plötzlich zustechen. Und rasch an der Tür vorbei, kam

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