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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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vor Mitternacht. Judith schlich sich in Lauras Haus und zog sich leise aus. Völlig erschöpft ging sie zu Bett. Lange konnte sie nicht einschlafen. Der Grund dafür lag aber nicht in den ungelösten Mordfällen, sondern in einer selten gespürten inneren Unruhe, die sich ihrer bemächtigt hatte. Was war nur los mit ihr? Ihre Gedanken kreisten nur um Walter. Er war doch bloß ein Kollege, und vor einer Woche hatte sie ihn noch nicht einmal gekannt. Und plötzlich freute sie sich schon morgens, den Tag über mit ihm zusammen sein zu können. Immerhin ein unverfänglicher Grund. Walter gefiel ihr. Aber es waren nicht nur sein Äußeres, seine Intelligenz, seine Ausgeglichenheit. Es war die ganze Art, wie er im Leben stand. Er wusste über sich Bescheid. Und immer wieder hatte sie das unbestimmte Gefühl, er wusste auch über sie Bescheid; über ihre Zuneigung für einen fast fremden Mann. Irgendwann schlief Judith erschöpft ein.

Mittwoch
     
     
    ~ 49 ~
     
    In der Morgendämmerung hopste Wilhelmina auf das Fensterbrett und machte miauend deutlich, dass sie Einlass in »ihr« Haus begehrte.
In den letzten Tagen und vor allem Nächten hatte Judith bereits die Erfahrung gemacht, dass ein Überhören unmöglich war. Das Mauzen würde nur noch lauter und anklagender werden. Also stand sie auf und öffnete Wilhelmina das Fenster.
Einen triumphierenden Laut von sich gebend, hüpfte die Katze ins Zimmer und lief geradewegs Richtung Küche und Futternapf. Den hatte Laura vorausschauend schon am Abend gefüllt und Wilhelmina begann zu schmausen.
Judith hörte dies und stieg rasch wieder in das warme Bett. Doch war es mit der Nachtruhe, die ohnehin zu kurz gewesen war, definitiv vorbei. Schon halb sechs durch, sagte ihr der Blick auf ihren Wecker. Sie erinnerte sich an die beunruhigenden und zugleich angenehmen Gedanken vor dem Einschlafen. Sie wandte sich den Dingen zu, die ihr der neue Tag bringen sollte. Und im Nu war sie wieder eingeschlafen.

Laura weckte sie vorsichtig. »Judith, wachen Sie auf. Walter wartet in der Küche.«
Oh nein, sie hatte wahrhaftig verschlafen! Acht Uhr, da wollte sie ihn eigentlich schon abgeholt haben. Der Tag fing gut an! »Zehn Minuten. Sagen Sie ihm das bitte, Laura. Und könnten Sie ihm einen Kaffee machen?«
Laura lachte. »Wir sitzen schon ein Weilchen am Frühstückstisch. Walter hat gesagt, ich soll Sie schlafen lassen, Sie hatten eine kurze Nacht. Er hat mir schon von Paul Ahlsens erzählt. Ich gehe dann gleich zu Astrid, sie ein wenig trösten, wenn das überhaupt gelingen kann.«
Judith war immer noch leicht durcheinander. Ihr war die Situation peinlich. »Na gut, ich verschwinde erst einmal im Bad. Und lassen Sie mir bitte einen Kaffee übrig.« Sie versuchte, wach zu werden und sich zurecht zu machen, so gut es eben ging. Mit Walter am Frühstückstisch hatte sie nicht gerechnet.
Augenscheinlich waren die Bemühungen ihrer Morgentoilette auch nicht von Erfolg gekrönt, denn er blickte besorgt in ihre Richtung, als sie in die Küche kam. »Geht es Ihnen gut?« Er kam ihr entgegen und geleitete sie zu einem Stuhl.
Ich muss ja umwerfend aussehen, dachte sie bei sich. Wie kommt er dazu, hier einfach aufzutauchen? Nach der schlaflosen Nacht? Wie sollte sie da wohl aussehen? Doch bevor sie wütend auf ihn werden konnte, lachte sie sich selber aus. Was war nur los mit ihr? Sie sollte sich über seine Rücksichtnahme freuen!
Judith schnappte sich die für sie bestimmte Tasse und hielt sich ihren Kaffee vors Gesicht. »Ich muss ihn inhalieren, dann werde ich schon wieder wach. Entschuldigen Sie bitte, aber Wilhelmina hat mich im Morgengrauen geweckt und dann bin ich noch mal eingeschlafen.«
Walter schmunzelte. »Bei Ihnen war sie auch? Bei mir war sie kurz vor fünf. Ich schlafe bei offenem Fenster, da kann sie kommen und gehen, wie sie will. Sie hat gefressen und ist wieder raus.«
»Das gibt’s doch nicht«, entrüstete sich Judith. »Und dann kommt sie zu mir und weckt mich noch?«
Sie mussten alle lachen.
»Wo ist das Untier?«, fragte Walter um sich blickend.
»Sie schläft in meinem Bett«, vermeldete Laura, während sie sich Kaffee nachschenkte.
Judith griff freudig nach den Brötchen.
Während sie kaute, berichtete Walter von seiner ersten guten Tat. »Ich habe Irmgard Rehse bereits getroffen, heute Morgen, auf ihrem Weg zum Friedhof.«
Laura, die natürlich nichts von seiner Absicht, Irmgard Rehse zu befragen, erfahren hatte, blickte Walter interessiert an.
Er

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