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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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berichtete weiter: »Ich habe sie gefragt, ob außer ihr noch jemand davon Kenntnis hatte, dass Laurenz Heitmann dich am Donnerstag abholen wollte. Sie wusste natürlich, mit welchem Zug du kommst, Laura, und dass Heitmann dich abholen würde, hatte Astrid ihr extra nochmals versichert. Und als sie im Laden die Vorräte für dich einkaufte, hat sie deinen Besuch auch dort erwähnt. Aber wer noch im Geschäft war, daran erinnert sie sich nicht mehr.«
Judith schlussfolgerte: »Es könnte also jeder gewusst haben, dass Heitmann gegen halb zwölf am Bahnhof sein würde.« Sie löffelte sich reichlich vom Brombeergelee auf ihr Butterbrötchen und biss kräftig zu. Ihre Lebensgeister kehrten schnell zurück.
Walter relativierte ihre Äußerung. »Na ja, jeder nicht, aber viele schon. Wir sind damit nicht viel schlauer. Aber Dr. Renz erwartet uns in einer halben Stunde. Wir müssten also bald los.«
»Daran erinnern Sie mich erst jetzt? Da hätte ich mich doch beeilt!« Erschrocken blickte sie ihn an.
»Warum? Es ist immer noch genug Zeit. Essen Sie bitte ganz in Ruhe auf.«
Ein Gentleman, ohne Frage, dachte Judith.
»Sie müssen heute in Höchstform sein«, betonte Walter mit einem Lächeln, doch dann verfinsterte sich seine Mine. »Wir brauchen endlich einen Erfolg!«
     
     
    ~ 50 ~
     
    Dr. Renz begrüßte sie in seinem Raum im Keller des Krankenhauses. »Das ist ein Start in den Tag, was? Geht es Ihnen gut, Frau Kollegin?«
Das reichhaltige Frühstück hatte offenbar ihrem Aussehen nichts genützt. »Alles in Ordnung, danke. Ich bin nur ein klein wenig müde«, gab Judith zu.
»Kommen Sie, ich habe Ihre beiden neuen Fälle schon geschafft«, vermeldete Dr. Renz stolz und führte sie an einen Stahltisch. »Angefangen habe ich mit Paul Ahlsens. Der andere«, er deutete auf den Nebentisch, »hatte so lange Zeit, da machte das nun auch nichts mehr. Aber hier bei ihm – er schlug ein Tuch zurück – habe ich Folgendes gefunden, sehen Sie.«
Deutlich war eine Stichwunde zu erkennen.
»Ich würde sagen, derselbe Waffentyp wie im Fall Heitmann. Stilettähnlich, zweiseitig geschliffen. Wieder ein gekonnter, sicherer Stich – eine absolut tödliche Verletzung. Das gefundene Messer ist mit größter Wahrscheinlichkeit auch die Tatwaffe. Ich habe zwar keine Prellmarke, das Opfer war ja bekleidet, doch passen die Maße der Einstichöffnung. Und der Stichkanal entspricht auch der selbst gefertigten Waffe.«
»Und was ist mit Heitmann? Konnten Sie da das Messer schon als Tatwerkzeug nachweisen?«, wollte Judith Brunner wissen.
»Das habe ich leider noch nicht überprüfen können. Doch ich denke schon, es könnte dieselbe Waffe gewesen sein. Ich gehe sofort ans Werk, wenn wir hier fertig sind, versprochen.«
»Wann wurde Ahlsens denn erstochen?« Walter war ungeduldig und gespannt zugleich.
»Sehen Sie das hier?« Dr. Renz deutete auf die Nasenspitze und die Ohrmuscheln des Leichnams. »Vertrocknung. So kann eine Mumifizierung beginnen. Und hier, an den Fingerkuppen, können Sie es auch schon bemerken.« Er hob die rechte Hand des Toten an und besah sie sich aufmerksam, als müsse er sich selbst nochmals überzeugen. »Das setzt schon einige Tage nach dem Tod ein, wenn die äußeren Bedingungen eher eine Vertrocknung als eine Fäulnis fördern. Und er war der magere Typ. Ich denke, es ist schon am Freitag geschehen, Genaueres weiß ich dann nach den Laboruntersuchungen.«
»Freitag Vormittag«, konstatierte Walter sachlich und fügte auf den staunenden Blick des Gerichtsmediziners hinzu: »Er war Freitagmorgen noch in der Bibliothek, bis gegen halb zehn. Danach ist er zum Bahnhof gelaufen, war am Frachtschalter und ist irgendwo dort seinem Mörder begegnet.«
»Ob der Fundort der Tatort ist, steht noch nicht fest«, erinnerte ihn Judith. »Da muss uns Thomas Ritter weiterhelfen, oder was meinen Sie?« Sie wandte sich an Dr. Renz.
»Ich denke schon, es ist dort passiert. Oder zumindest in der Nähe. Die Totenflecke lassen nicht erkennen, dass er noch einmal umgelagert wurde. Sie befinden sich genau an den Stellen, die man bei der Fundsituation dieser Leiche erwarten durfte. Und er lag schon recht einzigartig eingezwängt da. Er ist mit Sicherheit gleich nach der Tat dort abgelegt worden. Der Transport zu dem Versteck dürfte dem Mörder ohnehin nicht leichtgefallen sein. Selbst mit einer noch nicht steifen Leiche.«
»Warum hat ihn niemand vorher bemerkt? Er war nicht zu sehen, ja, doch ich meine, nach vier

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