Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
meinem bösen Blick spöttisch das Gesicht, klappte das Telefon zu und unterbrach damit die Verbindung. Dann steckte sie es ein. Eintöniger Gesang drang an mein Ohr, und endlich hörte Amanda auf zu würgen.
    Brooke lehnte sich näher zu mir, unter dem Vorwand, mich in eine sitzende Position aufzurichten. »Warum hast du nicht deinen Dämon gerufen? Du weißt wie. Ich kann den Schmutz auf dir sehen.«
    Ich hob das Kinn. »Ich bin keine schwarze Hexe«, sagte ich, aber ein scharfer Ruck an meinem Arm unterbrach meinen Protest. »Au! Pass auf, ja?« Ich saß aufrecht, als die anderen zurückkamen und mich umringten, in einem Gericht, das zurückreichte bis zu unseren Anfängen. Niemand würde etwas erfahren. Und schon bald würde es niemanden mehr kümmern.
    »Rachel Morgan«, begann Brooke, und ich wusste, das war es jetzt. »Hiermit erhalten Sie die Chance, sich zu entscheiden, ob Sie magisch und körperlich kastriert werden wollen – oder dauerhaft in Alcatraz eingesperrt werden.«
    Ich starrte sie entsetzt an. »Ihr seid Tyrannen. Ihr alle«,
sagte ich, dann schrie ich kurz auf, als Wyatt mich zu Boden stieß. Ich schüttelte mir die Haare aus den Augen und starrte sie hasserfüllt an.
    »Dann also Alcatraz«, sagte Brooke erfreut.

6
    Der niedrige Raum, in dem wir aßen, war beheizt, aber ich fror trotzdem in der feuchten Kälte. Laut der Uhr jenseits der Gittertüren, die uns von der Küche trennten, war es Mittag, aber nach meiner inneren Uhr war es drei und ich hatte Hunger. Das Rührei vor mir würde trotzdem niemals über meine Lippen kommen. Es sah nicht schlecht aus, aber der Schwefel darin würde bei mir Migräne auslösen. Es roch seltsam hier drin, wie eine Mischung aus totem Fisch und verfaulendem Rotholz.
    Deprimiert mümmelte ich an einem Stück Toast herum, hatte aber das Gefühl, dass mit der Butter etwas nicht in Ordnung war. Nicht genug Salz? , fragte ich mich und ließ den Toast fallen. Ich hätte mir fast die Hände an meinem wunderbaren, orangefarbenen Overall abgewischt, stoppte mich aber im letzten Moment. Ich leckte mir lieber die Finger ab, weil ich nicht wusste, wann ich einen neuen bekommen würde. Gegenüber von mir saß mein Nachbar aus der gegenüberliegenden Zelle, eine bleich wirkende männliche Hexe. Er ignorierte mich, während er seinen Toast in seinen Kaffee stippte, bevor er ihn aß. Links von ihm saß Mary. Ich hatte sie vorher schon kennengelernt, oder zumindest hatten wir uns um die Wand herum unterhalten, die zwischen unseren Zellen lag. Ihr erster Anblick war ein Schock gewesen: Die Frau war so dünn, dass sie
krank aussah. Zu meiner Rechten saß ein Kerl in den mittleren Jahren, der nie sprach. Fast alle anderen unterhielten sich. Alcatraz war nicht groß, und es war irgendwie … heimelig. Vielleicht lag es daran, dass wir auf einer Insel ohne Kraftlinien saßen, umgeben von Salzwasser. Es gab einfach keine Fluchtmöglichkeiten.
    Deprimiert schob ich mein Tablett weg und umklammerte meine Plastikkaffeetasse. Ich war hier, seitdem das Mitternachtsboot mich – mit Handschellen an einen Pfahl mitten auf dem Boot gekettet – zusammen mit einer Ladung Konserven hier abgesetzt hatte. Seitdem hatte ich in einem großen Raum mit Salzwasser geduscht – als wären Erdzauber nicht schon dadurch außer Gefecht gesetzt, dass es eine Insel im Meer war –, nochmal mit normalem Wasser geduscht, war gepiekt und herumgeschubst worden, man hatte sich über mich das Maul zerrissen und ich hatte ein neues Armband aus verzaubertem Silber mit meinem Namen drauf bekommen. Es war fast eine Erleichterung gewesen, endlich in meine Zelle zu kommen, wo ich Stunden vor allen anderen in einen erschöpften Schlaf fiel. Ich fühlte mich wie ein Hund im Tierheim. Und wie ein Hund machte ich mir Sorgen, dass mein Besitzer mich vielleicht nicht abholen würde. Ich hoffte, dass es Ceri sein würde, die mich von hier wegbeschwor, nicht Al. Ich konnte Al nicht zu Hilfe rufen, solange ich verzaubertes Silber trug, aber er konnte mich beschwören. Ich musste daran glauben, dass ich irgendwann von irgendwem beschworen werden würde.
    Zumindest bin ich die Menschenasche losgeworden , dachte ich, als Mary mich mit dem Ellbogen anstieß. Ich blinzelte, als ihr Lächeln eine Zahnlücke zu Tage brachte.
    »Dann hast du vom Essen gehört?«, fragte sie mit einem Blick auf mein kaum angerührtes Tablett.

    »Was meinst du?« Ich nippte an meinem Kaffee.
    »Sie versetzen es mit Drogen«, erklärte sie, und der Kerl

Weitere Kostenlose Bücher