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Blutengel: Thriller

Blutengel: Thriller

Titel: Blutengel: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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durchgeknallten Täter, der sich einfach nur rächen will und dem es scheißegal ist, welchen dieser Pflegedienste es gerade trifft?«
    »Ziemlich vage. Der Rentner in Niendorf hat Essen auf Rädern bekommen. Die junge Frau in Berlin wiederum war Rechtsbeistand genau solcher Menschen, die Opfer von Heimleitungen und Pflegern geworden sind. Unseren Augenzeugen Hans Innach können wir außen vor lassen, der wurde getötet, weil er den Täter identifizieren konnte.«
    »Und dir ist noch nicht eingefallen, an wen dich die Phantomzeichnung erinnert?«
    Mangold schüttelte den Kopf und trommelte dabei mit den Essstäbchen auf den Tisch. Hensen ließ nicht locker.
    »Dieser Carolus in Hamburg liefert uns einen Verdächtigen in diese Richtung. Müsst ihr den Mann nicht unter Polizeischutz stellen? Ich meine, er hatte schließlich einen an ihn adressierten Drohbrief in der Tasche. Mit einem lateinischen Satz.«
    Eine mit einer grünen Schürze bekleidete thailändische Kellnerin servierte ihnen lächelnd eine Suppe und gleich dazu das Hauptgericht.
    Mangold probierte einen Löffel der Tom-yam-Suppe.
    »Nicht schlecht.«
    »Also kein Polizeischutz?«
    »Wenn wir zu jedem, der einen Drohbrief erhält, einen Beamten schicken würden, dann könnten wir dichtmachen.«
    Nachdem sie gegessen und bezahlt hatten, machten sie sich auf den Weg zum Landeskriminalamt.
    Mangold fuhr auf dem Columbiadamm am Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof entlang und bog am Platz der Luftbrücke links in den Tempelhofer Damm ein.
    Das Berliner Landeskriminalamt wirkte wie ein Weltkriegsbunker, aus dem man Öffnungen für die Fensterfronten herausgefräst hatte.
    Nachdem sie den Gästeparkplatz gefunden hatten, passierten sie zwei Sicherheitsschleusen und betraten das Innere des Gebäudes. Am Empfang ließen sie Kommissar Arlandt anrufen und mitteilen, dass sie in der Eingangshalle warteten.
    Fünf Minuten später kam ihnen ein etwa 40-jähriger Mann entgegen. In leicht gebeugter Haltung streckte er ihnen schon von Weitem die Hand entgegen. Er hatte buschige Augenbrauen und leicht zurückliegende Augen.
    »Schön, dass Sie uns gefunden haben«, sagte er und fuhr mit ihnen in den vierten Stock.
    Das Auffälligste in seinem quadratischen Büro war der gläserne Schreibtisch.
    »Wir haben Sie nicht ohne Grund direkt zu unserem Augenzeugen geschickt«, sagte Arlandt. »Es war schlicht und ergreifend niemand da, der mit dem Mann ein ausführliches Protokoll erstellt hätte. Der Uniformierte, der ihn empfangen hat, hielt das auch nicht für nötig, weil die Angaben des Mannes zunächst so vage waren.«
    »Was soll das heißen? Die Phantomzeichnung ist doch einigermaßen eindeutig?«, fragte Mangold.
    »Nun, es gibt keine korrekte Zeugenvernehmung, keine ordentliche Aufzeichnung … kurz gesagt …«
    »Ja?«
    »Unser uniformierter Kollege hat ihn für einen Spinner gehalten, für jemanden, der sich wichtig machen wollte.«
    »Dann haben wir ja Glück, dass es diese Phantomzeichnung überhaupt gibt.«
    »Stimmt«, sagte Arlandt. »Der Kollege hat ihn zum Polizeizeichner geschickt. War wohl eher als Witz gemeint, jedenfalls hat der Zeichner nach seinen Angaben die Skizze gefertigt.«
    »Fraglich, was die hergibt«, warf Hensen ein.
    »Stimmt«, sagte Arlandt. »Einen Moment.«
    Er nahm den Telefonhörer, wählte eine Nummer und murmelte etwas Undeutliches in den Hörer.
    »Wollen Sie Kaffee?«
    Mangold und Hensen nickten.
    Arlandt verließ das Büro und kam nach einigen Minuten mit drei Bechern zurück. Hinter ihm ein Mann um die 50, mit schmaler Designerbrille auf der Nase und bekleidet mit einer Leinenweste. Ihm war anzusehen, dass er unsicher war.
    Nachdem Arlandt den Kaffee verteilt hatte, stellte er seinen Begleiter als Patrick Stevens vor.
    »Einer unserer Polizeizeichner. Er hat mit Hans Innach gesprochen und nach seinen Angaben die Zeichnung erstellt.«
    Mangold erhob sich augenblicklich. Stevens wollte etwas sagen, doch Mangold unterbrach ihn.
    »Keine langen Vorreden, versetzen Sie sich einfach kurz in den Zeugen und sagen Sie mir in Stichworten, wie er den Mann beschrieben hat.«
    »Also er kam rein …«
    »Nicht doch«, fiel ihm Mangold ins Wort. »Nur Stichworte, Satzfetzen. Alles, was Ihnen einfällt.«
    Stevens schien verstanden zu haben und setzte sich lächelnd auf einen Stuhl.
    »Dämmerlicht, Flur, dunkler Übergangsmantel, Mütze … nein … Schiebermütze, zeitweilig ins Gesicht gezogen, dunkle Augen, circa eins achtzig,

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