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Bluternte: Thriller

Bluternte: Thriller

Titel: Bluternte: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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Fernsehen.«
    »Wirklich?« Tom drehte sich zu seiner Mutter um. »Wirklich, Mum?«
    Seine Mutter nickte, und Tom spürte, wie seine Kehle zu schmerzen begann.
    »Ist es gleich so weit?«, fragte Gareth, während Tom ganz tief zu atmen begann. Er würde nicht heulen, doch nicht im Fernsehen, nicht, wenn Jake Knowles es vielleicht sehen könnte. Nur, Jake war doch draußen auf dem Moor, oder? Mit seinem Dad und seinen Brüdern? Tom hatte sie in der Kirche gesehen, er hatte gesehen, wie sie losmarschiert waren, die Straße hinauf. Jake Knowles war jetzt dort draußen und suchte nach seinem Bruder.
    »Da ist Evi«, sagte Alice.
    Tom wandte sich um und sah, wie Evi in ihrem Rollstuhl auf sie zukam. Komisch, er hatte Evi immer hübsch gefunden. Fast so hübsch wie seine Mum. Sie sah gar nicht mehr hübsch aus.
    »Viivii«, verkündete Millie vom Arm ihres Vaters aus.
    »Danke, dass Sie gekommen sind, Evi«, sagte Alice. »Glauben Sie, Sie könnten vielleicht Millie nehmen? Bei Ihnen wird sie wahrscheinlich bleiben.«
    Evi streckte die Arme aus, und Gareth setzte seine Tochter behutsam auf ihren Schoß. Millie packte Evis Haare und begann auf und ab zu hopsen.
    »Es wird Zeit«, sagte Detective Chief Superintendent Rushton. Wo war der denn hergekommen? Er war doch draußen auf dem Moor gewesen, bei den anderen Polizisten. Tom sah, wie er Alice die Hand auf die Schulter legte. »Sind Sie so weit, Kindchen?«
    Toms Eltern folgten dem Detective durch die Tür in einen großen Raum. Jede Menge Leute saßen auf Stühlen vor einem langen Tisch ganz vorn. Lichter blitzten auf, als die Familie ihre Plätze einnahm.
    Die Sakristei war zu einer Cafeteria geworden. Millie Hawthorn und ihre Gang aus alten Schach… – aus reizenden, liebenswerten Damen, die verzweifelt bemüht waren, zu helfen, wo sie konnten, hatten sie völlig verwandelt. Ein halbes Dutzend Wasserkessel kochten unaufhörlich. Ohne Unterlass wurden Sandwiches zubereitet und verzehrt. Sie seien zu alt, um das Moor abzusuchen, hatten die Frauen ihm anvertraut, als wäre ihre eigene Gebrechlichkeit ihnen peinlich, aber sie konnten diejenigen verpflegen, die es taten, und sie konnten für den Kleinen beten.
    Vor dem Altar erklärte DI Neasden gerade, warum sie die Suche vorübergehend hatten einstellen müssen. Wenn Neasden fertig war, würde man von Harry erwarten, noch mehr Gebete zu sprechen. Ihm war klar, dass er unmöglich in der Kirche bleiben konnte, er ging nach draußen.
    Der Hubschrauber kreiste noch immer. Ein wenig abseits der Kirche unterhielt sich DCS Rushton gerade mit Sinclair und Tobias Renshaw. Da Rushton wieder hier war, musste die Pressekonferenz zu Ende sein. Als er Harry erblickte, wandte sich Rushton von den Renshaws ab und kam zu ihm herüber. Harry ließ sich auf die Grabplatte hinter ihm sinken. Plötzlich war er todmüde. Rushton setzte sich neben ihn. Er hielt eine brennende Zigarette in der einen Hand.
    Harry drehte sich um und betrachtete Rushton. Der Polizeibeamte trug einen dicken Mantel über seinem Anzug, dicke Handschuhe und einen grünen Wollschal. Möglicherweise hatte er noch weniger Schlaf bekommen als Harry.
    »Irgendwas Neues?« Harry wusste, wie die Antwort lauten würde, doch er konnte nicht anders, er musste fragen.
    Rushton zog an seiner Zigarette und inhalierte tief. »Bis jetzt nicht«, erwiderte er, während Rauch um sein Gesicht wallte. »Die Pressekonferenz ist gut gelaufen. Der kleine Tom war ein richtiger Star. Er hat den ganzen Saal zu Tränen gerührt, als er seinem Bruder erzählt hat, dass er seine Spielzeugsoldaten für ihn geordnet habe.«
    Harry ließ den Kopf in die Hände sinken.
    »Das war genau das, was wir brauchten«, meinte Rushton. »Jetzt redet ganz Lancashire über Joe Fletcher.«
    »Tut mir leid, dass Sie warten mussten«, sagte Dr. Warrington. »Am Samstagvormittag ist immer besonders viel los.«
    Evi bog ihre Lippen mit Gewalt zu einem halben Lächeln. Sie war nach der Pressekonferenz hierhergerast und hatte im Wartezimmer gesessen und zugesehen, wie draußen im Garten die Eichhörnchen die Bäume hinauf- und hinuntergeflitzt waren. Und war immer wütender geworden, als jeder Patient mit Husten oder einem eingewachsenen Zehennagel – nicht einer davon ein echter Notfall – vor ihr aufgerufen wurde.
    »Wir werden uns beeilen müssen.« Warrington sah auf die Uhr. »Abschlag auf dem Golfplatz ist um zwölf.« Auf seinem Schreibtisch lag ein offenes Buch. Er klappte es zu und wollte es auf das

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