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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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würde er einem Tischtennisspiel zusehen. Er hatte keine Ahnung, was es mit unserem Geplänkel auf sich hatte und weshalb es mir so peinlich war, und Battaglia genoss seine Verwirrung.
    »Das zeigt mir nur, wie wenig Sie von Brandstiftung verstehen, Alex. Ein Feuer kann durchaus auch seine positiven Seiten haben, wenn es nicht außer Kontrolle gerät.«
    »Wie mir scheint, werden Sie noch vor mir darüber Bescheid wissen. Rose meinte, Sie wollen mich sprechen.«
    Battaglia legte seine Zigarre in den Aschenbecher. »Pat wird mich drüben im Rathaus vertreten. Bei dem Meeting sollen die städtischen Evakuierungspläne für den Notfall aktualisiert werden. Für den Fall, dass der absolute Ernstfall eintritt.«
    »Wegen der Explosion im Wassertunnel?«
    »Das ist der Auslöser. Ich habe gerade mit dem Polizeipräsidenten gesprochen, und egal was die Explosion verursacht haben mag, Tatsache ist, dass die gesamte Stadt evakuiert werden müsste, falls Probleme mit unseren Tunneln auftreten, sei es auf Grund von Verschleiß oder eines Terroranschlags oder sonstiger Verbrechen.«
    »Schauen Sie mal nicht so skeptisch«, sagte McKinney zu mir. »Denken Sie doch an all die Megakatastrophen der letzten Jahre. Hurrikan Katrina und New Orleans ist nur ein Beispiel. Die gesamte Regierung wusste Bescheid, dass ein Monstersturm im Anmarsch war, aber niemand hatte einen Rettungsplan parat.«
    »Ich weiß, dass die Terror-Taskforce noch immer in der Explosion ermittelt, Paul, und ich weiß auch, dass die zwei Saudis in Westchester in U-Haft sind, aber Mike und ich sind überzeugt, dass der Vorfall in der 30. Straße etwas mit den Tunnelbauern zu tun hat«, sagte ich.
    McKinney beugte sich zu Battaglia: »>Mike und ich<. Wenn Mike Chapman ihr befiehlt, von der Brooklyn Bridge zu springen, wird sie wahrscheinlich -«
    »Ich würde zuerst auf unserem Dienstplan nachsehen, bevor ich auf die Brücke gehe, um sicherzugehen, dass weder Sie noch Ihre dämliche Freundin Dienst haben.« McKinney hatte den hingebungsvollen Familienmenschen Battaglia verärgert, weil er aufgrund seiner langjährigen Liebesaffäre mit einer Kollegin seine Ehefrau verlassen hatte. »Nehmen Sie es nicht persönlich, Pat. Ich wünsche mir nur, dass ein einfühlsamer, gründlicher Staatsanwalt die Ermittlungen leitet, sollte mir ein frühes Ende beschieden sein.«
    Battaglia ignorierte unseren Hickhack. »Soweit ich weiß, findet heute wegen der Beerdigung von Duke Quillian keine Verhandlung statt. Haben Sie eine halbe Stunde Zeit, um Pat darüber zu informieren, was Sie über die Anfälligkeit des Tunnelsystems in Erfahrung gebracht haben?«
    »Natürlich.«
    »Setzen Sie sich.« Battaglia zeigte auf den Stuhl an seiner anderen Seite. Auch wenn ihm die Zeit zu schade war, um selbst ins Rathaus zu gehen, wollte er über alle wichtigen Entwicklungen Bescheid wissen. Er hatte die Zigarre wieder im Mund und überflog den Stapel Korrespondenz, den Rose ihm vorgelegt hatte; ich kannte niemanden, der so viele Dinge gleichzeitig tun konnte wie er. »Haben Sie Ihre Hausaufgaben gemacht, Pat?«
    »Ich habe die wichtigsten Informationen vom Büro für Notfallmanagement. Für einen Hurrikan der Stufe vier gelten völlig andere Regeln als für sonstige Katastrophen.«
    »Stimmt das?«, fragte Battaglia mit einem leichten Kopfnicken in meine Richtung.
    »Darüber haben wir nicht viel gesprochen, Boss. Die Mordkommission versucht nur, das Verbrechen aufzuklären.«
    McKinneys abfälliger Gesichtsausdruck entging Battaglia nicht. »Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass sich bei einem Sturm sieben, acht Meter hohe Wellen entwickeln und das Finanzviertel, den Kennedy Airport und halb Staten Island unter Wasser setzen. Man hat die Stadt in über hundert Zonen aufgeteilt. Müsste man die Bevölkerung evakuieren, dann wäre das, was an der Golfküste passiert ist, im Vergleich dazu ein Picknick. Wir reden hier von mehr als zwei Millionen Menschen, die evakuiert werden müssen.«
    Battaglia hatte die Brille auf die Stirn geschoben und seine Hakennase in ein Memo gesteckt. »Ich habe mich nicht nach einer Flutwelle erkundigt, Pat. Ich will wissen, was passiert, wenn uns das Trinkwasser ausgeht. Bei dem heutigen Treffen werden auch ein paar hohe Tiere von der Bundes- und Staatsregierung anwesend sein. Machen Sie einen intelligenten Eindruck, ja?«
    Einspruch, dachte ich. Das ist nicht im Rahmen des Möglichen.
    McKinney rutschte nervös in seinem Sessel herum. »Was die öffentlichen

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