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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Verkehrsmittel angeht, um die Leute aus dem Stadtgebiet rauszuschaffen, sind wir gegenüber New Orleans und dem südlichen Mississippi offensichtlich im Vorteil.«
    »Informieren Sie sich im Detail, wie diese Systeme funktionieren, bevor Sie den Mund aufmachen. Was ist, wenn man Krankenhauspatienten verlegen muss, die am Beatmungsgerät hängen, was ist mit den Insassen von Altenheimen? Wie wollen Polizei und Feuerwehr gegen Plünderungen und andere Delikte vorgehen, die in unsere Zuständigkeit fallen? Wer gibt den Wasser- und Gastransporten Begleitschutz, damit sie nicht überfallen werden? Das Meeting dient der strategischen Planung.«
    McKinney machte sich eine Liste von Battaglias Bedenken.
    »Alex.« Der Bezirksstaatsanwalt legte das Memo zur Seite und sah mich an. »Weshalb denken Sie und Mike, dass die Explosion nur eine Sache unter Tunnelarbeitern ist?«
    Ich erzählte ihm, was wir herausgefunden hatten, und erwähnte auch meine sonntagnachmittägliche Exkursion mit Mike Chapman. McKinney war unruhig; er hatte zu wenig Informationen und wollte nicht über Dinge sprechen, mit denen er nicht direkt zu tun hatte.
    Battaglia war immer gierig auf Details, ließ aber seine leitenden Leute normalerweise in Ruhe arbeiten und bot nur gelegentlich seine Hilfe an, wenn seine langjährige Berufserfahrung als Staatsanwalt nützlich sein konnte. Er lauschte aufmerksam meiner Tunnelbeschreibung und bagatellisierte die Geschichte mit dem Stemmeisen, das mich knapp verfehlt hatte - er hatte sie bereits vom Polizeipräsidenten gehört -, ohne sich lange mit Fragen über mein Befinden aufzuhalten.
    »Jerry Genco hat Ihnen also gerade von der angeordneten Exhumierung erzählt?«, fragte er. »Ich musste Sie dazu drängen, stimmt’s, Pat?«
    »Gute Idee, Boss. Wirklich.«
    »Informieren Sie Alex darüber.« Battaglia wollte uns loswerden und hoffte wie jedes Mal, dass wir unsere persönlichen Differenzen beilegen würden. »Sie sollten sich überlegen, ob Sie Fred Gertz bitten wollen, im Mordfall Hassett das Gleiche zu tun.«
    Ich spielte mit dem Einband der Strafprozessordnung, die neben dem Telefon auf dem Tisch lag. »Ich weiß, dass Sie sich selten bremsen lassen, aber es gibt da diese Kleinigkeit, die man Zuständigkeit nennt. Bex Hassett wurde in einem anderen Bezirk ermordet.«
    »Seien Sie kreativ, Alex. Vielleicht hat Quillian den Handyanruf von Manhattan aus gemacht. Setzen Sie Ihren Fuß in die Tür, und machen Sie ein bisschen Druck. Andernfalls kann ich die Sache immer noch bei meinem Kollegen in der Bronx abladen.«
    McKinney konnte sich angesichts meiner Versuche, mit dem Boss diplomatisch zu verhandeln, ein Lächeln nicht verkneifen. Er wusste genauso gut wie ich, dass Battaglia kein Nein akzeptierte, wenn er von einer Idee überzeugt war.
    »Das wäre ein bisschen übereilt, Paul. Ich würde vorschlagen, wir warten erst einmal ab, bis Mercer von der Asservatenstelle zurückkommt, dann schauen wir, in welchem Zustand die Beweise sind. Ich brauche eine solide Faktenbasis, um das Thema überhaupt zur Sprache zu bringen.«
    Battaglias Lippen verzogen sich zu dem durchtriebenen Grinsen, das seinen unerbittlichen Eifer als Ankläger erkennen ließ. »Machen Sie diesen Brendan ein bisschen nervös, Alex. Lassen Sie sich was einfallen! Bringen Sie Lern Howell aus dem Konzept, falls Ihnen das gelingt! Selbst wenn Gertz Ihrem Antrag auf eine Exhumierung nicht stattgibt, wird die Presse Sie dafür lieben.«
    »Bei allem Respekt, Paul, ich glaube nicht -«
    »McKinney, gehen Sie heute Nachmittag mit Alex ins Gericht. Helfen Sie ihr, es dem Richter schmackhaft zu machen.«
    »Wird gemacht«, sagte er mit selbstgefälliger Miene. »Gertz frisst mir förmlich aus der Hand, wenn ich ihn mit genug Paragraphen füttere. Ich hab ihn voll im Griff.«
    Ich folgte Pat McKinney durch den Korridor, der mit ernsten Schwarzweißporträts von Manhattans Bezirksstaatsanwälten der letzten hundert Jahre gesäumt war. Ich hatte das Gefühl, dass Dewey, Hogan, Banton und wie sie alle hießen auf mich herabblickten, um mich an meine Pflichten und Aufgaben zu erinnern.
    Pat hielt mir die Tür auf. Als ich an dem Wachmann vorbeiging, hörte ich vom anderen Ende des Korridors die Schreie einer Frau.
    Ich lief los, als ich sah, wie Joe Roman, der Detective der Bezirksstaatsanwaltschaft, in die Damentoilette rannte, und folgte ihm.
    Er hatte die Frau, die auf dem Fußboden lag, schon erreicht, als ich mich neben sie kniete.
    Es war Carol Goodwin,

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