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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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das Ganze nur ausgedacht und die Cops an der Nase herumgeführt. «
    »Wo haben Sie sie abgefangen?«
    »Ich habe sie heute Morgen zu Hause abgeholt. Zuerst war sie zahm wie ein Lamm, bis wir hierherkamen. Sie bat, auf die Toilette gehen zu dürfen. Ich hätte sie nicht allein lassen dürfen.«
    »Der Notarzt sagt, dass es kein ernster Schnitt ist. Er glaubt, dass Carol sich nur abreagieren wollte.«
    »Sie wollte unbedingt mit Ihnen reden. Ich las ihr ihre Rechte vor und fragte sie, ob sie einen Anwalt anrufen wolle, aber sie meinte, sie müsse Ihnen die ganze Sache einfach nur erklären«, sagte Joe. »Ich bin nur vorbeigekommen, um nachzusehen, ob Sie vor Gericht sind oder ein paar Minuten Zeit haben, um sich ihre Story anzuhören, und um Laura zu bitten, mir ein paar Informationen für meinen Bericht zu geben.«
    Ich sah auf meine Uhr. »Carol wollte mich wahrscheinlich nur von meiner eigentlichen Arbeit ablenken und mir noch mehr Zeit und Energie rauben. Das ist ihr bestens gelungen.«
    Ich war erschüttert, dass eine meiner Zeuginnen so weit ging, sich selbst zu verletzen. Ich brauchte diese Woche meine gesamte Konzentration für den Prozess, aber Carols Worte, die mich für ihre Verhaftung verantwortlich machten, hatten mich aufgewühlt.
    »Der Krankenwagen wartet unten auf mich. Was schlagen Sie vor? Eine Freilassung gegen Kaution?«, fragte Joe.
    Ich kramte auf meinem Schreibtisch nach der Goodwin-Akte. Der Anklagepunkt war weniger ernst als die psychischen Probleme der jungen Frau. Ich kritzelte ein paar Bemerkungen auf ein Blatt Papier und reichte es Joe, damit er es den Anklagepapieren beilegte.
    »Ich beantrage Untersuchungshaft mit psychologischer Betreuung. Und sie soll wegen Suizidgefährdung unter Beobachtung gestellt werden. Rufen Sie mich später an, und sagen Sie mir Bescheid, wie es ihr geht.«
    Ich brachte ihn hinaus zu Lauras Schreibtisch. »McKinney hat gerade angerufen«, sagte sie. »Um wie viel Uhr gehen Sie nach oben zu Richter Gertz?«
    »Sagen Sie ihm, dass Lern Howell und ich für vier Uhr zu ihm bestellt sind. Gertz wollte nach der Beerdigung mit uns sprechen, um sich zu vergewissern, dass wir morgen früh weitermachen können. Mike geht davon aus, dass er Brendan Quillian am Nachmittag wieder in der Zelle abliefert. «
    »Dann sage ich Pat also, dass er Sie um Viertel vor vier hier abholen soll?«
    »Danke, Laura. Ich will die nächsten Stunden niemanden sprechen oder sehen, mit Ausnahme von Mercer oder Mike.«
    Ich verbrachte die nächsten zwei Stunden am Schreibtisch und überarbeitete auf der Grundlage der richterlichen Entscheidungen der letzten Woche meine Vernehmung von Mike und einigen anderen Detectives. Gertz’ Unentschlossenheit, was meine Sachverständige für häusliche Gewalt anging, behinderte mich nach wie vor, und ich hoffte, dass er mir heute grünes Licht geben würde.
    Um ein Uhr klopfte Laura an meine Tür. »Ich mache einen kleinen Spaziergang, Alex. Ich bringe Ihnen ein Sandwich mit.«
    Ich reichte ihr einen Schein aus meiner Geldbörse. »Danke. Ich bin am Verhungern.«
    »Hier sind Ihre Nachrichten. Ein gewisser Luc hat drei Mal angerufen.« Sie reichte mir die Notizen. »Hätte ich…? Schon gut. Ihr Gesichtsausdruck sagt alles. Nächstes Mal ignoriere ich einfach Ihre Anweisungen und stelle ihn durch.«
    Ich wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, und wählte dann Lucs Handynummer.
    »Bonjour, Alexandra. Ich hoffe, ich störe dich nicht mit meinen Anrufen?«
    »Meine Sekretärin hat mir gerade erst davon erzählt. Ich freue mich, dass du angerufen hast.«
    »Erreicht man dich immer so schwer?«
    »Laura wird dafür sorgen, dass es ab jetzt einfacher ist.«
    »Ich möchte dir noch einmal für das wunderbare Wochenende danken. In der Zwischenzeit hast du vielleicht schon gehört, dass du mir noch eine Nacht in Rechnung stellen musst.«
    Ich lachte. »Der berüchtigte Vineyard-Nebel?«
    »Genau. Nina und ich warteten fast vier Stunden am Flughafen, dann wurde der Flugverkehr eingestellt. Der Nebel war so dicht, dass man nicht einmal die andere Seite der Landebahn sehen konnte. Wir fuhren zurück zum Haus, und Nina grillte ein paar Steaks, die im Gefrierfach waren. Ich weiß jetzt vielleicht mehr über dich als du selbst.«
    »Sonntagnacht ist Teil des Pauschalangebots, Luc. Es freut mich, dass ihr beide es genossen habt.«
    »Ich habe diese Woche einige geschäftliche Abendessen, die ich nicht absagen kann, aber ein sehr guter Freund hat mir

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