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Blutgesang (Nighthunter 2) Ein Vampir-Roman (German Edition)

Blutgesang (Nighthunter 2) Ein Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Blutgesang (Nighthunter 2) Ein Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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wehten. Seine Füße trappelten auf den Steinen. »Nun kommt!«
     
    »Na, wie ist es, wenn man dem Tod ins Angesicht blickt?«, fragte Daargon.
    Frederic schwieg.
    »Friedrich der Große sagte, wenn der Berg überschritten sei, gehe es leichter.« Daargon runzelte die Brauen. »Ist es so?«
    »Bringe es zu Ende«, murmelte Frederic.
    »Besser ein weiser Tor als ein törichter Weiser«, sagte Daargon. »Gewiss bringen wir es zu Ende. Und zwar jetzt!«
    Ein Blitz zuckte auf.
    Dann ein weißes Licht, gefolgt von einem Grollen, welches direkt aus der Hölle zu kommen schien. Es gab eine Detonation, und noch eine und noch eine – ein ohrenbetäubender Lärm.
    Und Frederic lief.
    Er reagierte instinktiv und lief in Richtung Haupttor.
    Die Wände des Lagerhauses schüttelten sich, wehrten sich gegen das Unvermeidbare, dann explodierten sie, brachen zusammen, stürzten in weißes Feuer und Steine und Holz fegte durch die Luft.
    Jemand rief etwas, versuchte, die Vampire in die andere Richtung, dorthin, wo die Gefangenen gegangen waren, zu dirigieren, doch die Vampire folgten Frederic, denn er war der Übeltäter und wohin er lief, musste die Sicherheit warten.
    »Nein!«, kreischte Daargon, nun lauter und verständlicher. »In die andere Richtung! Er will, dass ihr ihm folgt!«
    »Kommt! Kommt in Sicherheit! Folgt mir!«, schrie Frederic, und während er lief, verwandelte er sich. Seine Schritte wurden schneller, länger, wie die einer Raubkatze, wie die eines Schattens und er stieß das Tor auf, während weitere Explosionen das Lagerhaus erschütterten. Die Decke knirschte, bog sich wie ein feuchtes Tuch nach unten und stürzte zusammen. Vampire wurden unter Stahlträgern, Schutt und Geröll begraben, einige bekamen die Druckwelle der Explosionen zu spüren, rissen auseinander, Fleischfetzen klatschten gegen Stützbalken und Mauerreste und die Überbleibsel des verbogenen Käfigs rasierten einem von ihnen den Kopf ab. Stahl und glühendes Metall, Steine, die regneten und Holz, welches loderte.
    Es war ein flammendes Inferno und irgendwo inmitten der laufenden, springenden, krabbelnden Vampire befand sich Morgos Daargon.
    Frederic entwischte tastenden Krallen und huschte an einer Gruppe Flüchtender vorbei, zurück in die Halle, wo man vor Rauch kaum noch etwas sehen konnte und eine grausame Hitze herrschte.
    Morgos Daargon!
    Wo bist du?
    Es war vielleicht töricht, in das Lagerhaus zurückzulaufen, während es darin loderte und funkte, Stromkabel aus Halterungen rissen, Wasserleitungen platzten und Flammen sich durch den Luftzug aufbäumten wie Wildpferde, aber es war die einzige Möglichkeit, um Morgos Daargon zu finden, der seinen Leuten nicht folgte, sondern einen anderen Ausgang suchte. Sofort sah Frederic, dass der Hinterausgang nicht mehr existierte. Gesteintrümmer hatten ihn verschüttet.
    »Morgos! Zeige dich!«, schrie Frederic, während hinter ihm die ersten Schüsse donnerten.
     
    Ludwig schoss und seine Kugeln trafen die Flüchtenden. Sie rissen die Arme hoch, einige versuchten zu metamorphosieren, Körper platzten auseinander und Rauch lag über dem Kopfstein. Caroline neben Ludwig betätigte das Lasergewehr. Sie hatte sich eine Sensorbrille aufgesetzt, deren Blickfokus das Gewehr dirigierte. Was sie sah, wurde von Kugeln zersiebt. Ihre Augen und das sich davor befindliche Fadenkreuz waren erbarmungslos.
    Lilou, die sich tief gebückt hinter der Mauer versteckte, murmelte Beschwörungsformeln und tauchte ihre Hände in das Blut geschlachteter Hühner. Sie berührte die Munitionsmagazine und forderte die ihr mögliche Magie bis aufs Letzte, wobei ihr Tränen über die Wangen rannen, denn sie dachte vermutlich ebenso wie Caroline:
    Wo war Frederic?
    Warum kam er nicht als Erster aus der Halle?
    Hatte Ludwig die Lösung zu spät gefunden?
    Sie hatten zahllose Einsätze absolviert, doch keiner kam diesem an Grausamkeit nahe.
    Es war ein Schlachtfest und es war umso schlimmer, da die flüchtenden Vampire aussahen wie Menschen. Ganz normale Menschen. Es war höllisch, sich von dieser Illusion zu befreien, deshalb schrie Caroline, während sie schoss, brüllte ihren inneren Druck nach draußen, Schreie, die im Kugelhagel untergingen.
    Vampire, die endlich merkten, dass sie ihren Jägern in die Mündungen liefen, suchten den Weg zurück in die Lagerhalle, die nur noch ein flammender Haufen Geröll war, in dem nichts, wirklich nichts überleben konnte.
    Ludwig hatte ganze Arbeit geleistet.
    Zwanzig Kilo Sprengstoff

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