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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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zu können, und es gab definitiv einige relativ oberflächliche Schnitte in ihr Brustbein und zwei in die oberen Rippen. Vorläufige Todesursache ist Erwürgen/Erstechen.«
    Ich sagte: »Zwei junge Schauspielschülerinnen, ähnliche Wunden, und Nora Dowd hat nicht ausgeschlossen, dass Tori an ihren Kursen teilgenommen hat.«
    »Bei Nora Dowd zu Hause geht niemand ans Telefon und im PlayHouse auch nicht. Ich werde heute Abend dorthin fahren und mich unter die schönen Menschen mischen. Nachdem ich mich mit Brad Dowd getroffen habe. Er hat angerufen, sich dafür entschuldigt, das Gespräch beendet zu haben, und mich zu sich nach Hause eingeladen.«
    »Er möchte gern über Dylan reden«, sagte ich. »Wo wohnt er?«
    »Im Santa Monica Cañon. Möchtest du mitkommen? Ich fahre.«
     
     
    Bradley Dowd wohnte in der Gumtree Lane, eine Meile nördlich der Channel Road, unmittelbar östlich der Stelle, wo die Channel steil zum Pacific Coast Highway abfällt.
    Ein sich verdüsternder Himmel und ein Baldachin aus Bäumen beschleunigten den Einbruch der Dunkelheit. Es war windstill und für die Jahreszeit zu warm, und kein Meeresaroma erfüllte die Luft im Cañon.
    Normalerweise ist es in Küstennähe fünf bis sechs Grad kühler. Vielleicht liegt es an mir, aber derartige Regeln scheinen in letzter Zeit häufiger ihre Geltung zu verlieren.
    Das Haus war ein einstöckiger Kasten aus Redwood und Glas und stand an einer niedrigen Stelle an der baumbestandenen Straße, ein gutes Stück von ihr entfernt. Die Fülle der Vegetation machte es schwer zu entscheiden, wo das Grundstück begann und wo es aufhörte.
    Ein Haus der Spitzenklasse, mit polierten Kupferblenden und einer Veranda, die von geschnitzten Balken gestützt wurde. Sorgfältig platzierte Scheinwerfer beleuchteten Blumenbeete und üppige Farnstauden. Das in den Torpfosten aus Feldsteinen eingelassene hölzerne Adressschild war von Hand bemalt. Ein grauer oder beigefarbener Porsche stand vor der mit Kies bedeckten Zufahrt. Hängende Sukkulenten schmückten die Veranda, die mit Adirondack-Sesseln bestückt war.
    Brad Dowd stand neben einem der Sessel, ein Bein angewinkelt, so dass seine Schultern leicht nach rechts geneigt waren. Er trug ein T-Shirt und abgeschnittene Jeans und hielt eine Flasche mit langem Hals in der Hand.
    »Parken Sie direkt hinter mir, Detective.«
    Als wir zu der Veranda kamen, hob er die Flasche hoch. Corona. Auf dem T-Shirt stand Hobie-Cat. Er war barfuß. Muskulöse Beine, knubbelige Knie. »Wollen Sie auch eins?«
    »Nein danke.«
    Dowd setzte sich, winkte mit der anderen Hand. Wir stellten zwei Sessel um und setzten uns ihm gegenüber hin.
    »Hatten Sie Probleme, mich zu finden?«
    »Nein«, erwiderte Milo. »Vielen Dank für Ihren Anruf.«
    Dowd nickte und trank. Grillen zirpten. Ein leichtes Gardenien-Lüftchen zog vorbei und löste sich auf.
    »Schön hier draußen, Sir.«
    »Ich liebe es«, sagte Dowd. »Es geht doch nichts darüber, nach einem Tag voller Rohrbrüche und Kurzschlüsse und anderer Minikatastrophen seine Ruhe zu haben.«
    »Schwierigkeiten und Sorgen eines Vermieterdaseins.«
    »Sind Sie auch einer, Detective?«
    »Gott bewahre.«
    Dowd lachte. »Es ist besser als ehrliche Arbeit. Alles eine Frage der Organisation.«
    Er hatte die Haustür ein Stück offen stehen lassen. Mexikanische Überwürfe in bunten Farben auf Sesseln, eine Kelim-Ottomane, jede Menge Leder. In einer Ecke lehnte ein weißes Surfbrett. Ein Longboard, die Sorte, die man nicht mehr oft sieht.
    Die Knubbel an Dowds Knien ergaben einen Sinn. Surferknubbel.
    Milo sagte: »Es gab etwas über Dylan Meserve, das Sie uns sagen wollten.«
    »Danke, dass Sie gewartet haben. Ich wollte nicht, dass Billy zuhört.«
    »Sie beschützen Billy«, sagte ich.
    Dowd wandte sich mir zu. »Billy braucht Schutz. Manchmal ist es schwer für ihn, die Dinge richtig einzuschätzen.«
    »Gibt es etwas an Meserve, das ihn beunruhigt?«, fragte Milo.
    Brad Dowds Stirn legte sich in Falten. »Nein, ich belaste ihn nur nicht gern mit Dingen, die er nicht wissen muss … soll ich Ihnen bestimmt nicht eine von diesen hier holen?«
    »Nicht nötig«, sagte Milo. »Sie kümmern sich um Billy?«
    »Man muss sich nicht besonders um ihn kümmern - er ist nicht zurückgeblieben oder etwas in der Art. Als er geboren wurde, gab es ein Sauerstoffproblem. Wir haben lange zusammengelebt, bis ich vor zwei Jahren begriff, dass er seine Unabhängigkeit braucht, und deshalb hab ich ihm eine eigene

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