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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Wohnung besorgt. Eine nette Frau wohnt einen Stock über ihm. Billy glaubt, sie wäre eine einfache Nachbarin, aber sie wird dafür bezahlt, dass sie für ihn da ist. Jedenfalls ist das mit Meserve nicht so wichtig. Meine Schwester war verrückt nach ihm, und ich halte ihn für einen schmierigen Typen.«
    »War er auch verrückt nach ihr?«
    Dowd streckte seine Beine aus und massierte einen Knoten. Vielleicht war Kalzium der Grund für sein Zusammenzucken. »In mancher Beziehung kann Nora ein bisschen pubertär sein. Die ganze Zeit, die sie mit jungen Leuten verbringt, hilft da wenig.«
    »Also war Dylan nicht ihre erste dortige Männerbekanntschaft?«, fragte ich.
    »Das hab ich nicht gesagt.«
    Ich lächelte.
    Brad Dowd trank von seinem Bier. »Es hat keinen Sinn, Ihnen was vorzumachen. Sie wissen ja, wie es ist, wenn eine Frau in ein gewisses Alter kommt, bei diesem ganzen Jugendkult. Nora hat ein Recht auf ihren Spaß. Aber mit Meserve ist es ein bisschen zu weit gegangen, und deshalb habe ich mit ihr geredet, und sie hat eingesehen, dass ich recht hatte.«
    »Sie wollten nicht, dass Billy das hört, weil …«
    Brad Dowds Lippen wurden schmal. »Es war ein bisschen unangenehm, Nora zu überzeugen. Sie wäre deutlich aufgebrachter gewesen, wenn Billy mit einbezogen worden wäre. Falls er versucht hätte, sie zu trösten oder etwas in der Art.«
    »Wieso?«, fragte Milo.
    »Nora und Billy stehen sich nicht besonders nahe … die Wahrheit ist, dass Billy Nora peinlich war, als wir Kinder waren. Aber Billy glaubt , sie stünden sich nahe -« Er brach ab. »Das ist Familienkram, der Sie eigentlich nichts angeht.«
    »Also hat Nora mit Meserve gebrochen?«, fragte Milo.
    »Es hat keiner formellen Erklärung bedurft, weil die beiden offiziell nicht …« Er lächelte. »Ich hätte beinahe gesagt ›fest miteinander gingen‹.«
    »Wie hat Nora die Sache mit Meserve beendet?«
    »Indem sie ihn auf Abstand hielt. Ihn ignorierte. Irgendwann hat er’s kapiert.«
    »Inwiefern ging es mit ihrer Beziehung zu weit?«, fragte ich.
    Brad runzelte die Stirn. »Hat das wirklich etwas mit der Ermordung dieses armen Mädchens zu tun?«
    »Vermutlich nicht, Sir. Wir stellen alle möglichen Fragen und hoffen auf das Beste.«
    »Gehört Meserve zum Kreis der Verdächtigen?«
    »Nein, aber enge Freunde des Opfers werden als Personen behandelt, an denen Interesse besteht, und wir waren bis jetzt nicht imstande, Meserve ausfindig zu machen, um mit ihm reden zu können.«
    »Ich verstehe, Detective. Aber mir ist trotzdem nicht klar, warum das Privatleben meiner Schwester offengelegt werden muss.«
    »Gab es etwas an Meserve, das Sie mehr beunruhigte als bei ihren anderen Männerbekanntschaften?«, fragte ich.
    Dowd seufzte. »In der Vergangenheit waren Noras Beziehungen kurzlebiger Natur. Hauptsächlich, weil die Männer, die Nora interessieren, nicht die Typen sind, die langfristig planen. Meserve schien mir ein anderer Fall zu sein. Jemand, der andere manipuliert, als ob er etwas vorhätte. Diese Entführung, die er inszeniert hat, beweist es doch, oder?«
    »Was vorhatte?«, fragte Milo.
    »Ist das nicht offensichtlich?«
    »Sie hatten ihn im Verdacht, dass er hinter dem Geld Ihrer Schwester her war?«
    »Ich hab angefangen, mir Sorgen zu machen, als Nora ihm einen bezahlten Job im PlayHouse gab. Kreativer Berater.« Dowd schnaubte. »Sie müssen wissen, dass Nora keinen Penny für ihre Kurse berechnet. Das ist ein entscheidender Punkt in steuerlicher Hinsicht, weil das PlayHouse - das Gebäude, die Instandhaltungskosten, Strom, Wasser, Gas - von einer Stiftung getragen wird, die wir gegründet haben.«
    »Sie und Ihre Geschwister.«
    »Im Grunde habe ich es für Nora getan, weil die Schauspielerei ihre Leidenschaft ist. Wir reden hier nicht von einem großen finanziellen Projekt, es sind gerade genug Stiftungsgelder, um den Unterricht am Laufen zu halten. Das Haus ist eins von vielen, die wir von unseren Eltern geerbt haben, und die Miete, auf die wir verzichten, ist ein hübscher Abzug von dem Profit aus einigen anderen Mietobjekten in unserem Besitz. Ich bin der nominelle Vorsitzende der Stiftung und muss deshalb Ausgaben genehmigen. Aus diesem Grund wusste ich, als Nora zu mir kam und nach einem Gehalt für Meserve fragte, dass die Zeit für ein Gespräch gekommen war. Es war einfach nicht genug im Etat, um diesen Posten zu tragen. Und das bestätigte meinen Verdacht, dass Meserve auf irgendetwas aus war.«
    »Wie viel wollte sie

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