Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutgold

Blutgold

Titel: Blutgold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
Vom Netzwerk:
darum geht es
nicht.«
    »Sie haben völlig recht«, sagte Patterson, als er zu Ende gelesen
hatte. »Wir werden das sehr ernst nehmen müssen.«
    »Selbstverständlich werden Sie das«, fuhr Weston ihn an. »Aber mich
interessiert vor allem, wo die das mit dem Besuch herhaben, verdammte Scheiße!«
    Bisher hatte Harry alles getan, was in seiner Macht stand, um Weston
bei Laune zu halten. Diesmal jedoch schien es, als wäre Weston zu weit gegangen.
    »Nun, aus unseren Büros kommt es nicht, Mr Weston, und ich bin nicht
sicher, ob mir Ihr Ton gefällt. Sämtliche Polizeikräfte im Land wissen, dass er
kommt, dazu alle, die mit seiner Reise in den Norden zu tun haben. Herrgott,
sogar die hiesige Grundschullehrerin weiß Bescheid!«
    »Die Schule wurde erst heute Morgen informiert«, sagte Weston, doch in
verändertem Ton. »Ich entschuldige mich, Superintendent. Ich mache mir einfach
Sorgen wegen dieser Sache.«
    »Dazu besteht kein Grund, Sir«, sagte Patterson knapp. »Wir haben alles
unter Kontrolle. Ich werde dieser Sache selbst nachgehen«, fügte er hinzu.
»Allerdings kann ich Ihnen versichern, dass weder ich noch Inspektor Devlin
hier irgendjemandem davon erzählt haben.«
    »Janet
Moore«, sagte Patterson, als wir nach der Besprechung wieder im Auto saßen.
»Sie hat den ersten Artikel geschrieben. Sie ist freie Journalistin, lebt in
Strabane. Ich spiele manchmal mit ihrem Mann Hallenfußball. Finden Sie raus, wo
sie die Info herhat.«
    »Wäre es
nicht besser, Sie fragen sie, wenn Sie die Familie kennen?«
    »Ich sagte, ich kenne ihren Mann «,
berichtigte Patterson mich gereizt. »Besser, ein Fremder fragt sie. Sie können
sie härter rannehmen als ich.«
    Im Stillen fragte ich mich, wie ich sie seiner Meinung nach dazu
bringen sollte, ihre Quelle preiszugeben. Dann sagte ich: »Danke für Ihren
Rückhalt da drin, Harry.«
    »Das war Rückhalt für die Polizei im Allgemeinen«, polterte er. »Falls
ich herausfinde, dass Sie die undichte Stelle waren, verpasse ich Ihnen ein
neues Arschloch.«
    Ich schüttelte den Kopf, wandte den Blick ab und fragte mich, ob
Fearghal irgendetwas mit dem Informationsleck zu tun hatte. Und ich fragte
mich, wie viele Fehler ich mir wohl noch leisten konnte.
    Um
kurz nach zwei kam ich bei den Moores an. Sie und ihr Mann Karl lebten in einem
frei stehenden Haus am Rand von Strabane, abseits der Derry Road.
    Karl Moore
kauerte neben einem Motorrad, das auf dem Rasen vor dem Haus auf der Seite lag.
Er hatte einen Teil des Motors ausgebaut und sprühte die einzelnen Bestandteile
gerade mit Öl ein, als ich eintraf.
    Er streckte mir die Hand hin, dann betrachtete er sie und rieb sie
zunächst an seiner Jeans ab.
    »Ich suche Ihre Frau, Mr Moore«, erklärte ich.
    Argwöhnisch sah er mich an.
    »Aha«, sagte er. »Was hat sie getan?«
    »Nichts, Sir. Ich möchte mit ihr über einen Zeitungsartikel sprechen,
den sie geschrieben hat.«
    »Geht es um diese bescheuerte Umweltsache?«, fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach. »Sie
hat einen Artikel über einen US- Senator
geschrieben, der in den Donegal kommt. Ich muss einige Informationen
überprüfen.«
    »Welche Informationen?«
    »Zunächst einmal, wo sie davon gehört hat«, sagte ich freundlich in der
Hoffnung, er könne es mir erzählen.
    »Weiß der Geier«, sagte er. »Vermutlich von diesem Bradley.«
    Es überraschte mich, wie leicht ich diese Information erhalten hatte,
doch das wog die Wut auf mich selbst, weil ich Fearghal überhaupt davon erzählt
hatte, nicht auf.
    »Ist Ihre Frau hier?«, fragte ich.
    »Sie ist draußen bei diesen Goldleuten«, sagte er, packte sein T-Shirt
an der Schulter und wischte sich mit dem Stoff über die Stirn.
    »In der Mine?«
    »Nein.« Er lachte schallend und zeichnete Anführungszeichen in die
Luft. »Bei den ›Goldrausch‹-Leuten.«
    »Danke, Mr Moore.« Ich war überrascht, wie entgegenkommend er gewesen
war. »Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Ach, gern geschehen«, sagte er.
    Ich
traf Janet Moore auf der Lichtung an, auf der die Goldschürfer ihre Pkws und
Campingbusse geparkt hatten. Auf dem Rücksitz von Moores stahlblauem Tigra
bemerkte ich einige Dokumente und Umschläge.
    Patsy
McCann zeigte mir die Journalistin, doch ich hätte sie auch so erkannt, schon
allein, weil sie besser gekleidet war als die anderen Leute hier: Sie trug
Jeans und einen grauen Pulli unter einer Barbourjacke, außerdem grüne
Gummistiefel, die nass vom Flusswasser

Weitere Kostenlose Bücher