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Blutgold

Blutgold

Titel: Blutgold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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Richtung eines Schilds an der Wand nickte, das den Gebrauch von
Handys auf der Station untersagte. Also ging ich – sogar fast dankbar – nach
unten und hinaus vor den Haupteingang, wo ich mir eine Zigarette anzündete.
Nach mehreren vergeblichen Anläufen erreichte ich Gorman schließlich. Es
widerstrebte ihr offensichtlich sehr, mit mir zu sprechen.
    »Ich will keinen Gefallen«, erklärte ich.
    »Sie haben Verunreinigungen gefunden«, sagte sie, möglicherweise in der
Annahme, dass ich deshalb anrief. »Sie hatten recht. Sie haben Verunreinigungen
in dem Wasser aus seiner Lunge gefunden. In hohen Konzentrationen.«
    »Gut zu wissen. Danke.«
    »Ich musste es dem Super sagen, Sir. Es tut mir leid. Es ist mein Job«,
erklärte sie rundheraus.
    Ihre Aufrichtigkeit war entwaffnend. Allerdings hätte Caroline Williams
umsichtiger gehandelt, das wusste ich.
    »Ich weiß. Schon gut, ich hätte Sie nicht in diese Zwickmühle bringen
dürfen. Ich möchte nur eins wissen. Als man Leon Bradley fand, wurde da auch
eine Kamera gefunden?«
    Sie zögerte kurz, sei es, um sich die Einzelheiten ins Gedächtnis zu
rufen, sei es, um abzuschätzen, ob meine Frage sie in Schwierigkeiten bringen
konnte. Schließlich antwortete sie: »Nein, ich glaube nicht. Warum?«
    »Hab ich mich nur gefragt.« Ich war nicht überrascht. Wenn Leon weiter
flussaufwärts ins Wasser gefallen war, würde seine Kamera irgendwo im Fluss
liegen, und damit wäre wahrscheinlich jedweder Beweis, den sie hätte enthalten
können, zerstört.
    Es schien wenig Sinn zu haben, um diese Uhrzeit selbst zum Carrowcreel
hinauszufahren. Das Licht würde bereits schwinden, zumal unter dem Blätterdach
der Bäume. Am sinnvollsten würde es sein, am nächsten Morgen gleich als Erstes
zu Patterson zu gehen und zu verlangen, dass der Fluss abgesucht wurde. Nach
dem, was Moore uns erzählt hatte, konnte er mir das nicht abschlagen.
    Da ich schon einmal draußen stand, rief ich Gilmore an, um mich zu
erkundigen, ob sie Pol Strandmann aufgetrieben hatten. Ich war nicht sonderlich
überrascht zu erfahren, dass sein Haus in Ballymagorry verlassen war.
    »Wir halten weiter Ausschau nach ihm«, sagte Gilmore.
    »Er wird am Sonntag wieder auf dem Markt sein«, sagte ich.
    »Das erwähnten Sie bereits. Wir schicken ein Team hin. Sie können gerne
mitkommen«, fügte er hinzu. »Immerhin wissen Sie, wie er aussieht.«
    »Was ist mit Natalia? Haben Sie eine Unterkunft für Sie organisiert?«
    Er zögerte, und ich ahnte, was nun kommen würde. »Ich hatte gehofft,
Sie könnten sie noch ein, zwei Tage dabehalten. Das Frauenhaus sucht nach einem
Platz für sie, aber die Sprachbarriere macht es schwierig. Und wir können sie
schlecht allein in einem Hotel unterbringen. Manche der Häuser, bei denen wir
es versucht haben, wollen keine Ausländerin aufnehmen.«
    »Was ist mit Sozialeinrichtungen?«
    »Die sind nicht allzu hilfsbereit. Wir sitzen in der Klemme.«
    »Ich muss zuerst meine Frau fragen«, sagte ich schließlich. »Sie musste
sich heute um sie kümmern.«
    »Es ist nur für ein, zwei Tage«, sagte er, als hätte ich bereits
eingewilligt. »Wir telefonieren vor Sonntag wegen der Suche nach Strandmann.«
    Ich beendete das Gespräch und rief Debbie an, um ihr die Situation zu
erklären.
    Sie
reagierte so, wie ich befürchtet hatte, doch ich merkte, dass Shane und Penny
in Hörweite sein mussten, denn sie mäßigte ihre Wortwahl dementsprechend.
    »Ich habe dir doch gesagt, ich will, dass sie geht, Ben«, zischte sie.
»Sieh mal, sie tut mir leid, aber ich will sie hier nicht haben.«
    »Na gut«, sagte ich hinterhältig. »Sag du ihr, dass sie nicht bleiben
kann.«
    »Sei nicht so ein mieser …« Sie brach ab, ehe sie etwas sagte, was Shane
zweifellos nächsten Monat in Gegenwart seiner Großeltern wiederholen würde.
    »Es tut mir leid, Debs. Ehrlich, ich fühle mich verantwortlich. Ich
kann nicht … ich kann sie nicht einfach im Stich lassen. Ich kann sie nicht
enttäuschen.«
    »Nein«, sagte Debbie, und die Wut war aus ihrer Stimme verschwunden.
»Aber mich kannst du ohne Weiteres enttäuschen.«
    Doch ich wusste, sie würde Natalia bleiben lassen. Ich gab ihr Karol
Walshyks Telefonnummer für den Fall, dass sie Hilfe bei der Verständigung mit
Natalia benötigte, und versprach ihr, nach Hause zu kommen, sobald wir mit
Moore fertig wären.
    Nachdem
Moores Vernehmung beendet war, setzten Hendry und ich uns in die Cafeteria. Die
beiden anderen Polizisten waren vor Moores

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