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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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hältst du davon, JB? Eine Titelstory.«
    Sein Lächeln erstarb, als Flannary ihn nur sprachlos anstarrte.
    »Hast du mir eigentlich überhaupt nicht zugehört, Bob?«
    »Wir könnten in zwei Monaten damit rauskommen. Ich wäre bereit, dafür auf -«
    »Josh und Annika sind vielleicht schon nächste Woche nicht mehr am Leben! Wir stellen so viel zusammen, wie wir bis zum Redaktionsschluss für diese Ausgabe in der Hand haben, und dann bringen wir es. Oder ich gehe zur Times .«
    »Zur Times ?«, sagte Page. »Womit denn? Mit einem Foto von Aleksei Fedorov, der irgendein Gebäude betritt, und einem Anruf von einem Jungen, zu dem du keinen Kontakt
mehr hast? Ja, ich bin sicher, dass sie sich geradezu darauf stürzen werden.«
    »Wenn ich dieses Material zu meinem Bruder bringe -«
    »Dann wird er dir genau das sagen, was ich dir auch sage. Die Times ist nicht irgendein Sensationsblatt, und wir auch nicht.«
    Es klingelte an der Tür, und Tracy stand auf. Sie war eindeutig froh darüber, dass sie einen Grund hatte, das Zimmer zu verlassen. »Das ist die Pizza. Ich kümmer mich darum.«
    Flannary ignorierte sie, als sie durch den Flur eilte. »Dann sollte ich vielleicht zum Enquirer oder so gehen. Vielleicht haben die ja genügend Mumm.«
    »Mumm? Meinst du damit den Mut, den man braucht, um irgendwelche beschissenen Spekulationen zu veröffentlichen, während du eigentlich etwas schreiben könntest, das dir den Pulitzerpreis einbringen und wirklich etwas Gutes bewirken könnte? Welchen Effekt hätte wohl …« Er brach ab und sah mit starrem Blick über Flannarys Schulter.
    »Lassen Sie sich von uns nicht stören.«
    Der Akzent der Stimme war zwar nur schwach erkennbar, jedoch eindeutig osteuropäischer Herkunft. Flannary drehte sich langsam um, wobei er sorgfältig darauf achtete, keine bedrohlich wirkenden Bewegungen zu machen.
    Tracy wurde von einem Mann festgehalten, der ihr mit der einen Hand fast die Haare vom Kopf riss, während er mit der anderen ihren Mund bedeckte. Ein zweiter Mann ließ die Jalousien herunter, durchquerte dann das Zimmer und blieb neben Robert Page stehen, dem er den Lauf seiner Pistole so nah an die Schläfe hielt, dass er sie fast berührte.
    Der Mann, der im Mittelpunkt des ganzen Geschehens
stand, war von dem Video her, das sie aufgezeichnet hatten, leicht zu erkennen. Der Gesichtsausdruck war der gleiche, und er trug, soweit Flannary sich erinnern konnte, sogar dieselben Kleider.
    »Clever«, sagte Aleksei Fedorov und hielt die Webcam hoch, die Tracy gegenüber dem Büro von NewAfrica installiert hatte. Flannary hatte kaum mehr Zeit, schützend den Arm hochzureißen, als Fedorov plötzlich die Kamera nach ihm warf. Sie krachte gegen seinen Ellbogen und brachte ihn einen Moment aus dem Gleichgewicht, so dass Fedorov sich auf ihn stürzen und ihn rücklings gegen die Wand rammen konnte.
    Doch Fedorov hatte sich verrechnet, denn was er nicht bedacht hatte, war, dass er es hier nicht mit einem typischen amerikanischen Reporter mittleren Alters zu tun hatte. Flannary hatte sein Leben an einigen der gewalttätigsten Orte auf dieser Erde verbracht, und ohne nachzudenken holte er aus und verpasste dem Kopf des Europäers einen Hieb mit der Faust. Die Wucht des Schlages schleuderte Fedorov auf die Knie, und Flannary begriff, dass er mit einem einzigen gut platzierten Tritt den Kopf vom Körper dieses Scheißkerls trennen konnte. Um all die hilflosen Menschen zu rächen, deren kärgliche Leben er zerstört hatte.
    Flannary holte mit aller Kraft mit dem Fuß aus und spannte jeden Muskel seines Körpers an, während er sein Ziel fixierte. Er war nur noch fünfzehn Zentimeter davon entfernt, Fedorov den stumpfen Ausdruck aus dem Gesicht zu schmettern, als sich der Mann auf ihn warf, der Page in Schach gehalten hatte.
    Als sie zu Boden stürzten, erfüllte der vertraute Klang eines Schusses den Raum, begleitet von einem weniger vertrauten Schmerz in seinem Bauch. Einen Augenblick lang schienen die Lichter über ihm auszugehen, dann
erstrahlten sie viel zu grell. Flannary blinzelte zu ihnen hinauf und nahm nur am Rande wahr, dass Tracy schrie und Fedorov den Mann von ihm herunterzerrte.
    Einen Augenblick später war Tracy neben ihm, drückte ihm die Hand auf den Bauch und weinte lautlos. Er sah auf das Blut, das zwischen ihren Fingern hindurchquoll, und dann wieder zu Fedorov, der mit dem Pistolengriff wiederholt auf den Kopf des Mannes einschlug, der auf ihn geschossen hatte.

SECHSUNDDREISSIG
    Ein

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