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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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mir das Ganze in allen Einzelheiten beschreiben. Haben Sie mich verstanden?«
    Trent wischte sich den Schweiß von der Oberlippe. »Ja, ich habe Sie verstanden. Und was ist mit Joshs Schwester?«
    »Oh, ich werde es genießen, sie zu erledigen. Vielleicht sollte ich ein Video drehen und es Ihnen schicken. Würde Ihnen das gefallen?«
    »Mein Telefon hat kaum noch Saft«, log Trent. »Ich werde Sie zurückrufen, wenn wir die beiden haben.«
    Er stützte die Ellbogen auf seine Knie, starrte auf den sandigen Boden und dachte an seine Heimat. An den kalten Wind, der durch die Straßen New Yorks pfiff, an den winzigen offenen Kamin, den er bei der Renovierung
seiner Wohnung gerettet hatte. Doch diese Bilder hatten ihre Kraft, ihn zu beruhigen, eingebüßt. Sie wirkten nicht länger real.

VIERZIG
    Stephen Trent ging auf den Straßenrand zu und blieb in dem schmalen Schattenstreifen stehen, der noch nicht von der unbewegten schwülen Luft des Dschungels durchdrungen war. Hier war es zweifellos kühler, doch es dauerte nicht lange, bis die Insekten ihn wieder hinaus in die mörderische Sonne trieben. Gideons Männer schienen die Viecher gar nicht zu bemerken, die sie wie blutgierige Rauchfahnen umgaben. Sie saßen schweigend im Schatten, ihre Waffen lagen neben ihnen im Staub.
    Es waren fast zwei Stunden vergangen, seit Josh weggefahren war, und der ursprüngliche Eifer seiner Wachtruppe hatte sich in schläfrige Langeweile verwandelt. Sogar die bellenden Befehle, die Gideon gelegentlich ausstieß, sorgten in der lähmenden Nachmittagshitze Afrikas nur für sehr kurze Regsamkeit.
    Trent ging in der Mitte der Straße auf und ab und versuchte, seinem schweißüberströmten Gesicht eine künstliche Brise zu verschaffen. Seine Haut nahm in der brennenden Sonne allmählich eine tiefrote Färbung an, doch er spürte es kaum. Zwei Stunden waren zu lang. Das Dorf lag nur ein paar Meilen entfernt, und es war ja nicht so, als müsste Annika noch einen Haufen Habseligkeiten zusammenpacken. Wie lange konnte es dauern, sich von ein paar Leuten zu verabschieden, die sie gerade erst kennengelernt hatte? Er musste allmählich die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie geflohen waren.
    Nein. Wo sollten sie denn hin?
    Auch wenn Josh das nicht wusste, blockierte ein Wagen
voll mit Mtitis Soldaten die einzige andere Straße, die aus dieser Region hinausführte. Ganz abgesehen davon würde er mit absoluter Sicherheit nichts tun, was das Leben seiner Schwester gefährden könnte. Annika war eine schöne Frau, aber nicht schön genug, dass er sein eigenes Fleisch und Blut zu einem langsamen, grauenvollen Tod durch Aleksei Fedorovs Hand verurteilt hätte.
    Er sah zum wahrscheinlich hundertsten Mal auf die Uhr und leckte sich das Salz von den Lippen. Alles würde klappen. Josh saß in einer Falle, aus der er sich unmöglich befreien konnte. Wahrscheinlich hatten die Dorfbewohner darauf bestanden, dass er und Annika so lange blieben, bis das gemeinsame Essen oder irgendeine Zeremonie vorüber waren. Die Afrikaner hatten für alles ebenso endlose wie sinnlose Zeremonien.
    In der Ferne wurde eine Staubwolke sichtbar, die sich in ihre Richtung bewegte. Trent trat neben Gideon und beobachtete, wie sie näher kam. Die Anspannung in seinem Hals und seinen Schultern ließ ein wenig nach. Sie waren es. Gott sei Dank.
    »Wenn die beiden hier sind, können Sie mit ihnen machen, was Sie wollen«, sagte er. Ihm fiel auf, dass seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern war. Aus irgendeinem Grund wollte er nicht, dass ihn die anderen Männer hörten. Als könnten sie sich sonst ein Urteil über ihn erlauben. »Aber wir haben nicht viel Zeit. Wir müssen von hier verschwinden, bevor es dunkel wird.«
    Gideon sah hinter seiner allgegenwärtigen Sonnenbrille auf ihn herab, und die Andeutung eines Lächelns umspielte seine Lippen. Trent konnte sich nicht daran erinnern, dass er diesen Mann schon jemals zuvor mit einem Lächeln im Gesicht gesehen hatte, und er wünschte sich offen gesagt, es nie wieder sehen zu müssen. Kein Humor lag darin, nur ein sadistisches Vergnügen, das nicht mehr
in Schach gehalten wurde durch die Konventionen jener Welt, in der Trent aufgewachsen war. Einer Welt, in die er eines Tages zurückzukehren hoffte.
    Das Fahrzeug war jetzt so nahe, dass man zwei vorne sitzende Gestalten erkennen konnte, und Trent machte einige zögernde Schritte darauf zu. Der Wagen steuerte weiter in ihre Richtung, schlingerte jetzt allerdings hin und her.
    Annika

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