Blutige Erde Thriller
allzu gut erinnerte, Trents Position eingenommen.
»Deshalb haben wir dieses Arrangement getroffen«, fuhr Trent fort und deutete mit respektvoller Geste auf Mtiti. »Das Land bleibt stabil, wir fördern sein Bild gegenüber der Weltöffentlichkeit, und finanziell profitieren alle davon. In welcher Hinsicht sollte das schlechter sein als das, was die anderen Hilfsorganisationen machen? Glauben Sie etwa, dass die sich nicht bereichern? Wer wohnt denn Ihrer Meinung nach in den Villen in diesem Viertel? Die Direktoren der verschiedenen Hilfsorganisationen. Menschen, die afrikanische Länder mit ausländischen Ideen und ausländischem Geld destabilisieren, während sie wie die Könige leben.«
»Es gibt einen Unterschied«, begann Josh, doch Mtiti sprang auf.
»Es gibt keinen Unterschied«, schrie er. »Es geht euch allen doch gar nicht darum, anderen Menschen zu helfen. Es geht darum, den Wilden zu sagen, wie sie leben sollen. Es geht um Ihre europäische Vorherrschaft. Es geht darum, unsere natürlichen Ressourcen auszubeuten, um von dem Geld Waffen herzustellen, die Ihnen dann noch mehr Geld einbringen, indem Sie sie an uns verkaufen!«
»Exzellenz«, sagte Trent und machte eine beschwichtigende Geste, »bitte …«
Josh hatte das Gefühl, als hätte sich jeder einzelne Muskel in seinem Körper völlig verkrampft, und erst als Mtiti sich wieder setzte, fiel die Anspannung allmählich von ihm ab.
»Josh, wir haben Sie deshalb eingestellt, weil wir glauben, dass Sie das, was Sie heute Nacht gehört haben, verstehen
können. Weil Sie ein wertvoller Teil dieser Organisation sein können.«
»Sie bieten mir einen Job an?«
»Sie haben den Job bereits«, betonte Trent. »Ich biete Ihnen eine Beförderung an.«
Als Josh das hörte, musste er tatsächlich lächeln. »Eine Beförderung?«
»Erinnern Sie sich noch an das, was ich vorhin gesagt habe? Über Ihre Schwester, die mit dem Mercedes nach Harvard fährt? Wir können immer noch dafür sorgen, dass das geschehen wird.«
»Meine Schwester.«
»Wir wollen ihr nicht wehtun, Josh. Und offen gesagt wollen wir Sie nicht verlieren. Ich biete Ihnen eine Situation an, in der alle nur gewinnen können. Ich hoffe, Sie sehen das auch so.«
Es hörte sich absolut unwahrscheinlich an. Sie wollten etwas von ihm, und sobald sie es hatten, würden sie jeden umbringen, der auch nur von ferne eine Bedrohung für sie darstellte. Es war absolut unmöglich, dass Mtiti und der Mann in dem Artikel, der ihm zugeschickt worden war, ein Multimillionen-Dollar-Unternehmen für einen überqualifizierten, sechsundzwanzig Jahre alten Exsträfling gefährden würden.
»Kann ich etwas Zeit bekommen, um darüber nachzudenken?«
Trent schüttelte betrübt den Kopf. »Und darauf warten, dass der Artikel erscheint?«
Josh spürte, wie das Adrenalin durch seinen Körper schoss, doch er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. »Was meinen Sie damit?«
»JB Flannary ist tot, Josh. Ebenso sein Herausgeber und seine Assistentin. All ihre Unterlagen wurden zerstört.«
Josh musste sich den Schweiß von der Stirn wischen,
bevor er ihm in die Augen rinnen und ihm die Sicht rauben würde.
»Wir haben alle Trümpfe in der Hand, Josh. Es gibt keinen Grund, warum die ganze Angelegenheit kompliziert werden sollte. Nehmen Sie mein Angebot an, oder -«
»Warum reden wir immer noch?«, unterbrach ihn Mtiti, dessen Geduld offensichtlich erschöpft war. »Was können Ihnen die Leute, die bei Ihrem Projekt mitgearbeitet haben, schon bedeutet haben? Sie haben sie nicht gekannt. Sie waren niemand. Aber Ihre Familie. Ihre Schwester. Ist sie Ihnen nicht wichtig?«
Er erwartete eindeutig eine Antwort, und Josh räusperte sich, um zu verhindern, dass seine Stimme zitterte. »Doch, sie ist mir wichtig.«
»Sie wollen, dass sie lebt. Ist das richtig?«
»Ja.«
»Dann wäre ja alles geklärt.«
Mtiti stand auf und ging durch das Büro in den Flur.
»Ich danke Ihnen, Mr President«, rief Trent ihm nach, doch Mtiti gab durch nichts zu erkennen, dass er ihn gehört hatte, während Gideon ihm hinterherrannte.
Trent wartete, bis er sicher sein konnte, dass sie verschwunden waren, bevor er erneut etwas sagte. »Sie haben mir ziemlich viel Ärger gemacht, Josh.«
»Mehr als Dan?«
»Seien Sie nicht so undankbar. Ich kann Ihnen verraten, dass Mtiti keine freundliche Unterhaltung in meinem Büro geplant hatte. Wäre ich nicht eingeschritten, hätte man Sie an den Eiern aufgehängt, und seine Leute hätten Ihnen
Weitere Kostenlose Bücher