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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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gutes Stück düsterer - und das sogar, obwohl seine Augen hinter einer verspiegelten Sonnenbrille verborgen waren.
    Josh trat ein paar Schritte zurück und begann sich zu fragen, ob er diesen Flughafen jemals verlassen würde. Was würde Laura bei seiner Beerdigung sagen? »Ich habe ihn gewarnt, dass das passieren würde.«
    Aber der Mann schien ihn nicht einmal zu bemerken. Stattdessen schrie er in seiner Muttersprache den Soldaten an, der daraufhin rasch die am Boden liegenden Sachen wieder in die Taschen packte und diese schloss.
    »Hat er etwas, das Ihnen gehört?«, fragte der Mann in gut verständlichem Englisch.
    »Was?«
    Sein Kiefer verkrampfte sich, und jede Silbe betonend stieß er hervor: »Hat er etwas genommen?«
    »Ja. Meinen MP3-Player und einen Haufen Geld. Sind Sie der Mann von NewAfrica, der mich abholen soll?«
    Er ignorierte Joshs Frage und schrie den Soldaten an, worauf dieser, ganz offensichtlich energisch leugnend, den Kopf schüttelte.
    Der Gesichtsausdruck des Mannes verwandelte sich in rasende Wut. Er schlug dem Soldaten die Mütze vom Kopf, packte ihn bei den Haaren und hob ihn fast vom Boden. Seine freie Hand umklammerte die Kehle des Soldaten, schleuderte ihn nach hinten und rammte ihn mit
solcher Wucht gegen die Wand, dass aus den Rissen im Holz kleine Staubwolken aufstiegen.
    »Hey, so schlimm ist es auch wieder nicht«, sagte Josh, der plötzlich Angst bekam, dass nicht er, sondern der Soldat diesen Raum nicht mehr verlassen würde. Vierhundertachtzig Dollar waren viel Geld, und er mochte seinen MP3-Player, aber sie waren es nicht wert, dass jemand deswegen umgebracht wurde.
    Der Mann ließ die Haare des Soldaten los und begann, dessen Taschen zu durchsuchen, wobei er fast sofort fündig wurde. Er löste seinen Griff um den Hals des Soldaten, drehte sich um und hielt Josh sein Eigentum hin, während der Mann hinter ihm nach Luft schnappend zu Boden sank.
    »Ich bin Gideon«, sagte er und schüttelte ungeduldig das Geld und den MP3-Player, um einen zögernden Josh Hagarty dazu zu bringen, danach zu greifen. »Ich bin hier, um Sie abzuholen.«
     
    »Ich muss mich für meinen Landsmann entschuldigen.«
    Nachdem er das Gepäck sicher auf der Ladefläche des Land Cruisers verstaut hatte, sprang Gideon in den Wagen und lenkte ihn auf die unbefestigte Straße, die an der Front des Flughafens entlang verlief.
    »Kein Problem«, murmelte Josh.
    »Falsch. Es ist ein Problem. Sie verstehen die Situation hier nicht. Präsident Mtiti ist ein großer Mann, der versucht, jeden in seine Regierungsführung mit einzuschließen, doch einige sind dazu einfach nicht geeignet. Einige sind dumm und korrupt.«
    Josh fragte sich, ob das ein verbaler Schlag gegen den Stamm der Yvimbo war und als Andeutung verstanden werden sollte, dass Mtitis Anhänger vom Stamm der Xhisa kein Wässerchen trüben konnten.

    »Anscheinend haben Sie einen Weg gefunden, damit umzugehen«, sagte Josh, der an das Entsetzen in den Augen des jungen Soldaten zurückdachte. Er selbst war zwar sauer gewesen, dass man ihn ausnahm, doch so etwas wie Gideons Reaktion hatte er noch nie zuvor erlebt. Sicher, ein paar der Wachleute im Gefängnis waren echte Hurensöhne gewesen, doch man hatte immer irgendwie das Gefühl gehabt, dass die Dinge unter Kontrolle blieben. Dass sie nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen würden. Im Flughafen hatte er dieses Gefühl nicht gehabt.
    »Ein solches Verhalten kann nicht toleriert werden. Wenn man das tut, und sei es auch nur ein einziges Mal, dann hat dieses Land keine Zukunft.«
    Nach allem, was Josh gesehen hatte, schien die Zukunft ohnehin in weiter Ferne zu liegen, ganz gleich, was Gideon tat. Bisher bestand Afrika für ihn aus schlecht gewarteten Flugzeugen, korrupten Soldaten, unerträglicher Hitze und einer Luft, die alles, was auch nur wenige Meilen entfernt lag, in ihrem gelblichen Dunst verschwinden ließ.
    Als sie die Stadt erreichten, wurde Joshs Liste noch länger. Der Übergang von der öden Leere der ländlichen Gegenden zu dem klaustrophobischen Gewirr von Menschen schien innerhalb von Sekunden zu geschehen. Plötzlich waren überall Leute. Sie zogen durch die Straßen, schoben sich zwischen Marktständen hindurch, die vor hellen, bunten Gebäuden im Kolonialstil aufgebaut worden waren, beugten sich aus Fenstern und drängten sich in Hauseingängen. Gideon verlangsamte die Geschwindigkeit nicht; er steuerte den Wagen durch die Menge, als ob die Menschen, die ihnen hektisch auswichen,

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