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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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als verfolge Gott ihn mit einem Brennglas, um ihn für all die Ameisen zu bestrafen, die er als Kind geröstet hatte. Er hatte sich nie besondere Gedanken darüber gemacht, warum manche Menschen schwarz und andere weiß waren, doch plötzlich beneidete er die Afrikaner um ihren Überschuss an Melanin. Wenn seine letzte Tasche nicht bald auf den Asphalt fallen würde, hätte er am Ende die Farbe einer überreifen Tomate.
    Als sein Gepäckstück schließlich auftauchte, holte er es und ging schwankend auf das einzige Gebäude in Sichtweite zu, einen kleinen, einstöckigen Bau, der mit einem Flickenteppich verblasster Farben bedeckt war und sich merklich nach Osten neigte.
    Als er dort ankam, hatten sich die anderen Passagiere in zwei Reihen aufgestellt und warteten darauf, ihre
Habseligkeiten auf Tische zu werfen, die von mürrisch wirkenden Soldaten besetzt waren. Josh ließ seine Taschen zu Boden sinken und schob sie mit dem Fuß weiter, während die Reihe langsam vorrückte, die Hitze und der Gestank nach Schweiß immer stärker wurden und sich die Stimmung der Soldaten zusehends verschlechterte. Über ihm behielt ein überlebensgroßes Wandgemälde von Umboto Mtiti die Dinge stets im Auge.
    Als er die Spitze der Reihe erreicht hatte und sein Gepäck auf den Tisch wuchtete, war ihm - aufgrund einer Kombination aus Hitze, Jetlag und der Desorientiertheit, so weit weg von zu Hause zu sein - ein wenig schwindelig. Er hatte keine Vorstellung davon gehabt, wie anders alles sein würde. Die bizarren Klick- und Grunzlaute der Landessprachen, die Schwaden seltsam würzigen Rauchs in der Luft, die Tatsache, dass einzig sein Gesicht in dieser Menge weiß war.
    Josh reichte dem Soldaten seinen Reisepass; der Soldat blätterte ihn durch und musterte die leeren Seiten mit Augen, die eine beunruhigende Gelbschattierung hatten und rot gerändert waren. Schließlich sah er auf, gab den Pass jedoch nicht zurück.
    »Alkohol?« Sein Akzent war so stark, dass man ihn fast nicht verstehen konnte.
    »Nein. Kein Alkohol.«
    Seine Mundwinkel sackten verärgert nach unten.
    »Bücher? Magazine?«
    »Ja.«
    »Was für Magazine und Bücher?« Jetzt lag in seinem Blick eine vage Hoffnung.
    »Ähm, ein National Geographic und ein Exemplar von Herr der Fliegen .«
    Der Soldat runzelte die Stirn auf eine Weise, die darauf schließen ließ, dass er eine Liste akzeptabler Antworten
im Kopf hatte und dass diese Antwort nicht darunter war. Er deutete auf Joshs Gepäck, drehte sich um und machte ein Zeichen, dass Josh mit ihm kommen solle.
    »Folgen!«
    Er gehorchte, blieb jedoch im Türrahmen stehen, als er den kleinen leeren Raum sah, in dessen Mitte der Soldat stehen geblieben war.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Josh und spürte, wie sich seine Desorientiertheit in Nervosität verwandelte. »Ich arbeite für eine Hilfsorganisation. NewAfrica. Jemand sollte mich hier abholen. Haben Sie -«
    »Folgen!«, blaffte der Soldat.
    Josh tat wie geheißen und drückte die Taschen an sich wie einen Schild, als der Soldat die Tür krachend zuwarf. Ein paar Augenblicke später durchwühlte der Mann das Gepäck und schleuderte alles, was ihn nicht interessierte, auf den von Rissen durchzogenen Kachelboden.
    »Hey, bitte«, protestierte Josh. »Da ist nichts drin.«
    Der Soldat brauchte nicht lange, um zu einem ähnlichen Schluss zu kommen. Er richtete sich auf, schlug Josh die Kleider aus der Hand, die dieser zuvor wieder eingesammelt hatte, und drückte ihn gegen die Wand. Josh wurde so schnell und effizient wie noch nie zuvor abgetastet, und bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte der Soldat seinen MP3-Player und das Geld aus Joshs Brieftasche eingesteckt; von fünfhundert Dollar hatte er nur zwanzig übrig gelassen.
    Die Sache wurde so langsam ernst. Es sah ganz so aus, als befände er sich hier irgendwo am Ende der Welt in Afrika, und zwar ohne Geld, ohne irgendwelche Besitztümer und ohne einen Führer von NewAfrica, da dieser anscheinend beschlossen hatte, nicht aufzutauchen.
    »Das ist doch Bullshit. Das können Sie nicht machen. Ich bin hier, um -«

    Der Rest seines Protests ging unter im Lärm der Tür, die hinter ihm aufgerissen wurde und gegen die Wand krachte. Der Mann, der hineinstürmte, war etwa zehn Zentimeter größer als er, also mindestens eins dreiundneunzig, sein Kopf war rasiert und seine muskulöse Brust glitzerte unter dem halb aufgeknöpften Hemd. Seine Haut war deutlich heller als die des Soldaten, sein Gesichtsausdruck dagegen ein

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