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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Pillenflasche hervor, die angeblich ein uraltes Geheimmittel zur Penisvergrößerung enthielt.
    »Das ist es also? Das ist dein neues Geschäft?«
    Fawn riss ihm die Flasche aus der Hand. »Es muss sich schließlich jemand um diese Familie kümmern, während du in Afrika bist.«
    Es gelang ihm tatsächlich zu lachen, und einen Augenblick lang verloren seine Fantasien über Fawns Ermordung etwas an Gewalttätigkeit - die Tendenz ging jetzt
eher in Richtung Erwürgen und nicht mehr dahin, sie in ein Fass mit Batteriesäure zu werfen. Es war wirklich erstaunlich, wie die Tatsache, dass er nun eine lukrative Arbeit hatte, es schaffte, seine Stimmung aufzuhellen. Und die zweitausend Dollar Bargeld, die Trent ihm als Zuschuss für die Umzugskosten gegeben hatte, machten ihn geradezu schwindelig.
    »Tja, ich weiß deine Bemühungen zu schätzen, Fawn. Wirklich. Aber ich habe einen Mietwagen voll mit meinen Sachen aus der Uni, und für die scheint hier nirgendwo Platz zu sein.«
    Fawn lächelte und trat einige Schritte zurück, bis sie so nahe bei seiner Mutter stand, wie ihre Schachteln voller medizinischer Wunder es erlaubten. Das war eindeutig kein gutes Zeichen, doch das Bündel Einhundert-Dollar-Scheine, das die abgewetzten Nähte seiner Brieftasche dehnte, würde den Schlag zweifellos abmildern.
    »Okay, Mom«, sagte er. »Dann mal los. Was hast du zu sagen?«
    Sie saß in einem fadenscheinigen orangefarbenen Velourssessel, der, so erinnerte er sich, geliefert worden war, als er selbst kaum alt genug war, um über die Armlehnen sehen zu können. Ihre Augen waren wie üblich gerötet, und eine Zigarette hing achtlos zwischen ihren Fingern. Er machte sich schon seit langem Sorgen über ihren Zigarettenkonsum, doch um ehrlich zu sein schien sie mit jedem Jahr weniger Energie aufzubringen, tatsächlich einen Zug zu nehmen. Die Zigaretten verwandelten sich zunehmend in nicht mehr als eine krebserregende Schmusedecke.
    »Liebling, du wirst nicht sehr oft hier sein. Wir dachten, du könntest deine Sachen im Schuppen unterbringen. Dort stehen sie gut - es regnet nicht mehr rein, seit du’s repariert hast.«

    Josh seufzte leise. »Sieh dich um, Momma. Willst du wirklich, dass Laura ständig von diesem Zeug umgeben ist?«
    Sie stützte einen Ellbogen auf der Armlehne des Sessels ab und lehnte den Kopf gegen ihre Hand. Die Schwerkraft zerrte an ihrer schlaffen Haut, und einen Augenblick lang war sie fast nicht zu erkennen. »Laura wird schon klarkommen. Laura ist klug.«
    »Ja, Laura ist klug, Mom. Aber sie ist nur ein Kind. Sie ist …« Er brach ab. Wie oft hatten sie diese Unterhaltung schon geführt? Welchen Sinn hatte es noch?
    Er warf sich seine Reisetasche über die Schulter und ging in Richtung Tür.
    »Hey, Josh.«
    Als er sich umdrehte, warf Fawn ihm eine Flasche penisvergrößernder Pillen zu. Nur weil er sie mit viel Glück noch auffing, traf sie ihn nicht mitten ins Gesicht.
    »Geht aufs Haus«, sagte sie. »Du weißt, was man über Afrikaner sagt. Es würde mir echt leidtun, wenn du da nicht mithalten könntest.«
    Josh stieß die Fliegengittertür auf und trat hinaus in die Sonne. Die Luft hier draußen roch nicht nach altem Tabak und noch älterem Schimmel, und er nahm einen tiefen Zug davon. Es hatte einmal glücklichere Zeiten gegeben. Vielleicht kam ihm die Vergangenheit in seiner Erinnerung aber auch nur besser vor, als sie es in Wirklichkeit je gewesen war. Es spielte keine Rolle. Was schadete es schon, wenn man für den Blick zurück eine rosarote Brille aufsetzte?
     
    Der Pfad, der bereits in seiner Jugend kaum als solcher zu erkennen gewesen war, existierte inzwischen nicht mehr. Aber das machte nichts, denn er hätte auch mit verbundenen Augen gewusst, wo er langgehen musste.

    Josh suchte sich seinen Weg durch lose Felsbrocken und dichtes Unterholz und genoss die friedliche Stille, wie er das schon immer getan hatte. Zu seiner Linken fiel der Hang steil ab und ging in einen kleinen Bergrücken über. Dieser verbarg die Wohnwagen in seiner Nachbarschaft, so dass Josh sich der Vorstellung hingeben konnte, der letzte Mensch auf Erden zu sein. Manchmal war diese Fantasie nicht unbedingt unangenehm.
    Laura war verschwunden gewesen, als er den Wohnwagen verlassen hatte, doch er konnte sich unschwer vorstellen, wohin sie gegangen war. Er stürzte sich in ein Gewirr dichter Büsche, wobei er die Hände vor sich hob, um sein Gesicht zu schützen. Als er wieder daraus hervortrat, stand er auf einer Lichtung,

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