Blutige Erde Thriller
Gideon den Abbau des Projekts überwachte. Als sie schließlich aufgestanden und zurück in die Siedlung gestolpert waren, war nichts mehr da gewesen. Kein Mais, keine Werkzeuge, keine Menschen. Nichts.
Josh war so deprimiert und betrunken gewesen, dass er sich bereiterklärt hatte, noch vor der Morgendämmerung aufzustehen, um Flannary zum Flughafen zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte es sich nach einer guten Idee angehört. Jetzt nicht mehr so sehr.
Josh öffnete die Tür des Land Cruisers und erbrach sich auf die staubige Erde, die unter ihm dahinflog. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich wieder aufrecht hinzusetzen und so dem Ochsenkarren zu entgehen, der am Straßenrand entlangrollte.
»Annika hat sich die Aufnahme mindestens zehnmal angehört, und sie sagt, dass sie so ziemlich alles verstanden hat«, antwortete er, griff nach einer warmen Cola und spülte sich den Mund damit aus. »Von wem das Geld stammt, wird nicht erwähnt.«
»Bitte sag mir, dass du ihn immer noch hast.«
»Den MP3-Player?« Josh schüttelte den Kopf. »Stephen wollte ihn, also habe ich ihm das Ding gegeben.«
»Himmel nochmal!«, schrie Flannary. »Wie konntest du nur so etwas Dummes tun?«
»Prügel nicht so auf mich ein, JB. Ich weiß, dass es ein Fehler war, aber er ist mein Chef, und er meinte, er bräuchte den Player, damit er etwas in der Hand hätte, um Gideon loszuwerden. Was hätte ich denn tun sollen? Ihn einen Lügner nennen und mich auf das Ding stürzen?«
»Ja verdammt, warum nicht?«
Schlafmangel, Kater und so ziemlich alles andere schienen Flannary nichts anhaben zu können. Er hatte sich gründlich abgeschrubbt und das wenige Haar, das ihm noch blieb, säuberlich gestutzt. Seine längst aus der Mode gekommenen Kleider waren faltenfrei. Zwar hatte er behauptet, dass dieser rare Kurzbesuch in Amerika der Hochzeit seines Bruders galt, doch schien ihn die Aussicht, seine Familie wiederzusehen, nicht besonders zu interessieren.
»Weißt du, als du hierhergekommen bist, dachte ich, du seist einfach nur irgendein von NewAfrica angeworbener Handlanger. Aber jetzt glaube ich, du bist zu dämlich, um ein Handlanger zu sein.«
Josh schnitt eine Grimasse, obwohl er fast sicher war, dass die Bemerkung als Kompliment gedacht war. »Weißt du, JB, jedes Mal, wenn wir uns unterhalten, habe ich den Eindruck, dass du um irgendwas herumtänzelst. So langsam bekomme ich Lust, dir deswegen eine reinzuhauen.«
Der Reporter griff nach seinem Reisebecher und trank nachdenklich einen Schluck Bloody Mary. »Hast du Trent jemals gefragt, was mit Dan passiert ist?«
Josh war nicht sicher, welche Reaktion er von Flannary erwartet hatte, aber diese ganz sicher nicht. »Ja. Wir haben darüber gesprochen.«
»Was hat er gesagt?«
»Nicht viel. Er hat angedeutet, dass sich Dan auf irgendetwas Illegales eingelassen hätte.«
»Das ist Schwachsinn.«
»Woher willst du das wissen?«
»Weil Dan Ordman so ein unerträglicher Pfadfindertyp aus einer stinkreichen Familie von Ostküstenliberalen war. Wenn mir jemand sagen würde, dass du in etwas Zwielichtiges verwickelt seist, dann wäre ich durchaus empfänglich für diese Vorstellung. Aber Dan? Absolut unmöglich.«
»Ich habe mich für dich zu einer sechsstündigen Fahrt zum Flughafen bereiterklärt, falls du dich erinnerst. Da wäre ein wenig Respekt schon angebracht.«
»Das sollte keine Beleidigung sein«, sagte Flannary. »Aber du bist nicht gerade der Prototyp für diese Art Arbeit. So wie ich das sehe, bist du einfach nur ein verzweifelter Kerl mit einer Verurteilung wegen bewaffneten Raubüberfalls.«
Josh trat voll auf die Bremse, brachte den Wagen schlingernd zum Stehen und saß regungslos da, während die Staubwolke über sie hinwegrollte.
»Willst du mich rausschmeißen?«
Eine gute Idee. Josh stellte sich vor, wie er ihn zur Tür hinausschubsen und JB immer weiter zurückbleiben würde, bis er nur noch ein winziger Punkt im Rückspiegel wäre. Eine nette Abendmahlzeit für eine Hyäne, die heute einen Glückstag hatte.
Stattdessen trat Josh aufs Gas und sie kehrten schlingernd auf die Straße zurück. »Was glaubst du , was mit Dan passiert ist?«
Flannary antwortete nicht sofort. Die Pause weckte in Josh die Vermutung, dass JB darüber nachdachte, wie viel er ihm sagen sollte.
»JB?«
»Ich glaube, Dan hat nach den anderen Projekten von NewAfrica gesucht.«
»Was meinst du mit ›nach ihnen gesucht‹?«
»Als ich dich vor ein paar Tagen nach euren
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