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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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erkennen war, und jeder Kieselstein, auf den er trat, schien es sich zum Ziel gemacht zu haben, ihm die Beine unter dem Leib wegzureißen.
    Er konnte jetzt das Knirschen von Gideons Stiefeln hören, doch selbst das gab ihm nicht mehr die Kraft schneller zu laufen. Die Düsternis zog sich endlos dahin, und sein Tod schien plötzlich unvermeidlich. Er fragte sich, ob Dan Ordman sich wohl genauso gefühlt und ob Gideon den Mord eigenhändig ausgeführt hatte.
    Der Gedanke an den Tod ließ seinen Kopf wieder klarer werden, und er überlegte, ob er, wenn er selbst schon nicht entkommen würde, Gideon wenigstens lange genug aufhalten könnte, um Annika zu helfen. Die Frage war allerdings, wie.
    Plötzlich durchbrachen zwei rote, mitten in der Luft hängende Punkte die Dunkelheit vor ihm. Es dauerte einen Augenblick, bis er begriff, worum es sich handelte, doch als es ihm klarwurde, verspürte er einen Adrenalinschub, mit dem er unter keinen Umständen mehr gerechnet hätte. Die Bremslichter des Land Cruisers.
    Josh senkte den Kopf und zwang sich vorwärts. Die Lichter waren wahrscheinlich nicht mehr als hundert Meter entfernt, doch Gideons Schritte wurden mit jeder Sekunde lauter. Die einhundert Meter hätten genauso gut einhundert Meilen sein können.
    Die Lichter verschwanden, und stattdessen waren der anspringende Motor und sich drehende Reifen zu hören. Doch anstatt sich zu entfernen, wurden die Geräusche immer lauter. Einen Augenblick später erkannte er die Umrisse des Wagens samt offen stehender Beifahrertür.
    Er rannte darauf zu und wäre fast unter die Räder geraten,
als er seinen rechten Arm durch das offene Fenster schob. Hustend und nach Luft schnappend hing er an der Tür, während Annika den Vorwärtsgang einlegte und das Gaspedal durchdrückte. Durch die Beschleunigung fiel die Tür krachend zu, und er wurde schmerzhaft zwischen Tür und Rahmen eingeklemmt.
    Gideon stürzte sich von hinten auf ihn, doch weil der größte Teil von Joshs Körper durch die Tür geschützt wurde, gelang es dem Afrikaner nur, seinen Hemdkragen zu packen. Der Kragen riss sofort ab, Gideon wurde zu Boden geschleudert und rollte unkontrollierbar über die Straße, bis sein Körper schließlich am Rand des Dschungels zum Halten kam.
    Annika zog Josh mit ihrer freien Hand in den Wagen, wo er quer über den Sitzen liegen blieb und versuchte, genügend Luft in seine Lungen zu saugen, um nicht ohnmächtig zu werden. Er reagierte kaum, als Gideon die Heckscheibe kaputtschoss, sondern schaffte es nur geradeso, zu Annika aufzublicken, die sich über das Steuer beugte.
    Ein weiterer Schuss verfehlte sie völlig, und Josh wurde fast in den Fußraum geschleudert, als Annika schliddernd eine Kurve nahm. Einen Augenblick später spürte er, wie er tiefer in den Sitz gepresst wurde, als sie aufs Gaspedal trat.
    Sie würden es schaffen.
     
    »Da! Ich sehe ihn.«
    Josh kniete auf dem Beifahrersitz und deutete auf ein fernes Leuchten, das durch die geborstene Heckscheibe zu sehen war.
    »Wie weit hinter uns?«, sagte Annika, die selbst nicht hinsehen konnte. Sie hatte die Scheinwerfer des Land Cruisers ausgeschaltet und behalf sich mit dem Licht des drei Viertel vollen Mondes.

    »Ich weiß nicht. Ein paar Meilen? Aber er holt rasch auf.«
    »Ich kann nicht noch schneller fahren.«
    Sie hatte Recht. Sie konnten sich keinen Platten und keine gebrochene Achse erlauben, doch bei dem Tempo, mit dem Gideon näher kam, würde es nur noch wenige Minuten dauern, bis er sich aus dem Fenster beugen und wieder mit diesem gottverdammten Maschinengewehr auf sie feuern könnte.
    Wenn sie die Scheinwerfer einschalteten, könnten sie ihm vielleicht entwischen, aber was war, wenn Gideon in dieser Gegend Leute hatte? Die Arroganz, die ihn dazu verleitet hatte, am Rand dieser Lichtung alleine auf sie zu warten, war ihm inzwischen wahrscheinlich vergangen.
    »Gibt es irgendwo eine Abzweigung?«
    »Ich habe ein paar Stellen gesehen, wo wir uns reinquetschen könnten«, sagte sie. »Aber sie waren allesamt ziemlich steil und schmal. Ich weiß nicht, ob wir je wieder rauskämen.«
    Josh legte den Kopf in ihren Schoß und benutzte die kleine Stablampe an seinem Schlüsselbund, um das Sicherungsfach zu durchsuchen. Ihre Beine waren von einem dicken Schweißfilm überzogen, und er hatte Mühe nicht abzurutschen, während er arbeitete.
    »Was machst du da?«
    »Die Bremslichter kappen«, sagte er, und zog die entsprechende Sicherung heraus. »Wenn du das nächste Mal

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