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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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klang zu sehr wie ein Deckname.
    »Das ist es also?«, sagte Tracy und deutete auf das dunkle Fenster.
    »Ja«, antwortete die Frau. »Die Feuertreppe befindet sich gleich dahinter. Sie sagten, einhundert Dollar pro Tag, stimmt’s?«
    »Ja, stimmt.«
    Flannarys Kiefermuskeln spannten sich, doch Tracy öffnete bereits das Fenster und glitt hinaus.
    »Es geht also um Paris Hilton, ja?«, sagte die Frau.
    »Verrückt, nicht wahr?«, antwortete Flannary, während er einen Fuß über den Fenstersims hob. Kalte Luft strich ihm übers Bein.
    Durch irgendeinen Internet-Hokuspokus, der sich ihm nicht ganz erschloss, war es Tracy gelungen, die Telefonnummern sowie gewisse grundsätzliche Fakten über alle Menschen herauszufinden, deren Wohnungen gegenüber dem Gebäude von NewAfrica lagen. Nachdem sie Ms. Jones als beste Kandidatin ausgewählt hatte, griff sie zum Telefon und bot ihr Geld an, wenn sie im Gegenzug damit einverstanden wäre, dass eine Kamera auf ihrer Feuertreppe angebracht wurde. Ihr Vorwand war, dass Paris Hilton eine Affäre mit jemandem hätte, der auf der anderen Straßenseite arbeitete.

    »Das Ding ist technisch auf dem absolut neuesten Stand«, sagte Tracy, als Flannary auf die Feuertreppe kletterte. »Die Optik ist großartig, es verfügt über einen gewaltigen Zoom und eine erstaunliche Auflösung. Und es passt sich dem Licht der Umgebung an. Es funktioniert sogar im Dunkeln. Niemand kann das Gebäude betreten oder verlassen, ohne dass wir es in allen Einzelheiten mitbekommen.«
    Er nickte, schlang die Arme um die Brust und bemerkte zum ersten Mal, dass sie ganz in Schwarz gekleidet war. Eine liebenswerte, mollige Meistereinbrecherin.
    Je mehr sie sich mit NewAfrica beschäftigten, umso merkwürdiger wurde die ganze Angelegenheit. Der Vorstand schien hauptsächlich aus reichen New Yorkerinnen der höchsten gesellschaftlichen Kreise zu bestehen, die nichts zu tun hatten und sich bei mehreren Hilfsorganisationen in der ganzen Stadt engagierten. Es sah jedoch nicht so aus, als würden sie sich mit dem Tagesgeschäft befassen, und soweit man das feststellen konnte, war noch keine von ihnen jemals in Afrika gewesen. Die Angestellten waren ähnlich nichtssagende Gestalten, die nur selten die Vereinigten Staaten verließen. Reine Bürokraten, die mit der Theorie der Hilfeleistung vertraut waren, wenn auch eher nicht mit den deprimierenden Details.
    Stephen Trent jedoch war vollkommen anders. Auf den ersten Blick schien er aus dem Immobilien- und Risikokapitalgeschäft zu kommen. Doch sobald man ein wenig tiefer grub, kam ans Tageslicht, dass sowohl die Immobilien- als auch die Risikokapitalgeschäfte größtenteils auf Betrügereien basierten. Er hatte es geschafft, nicht im Gefängnis zu landen, doch das war eher einigen juristischen Tricks zuzuschreiben und nicht so sehr der Tatsache, dass er unschuldig gewesen wäre. Unterm Strich hatten bei
seinen sogenannten Geschäften sehr viele Menschen sehr viel Geld verloren, und irgendjemand hatte einige Mühe darauf verwandt, diese Information tief zu verbuddeln.
    Eine weitere faszinierende Tatsache bestand darin, dass Trent weder Erfahrung mit der Arbeit von Hilfsorganisationen noch Reisen in alle Welt vorweisen konnte. Die Vorstellung, dass irgendein Betrüger aus dem Mittleren Westen der USA plötzlich in der Lage sein sollte, sich mit Umboto Mtiti zu verbünden und sich in die afrikanische Politik einzumischen, wirkte völlig an den Haaren herbeigezogen. Flannary war ihm nicht weniger als dreimal begegnet, und er war eindeutig ein Leichtgewicht. Aalglatt? Natürlich. Aber kein Mann, der über das Wissen und die Entschlossenheit verfügte, Geschäfte wie die von NewAfrica ins Rollen zu bringen.
    Flannarys Bauchgefühl sagte ihm, dass jemand anderes die Fäden zog. Und das hatte Tracy auf die Idee mit der Kamera gebracht.
    »Dann kommen wir also einfach in ein paar Tagen wieder her und nehmen das Band mit?«, fragte Flannary und versuchte, nicht daran zu denken, wie viel ihn diese ganze Spitzenoptik kosten würde.
    Sie sah ihn an und neigte den Kopf zur Seite. »Wie meinen Sie das?«
    »Um uns alles anzusehen.«
    »Oh, richtig. Und dann legen wir ein ABBA-Album in meinen Kassettenrekorder ein und schauen uns das Ganze auf meinem Schwarzweißfernseher an.« Ein amüsiertes Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Wir verlinken die Kamera mit Ms. Jones’ WLAN, und darüber können wir sie dann mit dem Internet verbinden, JB. Die Aufnahmen werden in Form

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