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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Barkeepers machte Josh zu schaffen, so dass er das leise Wimmern überhörte, das Annika ausstieß, als die Soldaten einen heulenden Jungen zu Boden schleuderten, um ihn zum Schweigen zu bringen. Doch er war nicht so abgelenkt, dass er nicht bemerkt hätte, wie Annika plötzlich auf den Vordereingang der Kirche zustürmte. Er holte sie ein, bevor sie die Tür erreichte, packte sie um die Taille und presste ihr die Hand auf den Mund, als sie sich loszureißen versuchte.
    »Was willst du tun?«, flüsterte er. »Steine werfen?«
    Sie bekam einen Arm frei und zog seine Hand von ihrem Mund. »Das hier betrifft uns, Josh. Nicht sie.«
    Er wusste, dass sie Recht hatte, und musste mit Erschrecken feststellen, wie leicht es war, diese Erkenntnis zu umgehen. Alles in diesem Land kam ihm irgendwie wie ein Film vor - so real, dass man es sich ansehen und auf einer oberflächlichen Ebene vielleicht sogar einen Bezug zu sich selbst herstellen konnte, und gleichzeitig doch kein Teil der eigenen Realität.
    Als er sicher war, dass sie sich nicht von der Stelle rühren würde, ließ er sie los und ging wieder zum Fenster. Trotz des Mangels an militärischer Disziplin gingen Lugandas Soldaten mit beeindruckender Effizienz vor. Sämtliche Hütten waren inzwischen leer, und die gesamte Dorfbevölkerung kniete auf dem Platz. Es war kein Film. Das hier waren echte Menschen. Und echte Waffen.
    »Gibt es noch einen anderen Weg hier raus?«
    Sie schien ihn nicht zu hören.
    »Annika!«
    Sie blinzelte ein paarmal. »Nein. Nur die Tür hier vorne und die hinten.«
    Vor dem Gebäude hatte Luganda eine Hand auf die
Schulter seines anscheinend jüngsten Soldaten gelegt, während er mit der anderen auf die Kirche deutete. Der Junge, der kaum älter als dreizehn Jahre sein konnte, nickte zögerlich, bevor er sich in ihre Richtung in Bewegung setzte. Die anderen Jungs feuerten ihn betrunken an, als er das Maschinengewehr, das ihm um den Hals hing, vorwärtsstreckte.
    Josh warf einen Blick auf die leere Kirche hinter sich und versuchte, die in ihm aufsteigende Panik im Zaum zu halten. Die behelfsmäßige Barrikade an der Hintertür schien bisher standgehalten zu haben, doch nach dem Mangel an Geräuschen zu urteilen, die aus diesem Teil des Gebäudes drangen, lag das eher am mangelnden Interesse der Soldaten als an der Größe des Hindernisses. Die Männer dort hinten sollten nur dafür sorgen, dass sie beide im Gebäude eingeschlossen blieben.
    »Können wir irgendwohin? Gibt es irgendein Versteck?«
    Er erlaubte sich einen kleinen Funken Hoffnung, als sie seine Hand nahm und ihn durch den Gang nach hinten führte. Sie hatte einen Safe installiert; vielleicht hatte sie ja auch irgendeine Art Fluchtluke eingebaut. Oder vielleicht besaß sie ja doch irgendwelche Waffen, auf die sie aber erst zurückgreifen wollte, wenn es absolut unumgänglich wäre.
    Als sie wieder in ihrem Zimmer waren, kniete sie vor ihrem Schreibtisch nieder und sah zum Kreuz hinauf.
    »Annika, was zum Teufel machst du da?«
    »Ich bete. Ich weiß, du hast gesagt, dass du nicht religiös bist, aber ich denke, du solltest mit mir zusammen beten. Vielleicht -«
    »Scheiße nochmal, willst du mich verarschen? Es gibt sicher einen Ort und eine Zeit, wenn es angebracht ist, zu beten, aber nicht jetzt, verdammt.«

    »Nicht? Wann dann?«
    Sie hörten, wie die Vordertüre der Kirche sich öffnete, gefolgt vom Widerhallen näher kommender Schritte. Er griff nach einem der Bodenbretter, die Annika gelöst hatte, um den Safe freizulegen, während sie nur tatenlos zusah.
    »Was willst du denn damit, Josh? Es sind zu viele. Und sie sind mit mehr als nur ein paar Stöcken bewaffnet.«
    »Ich kann hier nicht sterben, Annika. Ich habe zu Hause eine Schwester, die mich braucht. Es gibt Dinge, die ich noch tun möchte …«
    »Manchmal liegen die Dinge nicht in unserer Hand.« Plötzlich wurde er sich des Satellitentelefons in seiner Tasche bewusst. Er fischte es heraus und ließ das Bodenbrett fallen.
    »Wen rufst du an?«
    »Trent. Ich werde ihm sagen, dass all das hier nicht das Geringste mit uns zu tun hat. Dass wir verdammt nochmal einfach nur weg wollen von diesem Kontinent.«
    Die Schritte auf der anderen Seite der geschlossenen Tür wurden langsamer, vorsichtiger.
    »Ich werde ihm sagen, dass wir mit niemandem über die ganze Sache reden werden, wenn er diese Jungs hier abzieht.«
    Trents Bürotelefon begann zu klingeln, und Josh dachte an Laura. Daran, wie sie die Nachricht aufnehmen

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