Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
Vom Netzwerk:
Aus offensichtlichen Gründen kam keine Antwort, und der Mann sagte etwas, das bei den anderen Soldaten im Zimmer höhnisches Gelächter auslöste. Vielleicht dachten sie, dass der Junge nach der Tat davongerannt war und sich versteckt hatte. In dem Fall fanden sie es offensichtlich überaus erheiternd, dass eine so triviale Handlung wie ein kaltblütiger Mord einem Jugendlichen Probleme bereiten könnte.
    Josh konzentrierte sich darauf, vollkommen entspannt zu bleiben und seine Atmung zu kontrollieren, doch wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass niemand den Schrank öffnen oder sicherstellen würde, dass sie wirklich tot waren? Wenn es so weit wäre, würde er allerdings darauf vorbereitet sein. Das Brett, das er zuvor hatte fallen lassen, befand sich in seiner Reichweite, und wenn er das Überraschungsmoment richtig nutzte, hätte er vielleicht noch die Chance, Lugandas verlogenen, hinterhältigen Schädel einzuschlagen, bevor sie ihn erschossen. Gewiss würde Annikas Gott ihm das nicht verweigern.
    Lugandas staubiger Stiefel tippte gegen Joshs Schulter, bevor er ihm einen heftigen Tritt in den Magen versetzte. Josh hatte es kommen sehen und er hatte es geschafft, keine Reaktion zu zeigen. Seine Muskeln blieben schlaff, während der Schmerz aufflammte und Luganda das anbrüllte, was er für eine Leiche hielt.

    Wieder einmal verfluchte Josh die Tatsache, dass er die Worte nicht verstand. Er dachte an das entspannte Desinteresse, mit dem JB Luganda behandelt hatte, und daran, wie er selbst in diese Falle getappt war. Ihm wurde klar, dass er überhaupt nichts wusste über diesen Mann - wie alt er war, ob er Familie hatte, wie er an den Job in der Siedlung gekommen war. Der Afrikaner war mit dem Hintergrund verschmolzen. Er war einfach nur derjenige, der die Drinks brachte und alles organisierte.
    Luganda trat noch einmal zu, und diesmal riss ihm der Schwung fast die Füße weg. Als er das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, lallte er einige Befehle, und Josh wurde vom Boden hochgehoben.
     
    Die Soldaten schwangen ihn ein paar Mal hin und her, dann spürte Josh, wie er für einen Augenblick durch die Luft flog, bevor er auf die Ladefläche des Pick-ups krachte. Irgendetwas Metallenes bohrte sich in seinen Rücken, doch es gelang ihm, das Gesicht nicht zu verziehen - auch wenn es unwahrscheinlich war, dass die Soldaten das bemerkt hätten. Sie hatten ihn beim Verlassen der Kirche dreimal zu Boden fallen lassen, um einen Krug afrikanischen Selbstgebrannten zu leeren, und waren auf dem besten Weg, nicht einmal mehr aufrecht stehen zu können.
    Er hörte, wie Luganda noch immer den Namen des toten Jungen rief, als Annika auf ihn geworfen wurde. Josh wartete ein paar Sekunden, bevor er es wagte, eines seiner Augen ein kleines Stück weit zu öffnen. Von seiner Position aus konnte er niemanden sehen, und er riskierte einen Blick auf den Ladestreifen des Maschinengewehrs über sich.
    Es war eine fast unerträgliche Versuchung. Er hatte noch nie mit so einer Waffe geschossen, doch es sah ziemlich
einfach aus. Hochspringen, den Schlagbolzenmechanismus lösen, und schon eine Sekunde später säbelte man Leute entzwei. Das Problem war: Welche Leute? Das Ding sah nicht gerade wie ein chirurgisches Präzisionsinstrument aus, und obwohl er - auch wenn er sich dafür schämte - keine allzu großen Probleme damit hatte, die Menschen in Annikas Dorf ihrem Schicksal zu überlassen, war es etwas völlig anderes, wahllos auf sie zu schießen, nur um seine eigene Haut zu retten.
    Vorsichtig drehte er seinen Kopf, um über die hintere Begrenzung der Ladefläche zu spähen, als plötzlich gedämpfte Rufe aus dem Innern der Kirche erklangen.
    »Agabezi! Agabezi!«
    Der Text war immer noch der gleiche, doch zwei entscheidende Dinge hatten sich geändert. Die Stimme kam Josh nicht bekannt vor, und sie war von Panik erfüllt.
    Sie hatten ihn gefunden.
    Josh schob Annikas schlaffen Körper von sich herunter, sprang über die Seitenbegrenzung der Ladefläche und sah, wie zwei Soldaten aus der Kirche stürmten, während andere auf die beiden zurannten. Niemand blickte in seine Richtung, als er auf den Fahrersitz glitt und nach dem Schlüssel griff, der im Zündschloss steckte. Das änderte sich, als sich der schwächliche Anlasser zu drehen begann. Die ersten Schüsse erklangen genau in dem Augenblick, als der Motor ansprang. Er drückte das Pedal durch, spürte, wie der Pick-up schleppend anzog, und sah, wie die jungen Soldaten im

Weitere Kostenlose Bücher