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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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wissen, wer es war.«
    Tom hustete erneut. »Darüber weiß ich überhaupt nichts. Sie  ist schon seit Monaten fort, zusammen mit ihrem kleinen Mädchen. Sie hat sich verdrückt, nachdem … du weißt schon.«
    »Sie ist gestern zurückgekommen«, sagte Fegan. »Im Krankenhaus hat jemand versucht, Ellen zu entführen. In den Nachrichten hieß es, dass jemand verhaftet wurde. Wer, wurde nicht gesagt. Du weißt doch immer alles, was los ist. Die Leute reden mit dir. Also redest du jetzt mit mir.«
    »Ich weiß nichts, Gerry, ich schwöre bei Gott.«
    Fegan beugte sich so weit hinunter, dass er in Augenhöhe mit Tom war. »Du solltest mich besser nicht anlügen.«
    »Ich wusste nicht, dass sie zurückkommen wollte«, jammerte Tom. »Ich hab zwar gestern die Sache in den Nachrichten gesehen, aber da wusste ich nicht, dass es dabei um sie und ihr kleines Mädchen ging.«
    »Wo ist sie gewesen?«
    »Irgendwo. Keiner weiß, wo. Nach der Geschichte mit ihrem Onkel und all dem ist sie abgehauen.«
    »Was ist mit diesem Cop?«
    Tom zuckte zusammen. »Was für ein Cop?«
    »Der, mit dem sie früher zusammengelebt hat«, sagte Fegan. »Er ist der Vater von dem kleinen Mädchen.«
    »Jetzt weiß ich, wen du meinst«, sagte Tom. »Was ist mit dem?«
    Fegan richtete sich wieder auf und sah auf Tom hinab. Dem Barmann fiel fast die Zigarette aus der Hand. Kaum hatte Fegan den Cop erwähnt, hatte er angefangen zu schwitzen.
    »Der hat sich hier blicken lassen, stimmt’s?«
    Tom machte den Mund auf und wollte etwas sagen, doch dann überlegte er es sich anders. Er ließ die Schultern sacken und nickte.
    »Was hat er gewollt?«
    »Er hat dasselbe gefragt wie du. Nach Marie McKenna und ihrem Kind, wo sie stecken. Und ich habe ihm dasselbe gesagt wie dir: dass ich nichts darüber weiß.«
    »Wie sieht er aus?«
    »Ein großer Bursche. Breite Schultern, dunkelblonde Haare, gut angezogen.«
    Fegan sah Tom scharf an, der heftig an seiner Zigarette zog. »Da war doch noch mehr«, sagte er. »Sag es mir.«
    »Er wollte wissen, wie das mit Michael McKenna und dieser Geschichte in Middleton war. Mit der Fehde. Und dann hat er sich nach Patsy Toner erkundigt.«
    »Und du hast ihm nichts gesagt.«
    »Genau.«
    Fegans Bauchgefühl sagte ihm, dass er weiter Druck ausüben musste. »Da war noch was«, sagte er.
    »Nein, das war alles«, widersprach Tom. Er steckte sich die Zigarette in den Mund.
    Fegan hob die Hand und nahm Tom die Zigarette wieder aus dem Mund. Er warf sie auf den Boden und drückte sie mit dem Absatz aus. »Da war noch mehr«, sagte er.
    »Nein, Gerry, das …«
    »Mach es nicht«, warnte ihn Fegan. Er rückte Tom so dicht auf die Pelle, dass der Barmann den Kopf weit in den Nacken legen musste, wenn er ihn ansehen wollte. »Lüg mich nicht an.«
    Tom seufzte. Aus dem Seufzen wurde erst ein Wimmern und schließlich ein Husten. »Da ist noch so ein Typ vorbeigekommen. Hat mir nicht gefallen, wie der aussah. Er hatte ein schlimmes Auge, entzündet oder so. Der hat sich auch nach Patsy Toner erkundigt. Und ein paar Tage später ersäuft Patsy Toner in einer Hotelbadewanne.«
    »Glaubst du, der hat gestern versucht, Ellen zu entführen?«
    »Würde mich nicht überraschen«, sagte Tom.
    »Wie hat er ausgesehen?«
    »Dunkle, kurzgeschnittene Haare. Mittelgroß, eher dünn, aber drahtig. Nichts als Knochen, Muskeln und Sehnen, du weißt schon. Dem Akzent nach aus dem Süden. Vielleicht ein Zigeuner.«
    »Ein Zigeuner?«
    »Vielleicht. Allerdings hatte der so was an sich … wie er sich bewegte, wie er einen ansah. Er war wie …«
    »Wie was?«, fragte Fegan.
    »Wie du«, sagte Tom. »Er war wie du.«

67
    »Wo ist der andere Typ?«, fragte der Nomade. Seine Augen waren immer noch gerötet.
    »Ich habe meinen Kollegen gebeten, diesmal auszusetzen«, sagte Gordon.
    »Warum denn das?«
    Gordon legte seinen Stift und seinen Block akkurat auf den Tisch ab, der zwischen ihnen stand. »Können wir anfangen?«
    Der Nomade grinste. »Schießen Sie los.«
    Gordon erwiderte das Lächeln nicht. »Ich würde gern wissen, welche Kontakte Sie so in Belfast haben.«
    »Ich verweigere die Aussage.«
    »Wir haben bei Ihrer Verhaftung und der anschließenden Durchsuchung nur eine Waffe und zwei Magazine mit Munition entdecken können. Wir haben den Verdacht, dass ein Dritter gewisse Dinge für Sie in der Stadt versteckt.«
    »Ich verweigere die Aussage.«
    »In Kürze werden wir die Erlaubnis erhalten, Ihr Hotelzimmer zu durchsuchen. Ist damit zu

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