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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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Politiker auszugeben, als dass sie sich noch die Hände schmutzig machen. Sie wollen nicht, dass bei den Wahlen noch etwas von McKennas alten Sauereien an ihnen kleben bleibt, verstehen Sie?«
    Lennon nickte. »Verstehe.«
    »Die Litauer können sich also in diesem Teil von Belfast nicht richtig einnisten, aber die Gegend rund um den Broadway steht ihnen weit offen. Deshalb haben sie Croziers Jungs für sich die Drecksarbeit machen lassen, und der kriegt für seine Mühe einfettes Stück ab. Der schaufelt die Kohle, und ich kann sehen, wo ich bleibe.«
    »Es gibt doch noch genügend andere Einnahmequellen«, wandte Lennon ein.
    »Aber er kriegt die ganze Kundschaft von der Autobahn. Die ganzen Freier aus Lisburn, Craigvavon, Lurgen, Dungannon, die fahren einfach am Kreisverkehr ab und kriegen jede Action, die sie wollen.«
    »Und worum ging es dann bei dem Treffen mit Crozier?«
    »Ich wollte sehen, ob mit ihm vernünftig zu reden war«, sagte Rankin. »Weiß der Himmel, warum ich geglaubt habe, er würde auf mich hören. Der war immer schon ein blödes Arschloch. Nichts als eine Riesenklappe, immer der große Macker, solange einer von seinen Jungs ihm den Rücken freihielt. Ich dachte, wenn ich ihn mal allein erwische, nur wir zwei, dann würde er vielleicht vernünftig werden.«
    »Hat aber nicht geklappt«, sagte Lennon.
    Rankin kicherte und hob grinsend die Hände. »Kann man nicht behaupten, oder? Aber ich musste es wenigstens versuchen. Vor einiger Zeit bin ich sogar zu meinem Kontaktmann bei den Cops gelaufen, um zu sehen, ob ihr Jungs vielleicht etwas unternehmt. Der sagte nein, ihr hättet weder genug Leute noch Geld, um ihn deswegen zu beschatten. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich beinahe sagen, dass Rodney Crozier auch ein Informant ist.« Rankin starrte Lennon lange und durchdringend an. »Ist er etwa einer?«
    »Sie wissen genauso gut wie ich, dass der C3 uns sowieso alle verscheißert.«
    »C3? Was für ein bescheuerter Name. Hört sich an wie eine Automarke. Das ist doch nach wie vor die Special Branch. Wenn Sie mir also nichts über Rodney Crozier verraten können, dann verraten Sie mir mal was anderes.«
    »Was?«
    »Warum sind Sie zusammengezuckt, als ich Michael McKennas Namen erwähnt habe?«
    »Bin ich gar nicht.«
    Auf Rankins Lippen kroch ein Lächeln. »Doch, sind Sie. Verarschen Sie keinen, der es sowieso besser kann, mein Junge.«
    Lennon stand auf. »Ich glaube, das wäre fürs Erste alles.«
    »Moment mal«, sagte Rankin und zeigte mit dem Finger auf Lennon. Seine Augen wurden zu Schlitzen. »Sie sind doch der Cop, der was mit Michael McKennas Nichte angefangen hat. Sie hat von Ihnen ein Kind bekommen, stimmt’s? Das hat bei den Jungs die Kacke zum Dampfen gebracht. Wie ich höre, waren die sogar bereit, sie umzulegen, nur hat McKenna es nicht zugelassen.«
    Lennon beugte sich so dicht über Rankin, bis er die schalen Überreste seines Aftershaves riechen konnte. »Halten Sie den Mund!«, herrschte er ihn an.
    »Ich war nicht überrascht, als ich hörte, dass sie sich verpisst hat«, fuhr Rankin fort. »Und das Kind hat sie auch mitgenommen.«
    Lennon richtete sich wieder auf. »Was wissen Sie darüber?«
    »Nur das, was ich gehört habe. Wie gesagt, ich kenne ein paar Jungs auf der anderen Seite. Die plaudern.«
    »Was sagen diese Jungs?«
    Rankin grinste. »Ich habe ohnehin schon zu viel gequatscht. Besser, ich halte jetzt die Klappe.«
    Lennon beugte sich über das Bett, sein Gesicht war nur Zentimeter von dem Rankins entfernt. »Was haben sie gesagt?«
    Rankin tat so, als würde er seinen Mund mit einem Reißverschluss zuziehen. Seine Augen blitzten schelmisch.
    Lennon packte den Aufschlag seines Morgenmantels und zog ihn so nah heran, dass sich beinahe ihre Nasen berührten. »Was haben sie gesagt?«
    »Sachte, mein Bester«, sagte Rankin und lächelte. Er legte Lennon eine Hand auf die Schulter. »Ich mache nur ein wenig Spaß. Viel haben die Jungs nicht gesagt, und das klang alles eher ein bisschen verwirrt.«
    Lennon ließ das Revers los, und Rankin lehnte sich wieder zurück. »Reden Sie weiter.«
    »Alle haben gedacht, dass McKennas Nichte es nur mit der Angst zu tun bekommen hat, als ihr Onkel erschossen wurde und diese ganze Fehde losging. Aber dann habe ich andere Sachen gehört. Nur Gerüchte, Sie verstehen schon.«
    »Was für Gerüchte?«
    »Dass es gar keine Fehde gegeben hat.« Rankin glättete den Morgenmantel über der Brust. »Niemand konnte mir sagen, was

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